Tanz ins große Glueck
mit ihr diese Freuden auszukosten.
Sekunden, Minuten, Stunden blieben sie so zärtlich, so hingebungsvoll vereinigt, bis sie beide verrückt waren vor Verlangen nach Befriedigung und Nick sie zum Höhepunkt brachte.
Erschöpft lag Ruth dicht an ihn geschmiegt mit dem Kopf auf seiner Brust. Hin und wieder strich Nick ihr über das Haar, wickelte eine Strähne um seine Finger. Ruth konnte seinen gleichmäßigen Herzschlag hören.
Dafür, dachte Ruth glücklich, habe ich mich bewahrt. Das ist das Ende meines Alleinseins. Nick kennt jetzt alle meine Geheimnisse. Heute Nacht habe ich ihm alles gegeben, was ich in mir verschlossen gehalten habe. Sie seufzte. "Du bleibst", murmelte sie und schloss die Augen. "Du bleibst heute Nacht, nicht wahr?"
Einen Moment lang war es still. "Ja", antwortete Nick schließlich weich. "Ich bleibe."
Zufrieden schmiegte Ruth sich an ihn und schlief ein.
9. KAPITEL
Nijinsky sprang aufs Bett. Er wollte sein Frühstück haben.
Aus seinen mandelförmigen Augen starrte er einen Moment auf Nick, dann trottete er über Nicks Beine und Bauch bis zur Brust hinauf. Nick spürte den Druck und bewegte sich, dann öffnete er die Augen, um direkt in die des Katers zu blicken. Sie musterten einander schweigend. Nick hob die Hand und kraulte das Tier bereitwillig hinter den Ohren.
"Nun, Prijatel, du scheinst nichts dagegen zu haben, dass ich hier bin."
Nijinsky machte erst einen Buckel, dann ließ er sich in voller Länge auf Nicks Brust nieder. Nick kraulte ihn immer noch geistesabwesend und wandte dann den Kopf, um einen Blick auf Ruth zu werfen.
Sie lag zusammengerollt an ihn geschmiegt. Ihr volles Haar war auf dem Kissen ausgebreitet. Ihr Atem ging regelmäßig, und ihre Lippen waren leicht geöffnet. Sie sah unwahrscheinlich jung aus. Zu jung, um die wilde Leidenschaft zu fühlen, die sie ihm gezeigt hatte. Er beugte sich über sie und küsste sie.
Ruth wurde wach, und ihr Körper prickelte sofort wieder vor Verlangen. Sie seufzte wohlig und drehte sich Nick ganz zu, als er begann, sie zu streicheln. Nijinsky, der zwischen ihnen gefangen war, gab missbilligende Laute von sich.
Ruth lachte, als Nick leise schimpfte. "Er will sein Frühstück", erklärte sie.
"Und ich will deinen Mund", murmelte Nick und knabberte an ihrer Unterlippe.
Nijinsky steckte den Kopf zwischen ihre Münder. Nick kniff die Augen zusammen und blickte den Kater böse an. "Meine Zuneigung zu diesem Wesen schwindet rapide", sagte er sanft.
"Er mag seinen Tagesplan", verteidigte Ruth den Kater. "Er weckt mich immer, kurz bevor der Wecker losgeht." Wie auf ein Stichwort setzte das regelmäßige Piepen der Uhr ein. "Siehst du?" Sie lachte, als Nick schnell auf den Aus-Knopf drückte.
"Was zuerst?" fragte sie ihn. "Duschen oder Kaffee?"
Er lehnte sich über sie, und sein Lächeln war viel sagend.
"Ich hatte etwas anderes vorgehabt."
"Wir haben früh Training", erinnerte sie ihn und sprang aus dem Bett.
Nick sah ihr nach, wie sie nackt zum Schrank ging und einen roten Seidenkimono herausholte. Sie war ausgesprochen schlank, hatte lange Beine und kaum Hüften - eine knabenhafte Figur, wenn ihre Bewegungen nicht durch und durch weiblich gewesen wären.
Sie zog den Seidenkimono über und band den Gürtel vorn zu einer Schleife. Dann drehte sie sich zu ihm um. "Nun?" fragte sie und zog das lange Haar aus dem Kimono hervor. "Möchtest du Kaffee?"
"Du bist fantastisch", murmelte Nick.
Es erstaunte Ruth immer wieder, wie sehr seine Stimme ihr unter die Haut ging. Und sie wusste, was geschehen würde, wenn sie zum Bett zurückginge. Ihr Körper fing an zu glühen, als ob er sie mit seinen Händen bereits erforschte. Nijinsky miaute laut.
"Da ich als Erste aufgestanden bin", sagte sie und warf dem Kater einen entschuldigenden Blick zu, "dusche ich mich auch als Erste." Sie lächelte auffordernd. "Du kannst den Kaffee machen." Auf dem Wege zum Bad rief sie noch über die Schulter: "Und vergiss nicht, Nijinsky zu füttern."
Nachdem Ruth ausgiebig geduscht und sich abgetrocknet hatte, schlüpfte sie wieder in den Seidenkimono und ging ins Schlafzimmer zurück. Sie konnte hören, wie Nick in der Küche zu Nijinsky sprach. Mit einem Lächeln holte sie ein
Gymnastiktrikot aus der Schublade und zog es an. Wie oft hatte sie sich morgens mit ihrem Kater unterhalten?
Nick kam ins Schlafzimmer, zwei dampfende Becher in den Händen. Er war nackt, betrat aber den Raum ohne den leisesten Anflug von Befangenheit.
"Der Kaffee ist
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