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Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Dinge sagen, ohne dass sie sich berührten. »Diese Frauen zu sehen, diese Kinder. Ihre Furcht zu spüren. Vor allem aber ihre Hoffnung. Plötzlich war alles wieder da.«
    »Eve.«
    »Nein, hör mir bitte einfach zu. Da war ein Mädchen -
weißt du, manchmal glaube ich, dass einem das Schicksal einfach etwas vor die Füße wirft, womit man dann irgendwie klarkommen muss. Sie hatte einen Gipsverband. Ihr Vater hatte ihr den Arm gebrochen.«
    »Oh Gott.«
    »Sie hat mit mir geredet und ich auch mit ihr. Worüber wir gesprochen haben, weiß ich nicht mehr so genau. In meinen Ohren hat es gerauscht und mir war total schlecht. Ich hatte Angst, ich würde mich vor diesem Mädchen übergeben oder fiele vielleicht einfach um. Aber ich habe nicht gekotzt, und ich bin auch nicht umgefallen. Ich habe es geschafft.«
    »Du brauchst nie wieder dorthin zu fahren.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Warte. Dann habe ich Peabody zu Hause abgesetzt, war bei Mira und kam hierher zurück. Ich war total k.o. Ich dachte, ich würde einfach schlafen, aber dann hat es mich eingeholt. Es war schlimm, du weißt, wie schlimm es war. Aber du weißt nicht, dass ich in dem Albtraum wieder im Dochas war. Bei all diesen geschlagenen Frauen und gebrochenen Kindern. Sie haben mich gefragt, warum ich ihnen nicht geholfen habe, warum ich zugelassen habe, dass ihnen so etwas passiert.«
    Sie hob eine Hand, damit er sie nicht unterbräche, obwohl sie ihren eigenen Schmerz in seinen Augen sah. »Er war dort. Ich wusste, dass er kommen würde. Er hat gesagt, es kämen immer welche nach. Männer wie er und Frauen und Kinder wie sie. Ich konnte nichts dagegen tun. Als er mich geschlagen hat, war ich nicht mehr ich selbst. Ich meine, ich war nicht mehr die, die ich heute bin. Ich war wieder ein Kind. Er hat mir den Arm gebrochen, wie er ihn mir damals gebrochen hat, und er hat mich vergewaltigt, wie er mich damals vergewaltigt hat.«

    Sie musste eine Pause machen und hob, um ihre Kehle zu befeuchten, ihr Weinglas an den Mund. »Aber das war noch nicht alles. Ich habe ihn getötet. Ich habe ihn getötet, wie ich ihn damals getötet habe. Und ich werde ihn immer wieder töten, so oft es nötig ist. Weil er Recht hat. Weil es immer wieder brutale Kerle und misshandelte Frauen und Kinder gibt. Sie kommen immer wieder nach, und ich kann unmöglich etwas dagegen tun. Aber ich kann weiter meine Arbeit machen und etwas gegen einige von ihnen tun. Ich kann und werde weiter meine Arbeit machen, weil ich sie machen muss.«
    Sie atmete hörbar aus. »Ich werde wieder ins Dochas fahren. Ich werde wieder ins Dochas fahren, und ich werde nicht mehr dieselbe Angst wie heute Morgen haben. Ich werde wieder ins Dochas fahren, weil ich dort sehen kann, dass du durch das, was du geschaffen hast, einigen von diesen Kerlen auf andere Art das Handwerk legst. Sie hatte einen gebrochenen Arm, doch der wird wieder heilen. Auch ihre Seele wird letztendlich wieder heilen, weil du ihr eine Chance gegeben hast.«
    Es dauerte einen Moment, einen endlosen Moment, bis er in der Lage war zu sprechen. »Du bist die erstaunlichste Frau, der ich jemals begegnet bin.«
    »Ja.« Sie drückte seine Hand. »Wir sind schon ein tolles Paar.«

6
    Eve machte einen Umweg über die Abteilung für elektronische Ermittlungen, wie stets war es für sie ein Schock, eine Abteilung voller Polizisten in legerer Freizeitkleidung zu sehen. Es gab jede Menge hochmoderner Airboots,
jede Menge schriller Neonfarben und es liefen mindestens genauso viele Leute mit Headsets auf den Köpfen durch die Gegend, wie sie an den Schreibtischen sitzen sah.
    Aus irgendeinem Lautsprecher erklang dröhnende Musik und ein Typ schien sogar zu tanzen, während er mit einem kleinen Handcomputer beschäftigt war.
    In der sicheren Erwartung, dort jemand Normalen anzutreffen, marschierte sie schnurstracks in Captain Ryan Feeneys Büro.
    Dort jedoch klappte ihr die Kinnlade herunter, als sie den zuverlässigen Ermittler hinter seinem Schreibtisch sitzen sah. Seine Urlaubsbräune war inzwischen leicht verblasst, seine grau durchwirkten, drahtigen, karottenroten Haare standen wie immer wirr um seinen Kopf und er verzog ein wenig traurig das faltige Gesicht. Statt eines knitterigen Oberteils trug er jetzt jedoch ein frisch gestärktes, fleckenloses Hemd in der Farbe eines Brombeersorbets.
    Und dazu einen Schlips. Er trug tatsächlich einen Schlips. Und zwar in der Farbe von verwelktem Gras.
    »Meine Güte, Feeney. Wie siehst du denn aus?«
    Der

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