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Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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bestellt.«
    Eve nickte, wühlte weiter in den Körben und bemalten Schachteln und hielt mit einem Mal drei Rollen Kordel in der Hand. Eine war marineblau, eine goldfarben. Und eine rot.
     
    »Er scheint sich also in Handarbeitsgeschäften rumzutreiben.« Eve marschierte durch den Park in Richtung Burg. »Was hat ein Kerl wie er in einem Handarbeitsgeschäft verloren?«
    »Vielleicht hat er die Frauen ja irgendwo anders zum ersten Mal gesehen und sie dann dorthin verfolgt.«
    »Nein. Zwei Frauen, zwischen denen es als einzige Verbindung dasselbe Hobby gibt. Eine der beiden ist tot, die andere vermisst. Ich garantiere Ihnen, dass die Babysitterin von Breen Merriweather uns erzählen wird, dass sie gern gehandarbeitet hat, und dass sie irgendwann im Handarbeit Total oder in einem der anderen Geschäfte war, in denen auch Maplewood und Kates Kundinnen waren. Er sieht die Frauen also dort, und wenn sie einem
bestimmten Typ entsprechen, fängt er an sie zu verfolgen und studiert ihren Tagesablauf.«
    Sie schob die Daumen in die Taschen ihrer Jeans. »Dann legt er sich auf die Lauer und fällt über sie her. Falls er auch Kates auf dem Gewissen hat, muss er ein eigenes Fahrzeug haben. Zwischen dem Restaurant und ihrer Wohnung gibt es keine Stelle, an der er sie hätte vergewaltigen, ermorden, verstümmeln und dann verstecken können. Er hat sie sich also geschnappt und irgendwo anders hintransportiert.«
    »Wenn er tatsächlich auch Kates ermordet hat, hat er seine Methode bei Maplewood geändert.«
    Eve schüttelte den Kopf. »Nicht geändert, sondern perfektioniert. Kates war eine Versuchsperson, und vielleicht hat es vor ihr auch schon andere gegeben. Obdachlose, Mädchen, die von zu Hause fortgelaufen waren, Junkies oder so. Frauen, die nicht als vermisst gemeldet worden sind. Als er Elisa Maplewood ermordet hat, ist er dabei so präzise vorgegangen, wie man es nur nach jahrelanger Übung schafft.«
    »Was für eine angenehme Vorstellung.«
    »Sie stellen jemanden dar: eine dominante Frauenfigur. Mutter, Schwester, Geliebte, eine Frau, die ihn zurückgewiesen, die sich ihm verweigert, die ihn missbraucht oder misshandelt hat.«
    Weshalb, fragte sie sich, hatte die verdrehte Psyche eines Mörders so oft ihren Ursprung bei der Mutter? Ging die Macht zu nähren oder zu zerstören vielleicht automatisch mit der Schwangerschaft und dem Geburtsvorgang einher?
    »Wenn wir ihn erst haben«, fuhr sie mit nachdenklicher Stimme fort, »stellt sich bestimmt heraus, dass sie - dieses Symbol - ihn schlecht behandelt oder - huhu - sein Herz gebrochen oder ihm das Gefühl von Schwäche und
von Hilflosigkeit vermittelt hat. Also werden seine Verteidiger erklären, dass der arme Hurensohn von ihr geschädigt worden und deshalb nicht verantwortlich für seine Taten ist. Aber das ist absoluter Schwachsinn, denn niemand außer ihm ist verantwortlich dafür, dass er Elisa Maplewood vergewaltigt und ermordet hat. Niemand außer ihm.«
    Peabody wartete schweigend ab, bis sie sicher wusste, dass Eves erboster Redeschwall beendet war. »Das brauchen Sie mir nicht zu sagen.«
    Eve atmete tief ein. »Das stimmt. Wo zum Teufel steckt Nadine? Wenn sie nicht in fünf Minuten auftaucht, sagen wir das Interview für heute ab. Wir müssen schließlich noch zu Merriweathers Nachbarin.«
    »Wir sind etwas zu früh.«
    »Kann sein.« Eve setzte sich ins Gras, zog ihre Knie an und betrachtete die Burg. »Sind Sie je als Kind in irgendwelchen Parks herumgestromert?«
    »Sicher.« Froh, dass der Sturm vorüber war, nahm Peabody neben ihr Platz. »Schließlich war ich ein echtes Blumenkind. Und Sie?«
    »Nein. Ich war nur ein paar Mal im Ferienlager.« Wo einem selbst die Art des Atmens vorgeschrieben worden war. »Aber der Park hier ist gar nicht so übel. Er ist mitten in der Stadt und deshalb ist er okay.«
    »Und Sie haben keinerlei Interesse daran, die Natur etwas besser kennen zu lernen?«
    »Die Natur bringt einen um.«
    Eve hob den Kopf und sah Nadine entgegen, die mit ihrer Kamerafrau auf sie zugelaufen kam. »Können Sie mir sagen, weshalb sie derart todbringende Schuhe trägt, obwohl sie weiß, dass sie uns hier draußen trifft?«
    »Weil sie einfach cool sind und ihre Beine damit fantastisch aussehen.«

    Von den blond gesträhnten Haaren bis zu den Spitzen ihrer coolen Pumps sah alles an Nadine fantastisch aus. Sie hatte ein Katzengesicht mit wachen grünen Augen und eine hübsch gerundete Figur, die in ihrem leuchtend roten Kostüm besonders

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