Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)
zweiunddreißig Jahre. Wohnhaft in der Einunddreißigsten West, 15.«
»Die Tote wurde offiziell identifiziert. Die Augen des Opfers wurden auf dieselbe Art wie bei den vorherigen Opfern Maplewood und Napier aus den Augenhöhlen
gelöst. Die Art des Überfalls, die Todesart, die Art der Verstümmelung, die Art des Fundorts und die Positionierung der Leiche stimmen mit den beiden anderen Fällen überein.«
»Er weicht nicht sonderlich von seinem bisherigen Muster ab«, bemerkte Peabody.
»Nein. Weshalb sollte er das auch? An ihrer rechten Hand kleben ein paar Haare.«
Sie löste sie vorsichtig mit einer Pinzette, tütete sie ein, setzte sich auf die Fersen und sah die Tote an.
»Was hat sie hier gemacht, Dallas? Weshalb ist sie mitten in der verdammten Nacht durch diesen Park gelaufen? Die Pressekonferenz kam auf fast allen Sendern. Sie muss doch gewusst haben, dass es gefährlich ist, nachts in einen Park zu gehen.«
»Die Leute denken immer, dass nur anderen so etwas passiert.«
Sie betrachtete die Leiche. »Sie hat direkt neben dem Park gewohnt. Auch darin stimmt sie mit den beiden anderen Opfern überein. Wahrscheinlich hat sie diesen Park regelmäßig auf dem Weg nach Hause oder wenn sie von zu Hause weggegangen ist durchquert. Sie hat immer diese Abkürzung genommen, kannte sich hier aus. Aber die Haare an den Fingern sind verkehrt«, murmelte Eve.
»Sie ist ein bisschen kleiner und ein bisschen dunkler als die beiden anderen Opfer. Sie passt trotzdem noch ins Bild.«
»Ja.«
»Vielleicht musste er flexibel sein, weil er keine passendere Frau gefunden hat.«
»So sieht’s zumindest aus.«
Nachdem sie alles aufgenommen und die Position der Leiche aufgezeichnet hatte, hob sie den Kopf vorsichtig an. »Sie hat einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen.
Einen ziemlich harten Schlag. Vielleicht hat er sich von hinten an sie herangemacht und ihr sofort eins übergebraten, sodass sie vornübergefallen ist. Sie hat ein paar Abschürfungen an den Knien und in den Wunden kleben Gras und Erde. Sie ist also nach vorn gestürzt und hat sich auf Händen und Knien abgestützt.«
Eve griff nach Annalisas linker Hand. Wie erwartet, wies der Ballen Abschürfungen auf. »Dann hat er sie geschlagen und getreten. Er wird mit jedem Mal brutaler. Schlägt und tritt mit jedem Mal heftiger auf seine Opfer ein. Er verliert eindeutig die Kontrolle. Dann hat er sie vergewaltigt, zu den Statuen geschleppt und hier sein Werk vollendet.«
»Dieses Mal hat sich Celina nicht bei uns gemeldet.«
»Ist Ihnen das auch schon aufgefallen?« Eve stand wieder auf. »Vielleicht sollten wir sie kontaktieren. Aber vorher sehen wir uns noch den Tatort an.«
Anders als die beiden vorherigen Opfer hatte er Annalisa ganz in der Nähe des Fundorts umgebracht. Am anderen Ende des Gemüsebeets, ein Stück den Weg hinab. Gras und Erde wiesen eine deutliche Blutspur auf.
Er hatte es sich leichter gemacht als bei den beiden anderen, erkannte Eve. Hatte sein Opfer nicht fünfzig oder sechzig, sondern höchstens acht Meter weit geschleppt.
»Lieutenant?« Einer der Leute von der Spurensicherung hielt eine Plastiktüte in die Luft. »Das hier habe ich an Punkt drei gefunden. Eine Dose Pfefferspray. Vielleicht hat sie ihr gehört. Wenn ja, hat sie ihr leider nichts genützt.«
»Trotzdem werden wir sie auf Fingerabdrücke untersuchen.«
»Außerdem habe ich ein paar Haare an Punkt eins. Grau, sie gehören also eindeutig nicht ihr. Sie sehen überhaupt nicht menschlich aus.«
»Danke.«
»Wahrscheinlich wieder von einem Eichhörnchen«, erklärte Peabody.
»Vielleicht. Was war sie von Beruf?«
»Sie war Kolumnistin beim Bühnenmagazin.«
Eve nickte. »Dann war sie also auf dem Heimweg. Wobei ein Uhr nachts ein bisschen spät fürs Theater ist. Wahrscheinlich hat sie noch irgendwo etwas getrunken oder war in einem Restaurant. Vielleicht hatte sie ein Date. Dann hat sie die Abkürzung durch den Park genommen. Schließlich hat sie hier in der Gegend gewohnt. Für den Fall der Fälle hatte sie ihr Pfefferspray dabei, also gab es keinen Grund zur Sorge. Ein paar schnelle Schritte hier entlang, dann wäre sie wieder auf der Straße und fast vor ihrer eigenen Haustür angelangt. Er muss ihr aufgelauert haben. Er hat offenbar gewusst, dass sie diesen Weg nach Hause nehmen würde, und hat den Ort für seinen Überfall sorgfältig gewählt. Dann hat er sie von hinten attackiert.«
Sie runzelte die Stirn, als sie den von der Spurensicherung markierten
Weitere Kostenlose Bücher