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Tanz ins Glück

Tanz ins Glück

Titel: Tanz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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nicht recht, dachte Chellie. Und war sie wirklich Ashs
Freundin? Besonders freundlich war er nicht gewesen, als sie
auseinander gegangen waren. "Ich muss dringend mit Mr. Ash
sprechen, Rosalie. Wäre es möglich, dass ich ihn in St.
Hilaire anrufe?"
    "Ich
habe keine Ahnung, wo er ist."
    "Aber
es ist keine große Stadt. Sie müssen ihn doch irgendwo
erreichen können."
    "Das
ist nicht einfach. Ich frage Cornelius", sagte Rosalie und
machte ein Gesicht, als würde sie Chellie damit sehr
entgegenkommen.
    Als
Rosalie zurück ins Haus ging, seufzte Chellie verblüfft.
Anscheinend noch eine Sackgasse. Oder wurde sie vorsätzlich
abgeblockt? Sicherlich nicht. Andererseits hatte Laurent angedeutet,
dass Ash eine Wohnung auf der Insel hatte, was bedeutete, dass er
eine Adresse und eine Telefonnummer hatte. Es sei denn, er wollte
nicht, dass sie Kontakt mit ihm aufnahm, und hatte Cornelius und
Rosalie entsprechende Anweisungen gegeben. Vielleicht hatte Ash
entschieden, dass es Zeit war, einen Schlussstrich unter diese
seltsame Bekanntschaft zu ziehen.
    Chellie
wurde plötzlich traurig. Sie schüttelte das Gefühl ab,
lehnte sich in ihrem Korbsessel zurück und trank den Tee. Eine
Kletterpflanze voller Blüten rankte sich über das Geländer,
und ein großer Schmetterling war zwischen den Blumen
beschäftigt. Ein Papagei flog über den Rasen und verschwand
im dichten Laub eines Baums. Wirklich Arkadien, dachte Chellie. Aber
sie durfte sich nicht entspannen und es zu sehr genießen. Ihr
Aufenthalt hier war nur vorübergehend.
    Übermorgen
bin ich schon fort, und dies alles wird hinter mir liegen, sagte sie
sich. Vielleicht konnte sie dann vergessen – und heilen. Sie
seufzte wieder und wünschte von ganzem Herzen, dass sie das
glauben könnte.

8.
Kapitel
     
    Chellie
hatte es für einen guten Einfall gehalten, einen Spaziergang zu
machen und Arcadie jenseits der Grenzen des Gartens zu erkunden.
Jetzt, da ihr die Sonne auf den Rücken brannte, mit einer
Eskorte aus hartnäckigen Insekten und einer anscheinend
undurchdringlichen Mauer aus Laub vor ihr, war sie nicht mehr so
sicher.
    Aber
sie hatte irgendetwas tun müssen. Auf der Veranda sitzen zu
bleiben wäre viel bequemer gewesen, nur hätte sie dann zu
grübeln begonnen. Sie drängte sich durch das dichte Laub
und suchte nach dem Weg, den sie verloren hatte. Komm schon, er muss
hier irgendwo sein, sagte sie sich ungeduldig. Es war, als wäre
sie mitten in einem Regenwald gelandet. Und über ihr ragte der
Berg auf. Die Nadel. Sich an so einem Ort niederzulassen erforderte
Mut. Die Landschaft war schön, aber auch wild und unberechenbar.
Jemand hatte einmal behauptet, Vulkane seien niemals wirklich
erloschen, sondern würden nur schlafen, und sie konnte nur
hoffen, dass er sich irrte.
    Fast
bedauerte sie es, dass sie Mr. Howard niemals kennen lernen würde,
den unerschrockenen Mann, der hier sein Haus gebaut hatte. Gleich
hinter den gepflegten Rasenflächen wartete die primitive,
ungezähmte Wildnis.
    Ich
sollte nicht noch mehr Risiken eingehen, dachte Chellie. Was sie in
letzter Zeit durchgemacht hatte, reichte für das ganze Leben,
also warum kehrte sie nicht um?
    Vielleicht
tat ihr der Spaziergang gut. Er könnte sogar ihren Appetit
anregen. Als Rosalie auf die Veranda gekommen war, um das Tablett zu
holen, hatte sie gesagt, das Abendessen werde um halb neun serviert.
Und sie sah aus wie eine Frau, die erwartete, dass man ihren
Kochkünsten den gebührenden Respekt zollte.
    Im
Moment war Chellie zu nervös, als dass sie Hunger haben könnte.
Denn Rosalie hatte ihr auch mitgeteilt, dass Cornelius und sie keine
Telefonnummer hätten, unter der Ash zu erreichen war. Sackgasse.
Arcadie war ein schöner Besitz, seine Lage im Tal war
spektakulär, aber niemand hatte sie, Chellie, gefragt, ob sie am
Ende der Welt wohnen wollte. Zu laufen war ihre einzige Möglichkeit,
von hier wegzukommen. Sie war nicht hinter Schloss und Riegel und
fühlte sich trotzdem wie eine Gefangene.
    Immerhin,
ein Hoffnungsschimmer, hatte sie jetzt den Weg wieder gefunden. Und
irgendwo vor ihr plätscherte Wasser.
    Chellie
ging vorsichtig weiter, damit sie an den dicken Wurzeln nicht hängen
blieb und sich den Knöchel verknackste. Sie duckte sich, um
einem überhängenden Ast auszuweichen, richtete sich auf und
blieb entzückt stehen. Ein drei Meter hoher Wasserfall sprudelte
direkt aus dem grauen Felsen und strömte in ein tiefes,
natürliches Becken. Das kleine Sprungbrett musste bedeuten, dass
man hier

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