Tanz ins große Glueck
schluckte. Sie spürte, wie er um die Beherrschung kämpfte. Doch das war es nicht, was sie von ihm wollte. Keine Kontrolle. Nicht heute Nacht. Sie wollte, dass Nick sich nach ihr verzehrte. Die Sehnsucht, dass er sie berührte, überwältigte sie.
Langsam, kaum dessen bewusst, was sie da tat, streifte sie den Kimono von den Schultern, ließ ihn auf den Boden gleiten und stand nackt vor ihm.
"Liebe mich", flüsterte sie.
Sie hörte, dass er leise aufstöhnte. Er war ihr ausgeliefert, und er wollte es nicht anders haben, als er sie in seine Arme zog.
Ruth konnte spüren, wie drängend sein Verlangen war.
Ruth nahm Nick bei der Hand und führte ihn ins
Schlafzimmer. Sie half ihm, sich auszuziehen. Seine Hüften waren schmal, und seine Haut war warm.
"Milenkaja", sagte er und lachte rau. "Warte, ich habe die Schuhe noch an."
"Mach schnell." Sie wollte nicht länger warten. Sie hatte schon so lange gewartet. Zu lange. Als er sich zu ihr umdrehte, zog sie ihn mit sich aufs Bett. "Liebe mich, Nick. Ich werde verrückt, wenn du es nicht sofort tust."
Dann lag er auf ihr. Ruth konnte sein Herz pochen hören. Er zitterte, als er in sie eindrang, und sie gab sich ganz dem Ansturm der Empfindungen hin. Sie war stark und schwach in ihrer Hingabe und schließlich erschöpft.
Völlig verausgabt barg Nick schließlich sein Gesicht in ihrem Haar. "Lieber Himmel, Ruth!" Nick atmete schwer und brachte die Worte nur mühsam heraus. "Unberührt... Unberührt, und ich falle einfach so über dich her!" Nick rollte von ihr, legte sich neben sie und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. "Ich hätte es besser wissen sollen. Es gibt keine Entschuldigung. Ich muss dir wehgetan haben."
"Nein." Ruth fühlte sich wie berauscht, aber es gab keinen Schmerz. "Nein."
"So hätte es nicht sein dürfen."
"Willst du damit sagen, dass es dir Leid tut?"
"Ja, es tut mir Leid."
Seine Antwort verletzte sie. "Warum?" fragte Ruth und setzte sich auf.
"Kannst du das nicht begreifen?" Er stand auf. "Ich komme mitten in der Nacht an deine Tür und dränge dich ins Bett ohne das kleinste Anzeichen von ..." Er suchte nach einem englischen Wort, das dem russischen in der Bedeutung gleichkam.
"Mich ins Bett gedrängt?" wiederholte Ruth. "Na klar, ich habe ja nichts damit zu tun gehabt, nicht wahr?" Nick sah das wütende Glitzern ihrer Augen. "Du eingebildeter Kerl! Wer hat dir denn die Tür geöffnet, Dawidow? Ich bin es gewesen, oder?
Ich habe dir gesagt, was ich von dir wollte. Ich habe mich vor dir ausgezogen. Tu also nicht so, als ob es nur deine Idee gewesen wäre! Wenn du bereust, dass du mit mir geschlafen hast, dann verschwinde von hier."
Sie stand ebenfalls auf. "Aber versteck dich nicht hinter Schuldgefühlen, weil ich unberührt war. Ich war noch Jungfrau, weil ich es so wollte. Ich habe den Zeitpunkt gewählt, um das zu ändern. Ich habe dich verführt!" schloss sie zornig.
"Nun", begann Nick nach einem langen Schweigen. "Es sieht ganz danach aus, dass du mich in die Schranken verwiesen hast."
Ruth lachte kurz auf. Sie war wütend und verletzt. "Das möchte ich erleben!"
Nick kam zu ihr zurück. "Ruth, es tut mir nicht Leid, dass wir uns geliebt haben. Ich habe mir das schon sehr lange gewünscht.
Mir tut es nur Leid, dass deine erste Erfahrung so wenig romantisch war, verstehst du?" Er umschmiegte mit den Händen ihr Gesicht. "Das war nicht gerade die Art, eine Frau bei ihrem ersten Mal zu behandeln. Ich hätte dir zeigen sollen, wie zärtlich und hingebungsvoll es sein kann."
Ruth sah ihn an. Jetzt, wo ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte sie erkennen, wie liebevoll er sie ansah.
Sie fühlte, wie die Wärme in ihren Körper zurückströmte, und lächelte. "Es kann auch anders sein?" flüsterte sie.
Nick strich mit dem Daumen über ihre Wange. "Ja."
"Dann möchte ich, dass du es mir zeigst." Sie legte die Arme um seinen Hals. "Jetzt."
"Ruth..."
"Jetzt", wiederholte sie und begann, ihn zu küssen. Mit einem Aufstöhnen kam Nick ihrer Forderung nach.
Einfühlsam, liebkosend, zärtlich und mit immer stärkerer Leidenschaft zeigte Nick ihr, wie schön es sein kann, wenn Mann und Frau sich lieben.
Sie flüsterte seinen Namen.
"Da ist noch mehr, Milaja," murmelte er. "Viel mehr."
Er führte sie, wie er sie sonst zur Musik führte, und gab das Tempo an zu ihrem sehr intimen Pas de deux.
Ruth öffnete sich ihm, als Nick sich erneut mit ihr vereinigte.
Und er liebte sie, als ob er ein ganzes Leben hätte, um
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