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Tanz mit dem Engel

Tanz mit dem Engel

Titel: Tanz mit dem Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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wiederholte Ringmar.
    Winter zog es aus der Innentasche und schmiß es nach dem Kollegen. Ringmar hielt die eine Seite des Päckchens vor die Augen, als wäre er stark kurzsichtig.
    »Tobacco seriously damages health«, las er vor.
    »Es gibt auch eine Mitteilung auf der Rückseite«, sagte Winter, und Ringmar drehte das Päckchen um.
    »Smoking causes cancer«, las Ringmar.
    »Es sind bloß Zigarillos«, sagte Winter, »und ich mache keine Lungenzüge.«
    »Dann hätten sie nicht die kleinen Zettel draufzukleben brauchen oder wie?«
    »Du bist eine politisch korrekte Person, Bertil. Du wirst noch Kettenraucher.«
    »Mhm.«
    »So ergeht es den Korrekten.«
    »Was hat das mit Selbstmord zu tun?«
    »Selbstmord?«
    »Die Dinger hier«, sagte Ringmar und warf das Päckchen zurück. Winter fing es auf und steckte es wieder in die Innentasche.
    »Um von etwas anderem zu reden.« Winter legte die Papiere weg. »TV3 will sich so schnell wie möglich darüber hermachen.«
    »Ich weiß.«
    »Das können wir noch brauchen.«
    »Ich frage mich, wieviel wir sagen sollen?«
    Winter sagte nichts. Sie hatten es schon früher mit der Sendung Steckbrief probiert. Das Resultat war gemischt, aber sie hatten immer eine Menge Anregungen für die Fahndung bekommen. Die Menschen lasen keine Zeitungen wie im Altertum. Sie sahen fern. Etwas, das sie im Fernsehen sahen, konnte die Ermittlung weiterbringen. Die Schwierigkeit war, ein Programm zu ihren, der Polizei, Bedingungen zu bekommen. Es ging nicht um die Fernsehleute. Es war mehr eine Frage der Planung: Wieviel sollte man sagen, wieviel konnte man für sich behalten und trotzdem Hilfe bekommen?
    Es gab Fälle, die waren mit Hilfe von Steckbrief gelöst worden. Schwere Gewaltverbrechen.
    Das schwerste war, ein Verhalten zu beschreiben, dachte er. Das Verhalten eines Vergewaltigers oder Mörders. Sie konnten nie Details des Opfers von. dem Vorfall preisgeben, aber sie konnten dazu beitragen, ein Bild herzustellen, wie ein Verbrecher sein könnte. Sein Verhalten. In mancher Hinsicht. Ob er sich auf eine besondere Weise bewegt hatte. Solche Dinge.
    »Ich denke an die Vergewaltigungen letztes Jahr«, sagte Ringmar.
    »Genau das tu' ich auch«, sagte Winter.
    »Es war die Sendung, die es geschafft hat.«
    »In gewisser Hinsicht.«
    »Es war das, was wir brauchten.«
    So war es, dachte Winter jetzt, sie hatten eine Serie Vergewaltigungen gehabt und ein Auto und Beschreibungen, was passiert war und wie es im Auto ausgesehen hatte. Die Vergewaltigungen waren im Auto des Mannes begangen worden.
    Darin befanden sich Dinge, die die Opfer gesehen hatten, aber sie, Winters Fahnder, waren mit diesen Details nicht hausieren gegangen.
    Sie hatten nicht von dem Sprung in einer Fensterscheibe gesprochen, einem Sprung, der ganz besonders aussah, je nachdem, von wo man ihn sah. Oder was vom Rückspiegel hing.
    Es war immer dunkel gewesen, aber die Opfer hatten dieselben Sachen gesehen, kleine Dinge, die wichtig waren, die aber die Fahndungsarbeit nicht genügend voranbrachten. Wir brauchten etwas mehr, dachte Winter. Wir wußten nicht, was für ein Auto es war. Der Mann bewegte sich frei. Es würde wieder passieren, soviel wußten wir.
    Nachdem das Programm zweimal gesendet worden war, rief eine Dame an, die ziemlich viel Zeit hinter ihrem Fenster in der Wohnung in Landala verbrachte. Es war Ringmar gewesen, der das Gespräch angenommen hatte.
    »Ich glaube, ich habe einen Mann gesehen, der in ein Auto gestiegen ist und so gewesen ist, wie Sie es gezeigt haben«, hatte sie gesagt, unbestimmt, in der Art der schußligen alten Schach.
    »Ja«, hatte Bertil gesagt und wieder mal einer Zeugin zugehört, die sich einbildete, etwas gesehen zu haben.
    Als sie sagte, wo sie wohnte, hatte er sich ein bißchen gerader aufgesetzt. Es war da. eine der Vergewaltigungen hatte in der Gegend stattgefunden. Sie wußte, wann sie den Mann gesehen hatte. Die Zeit stimmte.
    »Es war ein bißchen komisch«, hatte die Dame gesagt. »Vielleicht bin ich bloß dumm, aber ich habe auf jeden Fall die Autonummer aufgeschrieben.«
    Als sie ihn dann kontrollierten, stimmte alles überein, die Zeiten, wo er gewesen war. Der Sprung in der Scheibe war repariert, aber das reichte nicht für ihn. Danach war es nur noch eine Frage der Verhörtechnik. Es dauerte neun Tage, und dann war es klar, dachte Winter.
    »Wir machen wohl einen Versuch, aber nicht gleich jetzt«, sagte er. »Neulich nachts dachte ich an den Flugverkehr.«
    Es klang, als

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