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Tanz mit dem Engel

Tanz mit dem Engel

Titel: Tanz mit dem Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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wartete, spürte wieder das Rollen. Draußen waren plötzlich die Dohlen zu hören, Gekreische über dem
    Tabakhaus. Die Vogelschreie nahmen an Stärke zu.
    »Ich weiß nicht alles, aber ich habe ihn gesehen. gesehen mit einem von den Jungen.«
    »Was?«
    »Vielleicht mit zwei von ihnen.«
    Wieder wartete Bergenhem. Das Gekreische draußen hörte plötzlich auf.
    »Wann war das?«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Er ist nachts unterwegs. Wie ich.«
    »Nachts?«
    »Er ist nachts unterwegs«, wiederholte sie. »Er ist ja auch ein Teil von. ein Teil des Gewerbes.«
    »Er arbeitet in der Pornobranche?«
    »Genau. Er ist völlig verrückt, ein Psychopath oder wie das heißt.«
    »Wie heißt er also?«
    Sie sagte es, und Bergenhem fragte noch einmal nach, und sie wiederholte den Namen.
    Der Rausch packte ihn. Er wußte, was er zu tun hatte, aber er hörte nicht auf die Stimme. Er war allein, er wollte es allein tun. Bergenhem wollte jemand sein, endlich.
    »Warum hast du das nicht schon früher gesagt?« fragte er.
    »Ich wußte nicht, ob ich mich richtig erinnere. Und nur ein Gesicht oder was man sagen soll. Alles war so. verworren, wie auch mit dir. Und dann will ich noch nicht sterben.«
    »Niemand wird mehr sterben.«
    Bergenhem klingelte an der Tür. Es war eine Wahnsinnstat, der einsame Held, er sah den Finger, der drückte, aber es war nicht seiner. Er drückte noch einmal, wartete.
    Der Mann öffnete, so etwas wie mildes Erstaunen in den Augen. Er trug einen Mantel aus dickem Frottee.
    »Hallo, Lars.«
    »Hallo.«
    »Es ist ein bißchen spät, was?« »Ich würde gern kurz reinkommen.« »Können wir nicht morgen reden?« »Lieber jetzt.«
    Bölger öffnete ganz, und Bergenhem trat über die Schwelle.
    »Du kannst die Jacke dahin legen«, sagte Bölger und nickte zu einem groben Hocker unter einem Spiegel.
    »Willst du eine Tasse Kaffee oder so?«
    »Nein, danke.«
    »Hier entlang«, sagte Bölger und zeigte durch die kurze
    Diele.
    »Bitte sehr.« Er machte eine Geste zu einem Sessel und setzte sich genau gegenüber, auf die andere Seite eines Glastisches.
    Bergenhem sah sich im Zimmer um, konnte es aber nicht in sich aufnehmen. Das Herz klopfte. Vielleicht könnte ich aufstehen und wieder gehen, dachte er, es darauf schieben, daß die Entbindung bevorsteht. Nein. Ich fange jetzt an.
    »Du willst mir etwas sagen«, sagte Bölger.
    »Wie bitte?«
    »Du hast etwas, was du mir sagen willst, oder nicht?« Bergenhem suchte nach den richtigen Worten. Er wollte gerade einige davon anbringen, aber da redete Bölger weiter.
    »Du hast mit dieser Tussi geplaudert, der Stripperin. Sie hat gesagt, daß ich verdächtig bin. Es wundert mich, daß du nicht früher gekommen bist und mich nach dem gefragt hast, was sie sagt.«
    »Jetzt bin ich hier.«
    »Habe ich recht?«
    »Ich habe ein paar Fragen.«
    »Du kommst mitten in der Nacht und willst ein paar Fragen stellen? Sieht ganz so aus, als wärst du auf etwas gestoßen«, sagte Bölger. »Du kannst nicht abwarten, bis es hell wird.«
    »Wir haben mit einem Zeugen gesprochen«, sagte Bergenhem.
    »Wir? Du meinst, du hast das getan. Die Stripperin?«
    »Ich brauche etwas Hilfe von dir.«
    »Es ist zu spät, um dir eine Taktik zurechtzulegen.«
    »Wie?«
    »Du kommst nicht um Hilfe hierher. Du kommst her, um mich mit Schmutz zu bewerfen.«
    »Nnnein.«
    »Ich habe dir geholfen, du verdammter Stümper, ich habe über dich gewacht, als du dieser verrückten Tussi nachgelaufen bist. Glaubst du, ich hätte das nicht gesehen. Du bist kein Bulle, du bist ein Kind. Sie sagt was, und du kommst direkt her. Darüber werde ich ein Wörtchen mit Erik reden.«
    »Ich habe mit ihr nicht über dich gesprochen.«
    Bölger antwortete nicht. Er saß still in den Schatten, die eine Lampe in der anderen Ecke des Zimmers warf. Wenn er den Kopf bewegte, verbarg er die Lampe.
    Es sieht aus, als trüge er einen Heiligenschein, dachte Bergenhem.
    »Du hast es getan«, sagte Bergenhem.
    »Was zum Teufel?«
    »Ich war vorher nicht ganz sicher, aber jetzt bin ich es.« »Wie ist denn die Einsatzstärke?« »Du Teufel.«
    Bölger lachte. Der Mantel sprang über der Brust auf, Haar glänzte im Dunkeln.
    »Du bist zu gut, Junge.«
    »Du hast die Jungen ermordet.«
    Bölger lächelte. Er antwortete nicht.
    »Ich weiß nicht warum, aber das werden wir feststellen. Bei Gott, das werden wir feststellen«, sagte Bergenhem.
    »Bist du blau, oder hat dir die Dealerstripperin was gegeben?« fragte Bölger.
    »Kommst du

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