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Tanz mit dem Engel

Tanz mit dem Engel

Titel: Tanz mit dem Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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als würdest du mich anflehen«, sagte Ringmar.
    »Sag es einfach.«
    »Er ist dein Mann.«
    »Mehr. Sag mehr.«
    »Du bist sein Chef.«
    »Ich will alles hören.«
    »Reiß dich verdammt noch mal zusammen.«
    Winter blickte über die Wiese nach Süden. Sie hatten sie vom Weg abgesperrt. Die Radspuren waren frisch, aber in den letzten Tagen waren viele ans Wasser gefahren. Angler, Bootsbesitzer, Liebespaare.
    »Wir können hier nichts mehr tun«, sagte er und beugte sich zur Klippe hinunter. Er stützte sich auf das rechte Knie.
    »Er hat im Genick geblutet«, sagte Ringmar.
    »Würgemale«, sagte Winter. »Frag die Ärzte später, dann wirst du sehen, daß man versucht hat, ihn zu erwürgen.«
    Ringmar antwortete nicht. Um sie herum war die Arbeit im Gang.
    »Wir können hier nichts mehr tun«, wiederholte Ringmar Winters Worte von vorher.
    Winter blickte weiter auf die Steine. Er war sich nicht sicher, wie alt Bergenhem war. Sechsundzwanzig? Die Frau war einige Jahre älter. Martina.
    »Er hat eine Tochter bekommen«, sagte Winter und blickte zu Ringmar auf.
    »Du hast es im Auto gesagt.«
    »Es ist alles gut gegangen. Angela war die ganze Zeit dabei, und heute nachmittag kommt ihre Mutter. Aus Västeräs. Also die Mutter der Mutter, Lars' Schwiegermutter.«
    Ringmar schwieg.
    »Warum sagst du es nicht?« fragte Winter und richtete sich auf.
    »Was?«
    »Warum fragst du nicht, wann ich es ihr mitteile?« »Herrgott, Erik, es ist gerade.«
    »Ich muß es wohl heute sagen«, sagte Winter. »Wir können die Medien aus dieser Sache nicht raushalten.«
    »Nein.«
    »Heute.«
    »Nimm Hanne mit.«
    »Ich mach' das allein. Hanne muß sich hinterher um mich kümmern.«
    Sie fuhren durch Kungstens altes Zentrum zur Stadt zurück. Der Längedragsvägen war durch die Jahrhunderte immer wieder ausgebessert und geflickt worden. Ringmar lenkte unter den Viadukt und fuhr über Sandarna weiter. Winter zuckte zusammen, wenn das Auto auf der Fahrbahn holperte.
    »Was macht der Fuß?«
    »Es ist der Zeh.«
    »Du kannst gehen?«
    »Das ist die Hauptsache.«
    »Ja.«
    »Und das Mädchen ist also verschwunden?«
    »Wir setzen Himmel und Hölle in Bewegung«, sagte Ringmar.
    »Sie ist einfach weg.«
    »Es ist erst ein paar Stunden her.«
    »Glaubst du, sie ist tot?«
    »Nein. Sie hat Angst. Bergenhem war nicht professionell«, sagte Ringmar. »Er hat sich nicht gemeldet und uns nicht über alles unterrichtet, was ihn beinahe das Leben gekostet hätte.«
    Winter antwortete nicht, starrte hinüber zum Friedhof.
    »Darum handelt es sich«, sagte Ringmar.
    »Es handelt sich darum, daß man ermordet wird, wenn man nicht professionell ist. Da haben wir ein gutes Resümee unseres Berufs.«
    Sie fuhren über den Mariaplan. Göteborg, das sind fünfundzwanzig Kleinstädte, und es ist überall gleich gefährlich, dachte Winter.
    »Glaubst du, er schafft es?« fragte Ringmar.
    »Er ist über den Berg«, antwortete Winter.
    »Kopfschmerzen, aber noch am Leben. Bergenhem ist jung und stark.«
    »Aber kein Held.«
    »Wenigstens nicht dieses Mal.«
    »Sie weiß Bescheid«, sagte Ringmar.
    »Was sagst du? Das Mädchen?«
    »Sie weiß Bescheid.«
    »Darum kümmere ich mich.«
    »Was meinst du?«
    »Es ist bald vorbei«, sagte Winter.
    Winter rief in der Bar an und lauschte der Stimme eine Sekunde. Er nahm ein Taxi zum Viertel bei der Kirche und ging so ungezwungen er konnte um die Ecke.
    Er klingelte an der Tür und wartete. Er klingelte noch einmal. Dann ging er die zwei Treppen hinunter und stellte sich auf die andere Straßenseite. Die Geschäfte hatten schwarze Fenster.
    Die Dunkelheit kam schnell, fast überraschend für einen Aprilabend.
    Ich bin blind und taub gewesen, dachte er. Vielleicht bin ich schuldig oder ohne Schuld. Es hat Mitteilungen gegeben, aber wer ko...
    Er schüttelte die Gedanken ab. Er war das alles schon durchgegangen.
    Bölger parkte vor seiner Haustür und stieg aus dem Auto, und Winter hörte durch den stillen Abend, wie sich die Verriegelung schloß, als er die Fernbedienung hob. Er verschwand in der Haustür.
    Vielleicht bin ich es, der verrückt ist, dachte Winter. Mein Bericht ist die Phantasie eines Verrückten. Es gelten keine Regeln mehr, es hat sie nie gegeben. Die Gedanken zerbrechen in Stücke. Alles macht sich los in verschiedene Richtungen und vereint sich zum Teil oder einmal ganz und gar. Nichts läßt sich polieren oder in die Symmetrie zwingen. Nichts ist schön, nicht einmal an der Oberfläche.
    Er spürte

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