Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)
Rücken.
»Moira ist einer unserer Schätze. Ich habe sie gestohlen.«
Moira lachte fröhlich auf. »Sagen wir eher, dass Sie mich angeheuert haben. Obwohl das Wort gezwungen es wahrscheinlich besser trifft. Louise ist eine äußerst leidenschaftliche, willensstarke Person. Sie sehen sich also bei uns um.«
»Nicht wirklich. Dies ist kein Höflichkeitsbesuch.«
»Ah. Dann will ich Sie nicht aufhalten. Wie geht es Jana?«
»Bei der letzten Untersuchung hatte sich der Muttermund vier Zentimeter geöffnet.«
»Lassen Sie es mich wissen, wenn sie so weit ist. Wir alle sind wegen des neuen Babys entsetzlich aufgeregt.« Lächelnd wandte Moira sich Peabody zu. »Schön, Sie beide kennen gelernt zu haben, ich hoffe, dass man Sie in Zukunft öfter bei uns sieht. Grüßen Sie bitte Roarke von mir«, sagte sie zu Eve, ehe sie einen Schritt zur Seite trat und die drei Frauen weitergehen ließ.
»Moira ist einfach brillant«, meinte Louise, als es weiter in die nächste Etage ging. »Sie hat hier schon sehr viel bewirkt. Es ist mir gelungen, ein paar der besten Therapeutinnen, Ärztinnen, Psychiaterinnen und Beraterinnen von New York hierher - haha - zu zwingen. Ich segne den Tag, an dem Sie in meine Klink gestürmt gekommen sind, Dallas. Er hat mich auf den verschlungenen Pfad gebracht, auf dem ich hier gelandet bin.«
Sie öffnete eine Tür und bedeutete den beiden anderen Frauen einzutreten. »Ganz zu schweigen davon, dass es mich mit Charles zusammengebracht hat.« Sie trat vor einen Schrank, in dem sich ein kleiner Kühlschrank verbarg. »Was mich an etwas erinnert. Lassen Sie uns endlich einen Termin für das gemeinsame Abendessen machen, das ich schon so lange veranstalten will. Sagen wir übermorgen um acht bei Charles - bei mir ist es einfach nicht so gemütlich wie bei ihm. Wäre Ihnen und McNab das recht, Peabody?«
»Sicher. Klingt gut.«
»Mit Roarke habe ich schon gesprochen.« Sie reichte sowohl Eve als auch Peabody eine Flasche mit einem proteinhaltigen Getränk.
Eve hätte ein Glas mit kaltem Wasser und ein offenes
Fenster vorgezogen, denn sie bekam nur noch mit Mühe Luft. »Wir stecken mitten in den Ermittlungen zu einem Mordfall.«
»Das ist mir klar. Ärzte und Polizisten müssen eben flexibel sein und lernen, mit kurzfristigen Absagen zu leben. Aber ich erwarte, dass Sie kommen, wenn es keinen Notfall gibt. Jetzt setzen Sie sich und trinken. Ich habe extra erfrischenden Zitronengeschmack gewählt.«
Weil es leichter war zu trinken, als zu streiten, und weil sie die Stärkung wirklich brauchen konnte, schraubte Eve die Flasche auf und setzte sie an ihren Mund.
Das Büro war völlig anders als das in ihrer Klinik. Geräumiger und deutlich eleganter eingerichtet. Praktisch, doch mit Stil.
»Kein Vergleich zu Ihrem Zimmer in der Canal Street«, bemerkte Eve.
»Roarke hat darauf bestanden, und ich gebe zu, ich habe mich nicht lange geziert. Es geht uns unter anderem darum, dass die Frauen es hier gemütlich haben. Wir wollen, dass sie und ihre Kinder sich wohl fühlen, weil es schließlich vorübergehend ihr Zuhause ist.«
»Das haben Sie geschafft.« Peabody trank ebenfalls einen Schluck aus ihrer Flasche. »Es fühlt sich wie ein Zuhause an.«
»Danke.« Louise legte den Kopf ein wenig schräg und sah Eve forschend ins Gesicht. »Nun, Sie sehen ein bisschen besser aus. Zumindest haben Sie wieder etwas Farbe.«
»Danke, Doktor.« Eve warf die leere Flasche in den Recycler neben sich. »Also. Celina Sanchez.«
»Ah, Celina. Eine faszinierende Frau. Ich kenne sie seit Jahren. Wir waren eine Zeit lang zusammen in der Schule. Ihre Familie ist genauso reich und genauso konservativ wie meine, genau wie meine Sippe mich betrachtet
ihre Sippe sie als schwarzes Schaf. Deshalb war es nur natürlich, dass wir Freundinnen geworden sind. Weshalb interessieren Sie sich für sie?«
»Sie hat mich heute Morgen auf dem Revier besucht. Sie behauptet, dass sie Hellseherin ist.«
»Das ist sie tatsächlich.« Stirnrunzelnd griff Louise nach einer Flasche Wasser. »Eine wirklich talentierte Seherin. Sie hat diese Gabe zum Beruf gemacht. Deshalb ist sie ja das schwarze Schaf. Ihre Familie ist ganz und gar nicht einverstanden mit dieser Tätigkeit. Wie ich bereits sagte, sind sie unglaublich konservativ, weshalb ihnen Celinas Arbeit peinlich ist. Warum war sie bei Ihnen? Sie hat sich doch auf private Beratungen und die Organisation von Partys spezialisiert.«
»Sie behauptet, sie hätte einen Mord
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