Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)
verzog den Mund zu einem Grinsen, als ihr Hintern statt auf einen harten Felsen auf ein weiches Polster traf. »Tja, dann wollen wir doch mal sehen, was ich aus ihm rausholen kann.«
8
Es war der totale Wahnsinn. Nicht nur, dass alles funktionierte, das Ding bewegte sich auch ohne jede Mühe in die Vertikale, wieder hinunter auf die Straße und glitt geschmeidig durch den dichten Verkehr.
Ohne dass Eve extra zu fragen brauchte, erklärte eine höfliche Computerstimme, dass es nicht die kleinste Störung in der Elektronik gab. Sie sprach sie als Lieutenant Dallas an, informierte sie darüber, dass die Außentemperatur angenehme achtzehn Grad betrug und dass ein leichter Wind aus Richtung Südsüdwesten blies.
Der Computer bot ihr an, die angenehmste Route zu ihrem Ziel oder ihren Zielen zu berechnen und dabei vorhergesagte Staus und die geschätzte Ankunftszeit in die Berechnung einzubeziehen.
Es war ein gottverdammtes Wunder.
»Sie lieben diesen Wagen«, stellte Peabody mit einem selbstzufriedenen Grinsen fest.
»Ich liebe Autos nicht. Ich weiß es einfach zu schätzen, wenn Maschinen und Geräte reibungslos funktionieren, so dass ich mich ganz auf meine Arbeit konzentrieren kann.«
Sie überholte einen Maxibus, fädelte sich in eine Reihe Taxis ein, ging dann aus Vergnügen noch einmal in die Vertikale und schoss in Richtung Osten über die anderen Fahrzeuge hinweg.
»Okay. Ich liebe ihn.«
»Habe ich es doch gewusst«, jubilierte ihre Partnerin.
»Wenn sie versuchen, mir das Ding noch mal abzunehmen, bekämpfe ich sie bis aufs Blut. Ich werde sie notfalls ermorden, damit mir dieses Ding erhalten bleibt.«
Bis sie ihr Ziel erreichten, behielt sie ihr zufriedenes Lächeln bei.
Da Polinsky gerade Urlaub hatte, wandten sie sich an Silk, einen untersetzten, rothaarigen, rotgesichtigen Typen, der hinter seinem Schreibtisch hockte und kalorienreduzierte Soja-Fritten mampfte, während er mit ihnen über Breen Merriweather sprach.
Die Nachbarin und Babysitterin hatte sie am zehnten Juni als vermisst gemeldet. Sie hatte das Studio um kurz nach Mitternacht verlassen. Seither war sie spurlos verschwunden.
Sie hatte keine romantische Beziehung und keine Feinde gehabt. Sie war gesund gewesen, guter Dinge und hatte sich auf einen bevorstehenden Urlaub mit ihrem Sohn in der Disney World East gefreut.
Eve nahm eine Kopie der Akte mit.
»Rufen Sie Nadine an«, sagte sie zu Peabody. »Sagen Sie ihr, wir treffen sie in einer Stunde, nein, sagen wir in anderthalb, an der Burg im Park.«
Royce Cabel war zu Hause, öffnete die Tür, bevor sie auch nur klopfen konnten, und sah sie mit einer Mischung aus Furcht und Hoffnung an.
»Sie haben etwas über Marjies Verschwinden herausgefunden.«
»Mr Cabel, wie ich bereits bei meinem Anruf erläutert habe, gehen wir der Sache noch mal nach. Ich bin Lieutenant Dallas und das hier ist meine Partnerin, Detective Peabody. Dürfen wir vielleicht hereinkommen?«
»Ja. Sicher. Ja.« Er fuhr sich mit einer seiner Hände durch das lange, leicht gewellte braune Haar. »Ich dachte nur - ich wollte Sie nicht bei der Arbeit, sondern hier zu Hause treffen, weil ich dachte, dass Sie vielleicht etwas
herausbekommen haben. Weil Sie sie vielleicht gefunden haben und es mir nicht am Link erzählen wollen.«
Er sah sich blind im Zimmer um, schüttelte dann aber den Kopf. »Tut mir leid. Vielleicht sollten wir uns setzen. Ah, sind die Detectives Jones und Lansing nicht mehr mit dem Fall betraut?«
»Doch. Wir verfolgen eine andere Spur, und es würde uns helfen, wenn Sie uns noch mal erzählen könnten, was Sie wissen.«
»Was ich weiß.« Er nahm auf einem dunkelgrünen Sofa Platz, auf dem sich hübsche Kissen türmten.
Die Wände hatten einen dunklen Goldton, und insgesamt erschien die Wohnung Eve mit all den bunten Kissen und den weichen, hübschen Stoffen äußerst feminin.
»Ich habe das Gefühl, als ob ich überhaupt nichts wüsste«, meinte er nach einem Augenblick. »Sie hat immer abends gearbeitet. Im Juni hätte sich das ändern sollen, denn dann hätte sie die Tagschicht übernommen. Dann hätten wir wieder dieselbe Arbeitszeit gehabt.«
»Wie lange hat sie die Spätschicht gehabt?«
»Ungefähr acht Monate.« Wie, um seine Hände zu beschäftigen, rieb er sich die Schenkel. »Aber das war kein Problem. Die Arbeit hat ihr Spaß gemacht und das Restaurant ist nur ein paar Blocks von hier entfernt. Mindestens einmal in der Woche habe ich abends dort gegessen. Und
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