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Tanz ins Glück

Tanz ins Glück

Titel: Tanz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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vorhabe, meine Unabhängigkeit zu genießen."
    "Ich
höre die Worte, Sängerin", sagte Ash leise. "Überzeugt
bin ich nicht. Die harte Einstellung passt nicht zu deinem schönen,
weichen Mund. Eines Tages wirst du Küsse mit einem Mann teilen
wollen – und dein Leben."
    "Und
mich auf eine weitere Enttäuschung gefasst machen?" Chellie
klang plötzlich heiser, denn sie dachte daran, wie sie sich am
vergangenen Abend danach gesehnt hatte, dass die Tür aufgehen
möge, und wie deprimiert sie gewesen war, als er sie verlassen
hatte. "Ich glaube, nicht."
    Ein
Schweigen folgte, dann sagte Ash: "Mir war nicht klar, dass er
dir so unter die Haut gegangen ist. Es tut mir Leid. Aber nicht alle
Männer sind wie Ramon. Du wirst lernen, wieder zu vertrauen,
Michelle. Das verspreche ich dir."
    "Du
solltest eine Zeitschriftenkolumne schreiben", spottete Chellie.
"'Ratschläge für Verlassene'. Versprich mir lieber,
dass ich als Allererstes am Montagmorgen zum britischen Konsulat auf
St. Hilaire komme, dann werde ich glücklich sein."
    "Meinst
du?" fragte Ash scharf. "Ich behaupte, du irrst dich. Im
Moment bin ich nicht sicher, ob du jemals die wahre Bedeutung des
Wortes erkennen wirst."
    Er
ging davon, und Chellie blickte ihm schockiert nach.
     
    Die
Straße verlief Schwindel erregend hoch an der Küste
entlang und gewährte Chellie durch die Palmblätter
verlockende Blicke auf weiße Strände und das Meer. Nicht,
dass sie viel Gelegenheit hatte, entzückt zu sein. Sie war mehr
damit beschäftigt, sich auf ihrem Sitz zu halten.
    Der
Fahrer des Jeeps, Alphonse, war ein fröhlicher Mann, der die
ganze Zeit Lieder pfiff oder summte. Sie hatte ihn auf Englisch und
Französisch gefragt, wo sie eigentlich hinfuhren. "Nicht
weit", hatte er lächelnd erwidert, was ihr nichts sagte. Es
wäre vernünftig gewesen, erst das Ziel in Erfahrung zu
bringen und dann in diesen Klapperkasten zu steigen und sich auf
schlechten Straßen durchschütteln zu lassen, aber als sie
erleichtert festgestellt hatte, dass Ash nicht mitkam, war alles
andere unwichtig gewesen.
    Die
letzten Stunden auf der Yacht waren nicht einfach gewesen. Chellie
hatte sich bemüht, Ash aus dem Weg zu gehen. Sie war zu
empfindlich und verwirrt, um eine weitere Konfrontation zu riskieren.
Und ihm schien ebenso viel daran zu liegen, ihr auszuweichen. Zum
Glück näherten sie sich St. Hilaire, und sie konnte sich
auf etwas Neues konzentrieren. Sie stellte sich an die Reling und
ließ den Blick ehrlich interessiert über das hohe, felsige
Hinterland gleiten.
    Laurent
kam zu ihr und seufzte zufrieden. "Endlich zu Hause." Er
zeigte auf die höchste Bergspitze. "Das ist L'Aiguille. Die
Nadel – unser Vulkan."
    "Ist
er gefährlich?" fragte Chellie besorgt.
    "Er
gilt als erloschen. Sie können zum Krater hinaufsteigen, wenn
Sie möchten."
    "Ich
glaube, ich passe. Außerdem werde ich für irgendeine
Besichtigungstour nicht lange genug auf der Insel sein. Ich will so
schnell wie möglich weiter."
    "So
schnell wie möglich?" Laurent schüttelte den Kopf.
"Dafür haben wir auf diesen Inseln keinen Ausdruck."
    Chellie
lachte, dann bemerkte sie, dass Ash sie beobachtete. Sie ging nach
unten in ihre Kabine und packte einige Sachen aus dem Kleiderschrank
in ihre Umhängetasche, dann zog sie ein cremefarbenes
Leinenkleid an, das auf der Vorderseite mit großen schwarzen
Knöpfen verziert war. Dazu wählte sie schwarze Pumps mit
flachen Absätzen. Wenn sie den Konsul aufsuchte, musste sie
aussehen wie eine Frau, die nur vorübergehend in
Geldverlegenheit war. Und mit diesem Outfit, von einem ihrer eigenen
Lieblingsdesigner, sollte das zu schaffen sein.
    Sie
gingen mitten in dem überraschend großen Hafen vor Anker.
Sofort kam eine Barkasse, und sie wurden an Land gebracht. Während
Laurent zur Begrüßung lachend auf die Schulter geklopft
wurde, behandelten die Leute Ash mit freundlichem Respekt, was bei
Chellie alle möglichen Fragen auslöste.
    Sie
stand unschlüssig auf dem Kai, als Laurent zu ihr kam.
"Mademoiselle Chellie." Er nahm ihre Hand. " Au
revoir . Ich freue mich darauf, zu hören, dass Sie eine
berühmte Sängerin geworden sind, wenn wir uns wieder
treffen."
    Beides
unwahrscheinlich, dachte sie, während sie lächelte und
etwas Unverbindliches erwiderte. Plötzlich erschien Ash neben
ihr.
    "Für
ein Zimmer ist gesorgt. Leider kann ich dich nicht begleiten",
sagte er ohne ein Anzeichen von Bedauern. "Ich habe Dinge zu
erledigen. Alphonse wird dich hinbringen." Ash winkte, und

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