Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)
Einverständnis voneinander getrennt?«
»Ich habe nie gehört, dass Celina mehr über ihn gelästert hätte als irgendeine andere Frau, die sich von einem Typen trennt. Ich sehe sie nicht oft - ich habe einfach nicht genügend Zeit -, aber nach allem, was ich mitbekommen habe, kam sie mit der Trennung ziemlich gut zurecht. Sie haben sich geliebt, die Liebe ist gestorben, und sie haben sich getrennt.«
»Hat sie Ihnen gegenüber je den Namen Elisa Maplewood erwähnt?«
»Ist das die Frau, die ermordet worden ist? Nein. Ich habe den Namen heute Morgen in den Nachrichten zum ersten Mal gehört.«
»Luther oder Deann Vanderlea?«
»Der Antiquitäten-Vanderlea?« Louise zog interessiert die Brauen hoch. »Ich kenne die beiden flüchtig. Ich glaube, einer meine Onkel spielt mit Luthers Vater Golf oder etwas in der Art. Es wäre also möglich, dass Celina die beiden ebenfalls durch ihre Familie kennt. Wieso?«
»Das Opfer war Hausangestellte bei den beiden.«
»Ah, jetzt gehen Sie aber etwas weit, Dallas.«
»Ja, aber schließlich weiß man nie, wie weit man gehen muss, bis man sein Ziel erreicht.«
»Sie müssen wirklich stolz sein«, meinte Peabody auf dem Weg zurück zum Wagen.
»Huh?«
»Auf ein solches Haus.« Sie blickte auf das Gebäude zurück. »Auf das, was Roarke damit geschaffen hat.«
»Ja. Er macht mehr mit seinem Geld als andere auch
nur mit dem Maul.« Als Eve den Wagen starten wollte, legte Peabody eine Hand auf ihren Arm. »Was?«
»Wir sind jetzt Partner, richtig?«
»Daran erinnern Sie mich täglich mindestens hundert Mal.«
»Und wir sind auch Freundinnen.«
Argwöhnisch trommelte Eve mit ihren Fingern auf das Lenkrad. »Werden Sie jetzt etwa sentimental?«
»Menschen haben Geheimnisse. Sie haben auch ein Recht darauf, Geheimnisse zu haben. Aber Freundinnen und Partnerinnen haben auch ein Recht, ihren Freundinnen und Partnerinnen gegenüber loszuwerden, was ihnen auf der Seele liegt. Sie wollten nicht in das Frauenhaus.«
Man hätte es nicht merken dürfen, dachte Eve. Sie hätte sich besser zusammenreißen müssen. »Ich war trotzdem dort.«
»Weil Sie sich immer dazu zwingen, auch die Dinge zu tun, die Sie im Grunde nicht tun wollen. Dinge, die andere niemals täten. Ich will nur sagen, dass Sie mit mir reden können, falls es etwas gibt, worüber Sie reden wollen. Das ist alles. Und ich würde darüber schweigen wie ein Grab.«
»Tue ich irgendetwas, was mich daran hindert, meine Arbeit ordentlich zu machen?«
»Nein. Ich wollte nur …«
»Es gibt Dinge, die man nicht mit einer kurzen Unterhaltung und einer Packung Sahneeis ausräumen kann.« Sie lenkte den Wagen auf die Straße, schnitt ein Taxi und schoss über eine gelbe Ampel. »Und die Dinge, die Sie von mir wissen wollen, sind privat.«
»Okay.«
»Wenn Sie jetzt beleidigt sind, weil ich kein Interesse habe, mich an Ihrer Schulter auszuheulen, ist mir das
egal.« Ohne zu überlegen, wohin sie fahren wollte, bog sie in eine Seitenstraße ein. »Als Polizistin muss ich meine Arbeit machen, ohne nach jemandem zu suchen, der mir über den Kopf streicht und mich der Dinge wegen bedauert, die ich machen muss. Sie brauchen nicht die verständnisvolle Freundin rauszukehren, damit ich Ihnen meine Probleme anvertraue und Sie das wohlige Gefühl bekommen, was für ein armes Schwein ich im Vergleich zu Ihnen bin. Also … Verdammt, verdammt, verdammt.«
Sie riss das Lenkrad herum, parkte in der zweiten Reihe und schaltete, ohne auf das erboste Hupen hinter sich zu achten, einfach das Blaulicht ein.
»Das war völlig unnötig. Das war total daneben. Das haben Sie ganz sicher nicht verdient«, entschuldigte sich Eve andeutungsweise.
»Vergessen Sie’s.«
»Ich bin müde«, meinte sie und starrte durch die Windschutzscheibe auf die Straße. »Trotz des Proteingetränks bin ich einfach hundemüde. Und gleichzeitig gereizt. Ich weiß nicht einmal warum. Ich weiß noch nicht einmal warum.«
»Schon gut, Dallas. Ich bin nicht beleidigt. Und ich bedränge Sie auch nicht.«
»Nein, das tun Sie nicht.« Das hatte Peabody zu keiner Zeit getan, gestand Eve sich widerstrebend ein. »Sie hauen mir auch keine runter, obwohl ich es verdient hätte.«
»Sie würden garantiert zurückschlagen, und Sie schlagen einfach fester zu als ich.«
Eve lachte leise auf, fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht und zwang sich dann, Peabody direkt ins Gesicht zu sehen. »Sie sind meine Partnerin, Sie sind meine Freundin, und Sie machen beides
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