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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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Erleichterung nach zu urteilen, die sich in Jos angespannter Miene abzeichnete, handelte es sich bei dem Anrufer definitiv nicht um Greg. »Oh, hallo!«, rief sie fröhlich, bevor ihr Blick zu Katie wanderte und aufmerksamer wurde. »Wie geht es dir?«, fragte sie ein wenig hilflos und fuhr fort, bevor die Person am anderen Ende der Leitung antworten konnte. »Ja, sie ist hier. Willst du sie sprechen?«
    Katie trat einen Schritt vor, um den Anruf zu übernehmen. Doch Jo deutete ihr mit der Hand an, stehen zu bleiben, und schüttelte den Kopf. »Oh, okay. Nein, das ist eine gute Idee – sehr vernünftig. Ich werde es ihr ausrichten.« Tränen
glänzten in ihren Augen. »Das ist lieb von dir. Vielen Dank. Ja. Prima. In einer Viertelstunde. Dann bis gleich!« Sie legte auf und versuchte mit einem Blinzeln, die Tränen zurückzuhalten.
    »War das Ross?«
    »Ja. Er bringt Molly und Rowan zurück – die Kinder sind Gott sei Dank endlich müde. Da wir morgen sehr früh mit dem Minivan losfahren müssen, um die schlimmsten Verkehrsstaus zu vermeiden, hat Ross gefragt, ob Hannah und Jack auch hier schlafen können.« Jo zögerte, als sei sie unsicher, ob sie noch mehr sagen sollte. »Außerdem ist er der Meinung, dass es besser sei, wenn jemand hier schliefe, falls Greg noch einmal zurückkommen sollte.«
    »Aber ich kann doch hierbleiben!«, protestierte Katie. »Das weißt du doch!« Sie war gekränkt, dass Jo Ross’ Gesellschaft zu bevorzugen schien, bis ihr ein neuer, schrecklicher Gedanke kam. »Jo – Ross wollte damit doch nicht andeuten, dass Greg versuchen könnte … dir wehzutun, oder?«
    War das etwa ein Geheimnis, in das nur Ross eingeweiht war? Wenn Greg zuvor schon gewalttätig geworden war, warum hatte Jo ihr das nicht erzählt? Es war eine Sache, dass sich Ross am Schultor beim Hinbringen und Abholen der Kinder mit Jo angefreundet hatte, aber dies hier war etwas, was sie ihr definitiv hätte erzählen müssen!
    Jo schüttelte den Kopf, sodass ihre Locken wild umherflogen. »Nein! Nein, ich glaube nicht. Ganz ehrlich nicht! Es ist nur …«
    »Nur … was? «
    Ihre Lippen hoben sich halb zu einem Lächeln, halb zu einer Grimasse, und sie rieb sich erschöpft mit dem Handrücken über die Stirn. »Ich weiß, dass du Greg magst. Ross dagegen kann ihn überhaupt nicht leiden. Falls Greg also heute Nacht, aus welchen Gründen auch immer, wiederkommen sollte, will ich … Ich will einfach nur, dass er geht . Ich will
nicht, dass er so lange auf mich einredet, bis ich schließlich klein beigebe. Ich weiß, wie er ist. Wenn du hier wärst, würde er alle Hebel in Bewegung setzen, dich davon zu überzeugen, bei mir für ihn lieb Kind zu machen. Und dann …«
    Katie presste die Lippen fest aufeinander. »Jo, ich bin auf deiner Seite. Ich bin …«
    »Greg hat sich ganz offensichtlich schon seit Wochen mit dem Gedanken getragen, mich zu verlassen«, unterbrach Jo sie. »Es kam ihm alles ein wenig zu leicht von den Lippen. Als wäre es irgendeine x-beliebige geschäftliche Entscheidung … Ich nehme an, er hat tatsächlich geglaubt, dass ich die Sache schlucke und die Trennung einfach so hinnehme.«
    Sie stützte die Ellbogen auf den Tisch und schnaubte. »Er hat gesagt, die Babys hätten mein Hirn verweichlicht. Als sei die Kindererziehung ein Kinderspiel. Dabei bin ich überzeugt davon, dass er es nicht einmal einen halben Tag lang durchhalten würde. Hätte ich den Wunsch gehegt, Greg zu verlassen, hätte ich nicht einmal eine volle Minute Zeit gehabt, um überhaupt über dieses Thema nachzudenken, geschweige denn, mir Gedanken über eine derartige Ankündigung zu machen.«
    Dies wird alles von Grund auf verändern, dachte Katie und wurde von Trauer überwältigt. Ich werde Jo als meine beste Freundin verlieren, da sie für Ross Partei ergreifen wird. Und obwohl ich Greg dafür hasse, dass er ihr wehgetan hat, kann ich dennoch sehr gut nachvollziehen, wie es so weit kommen konnte: Schuld waren seine Enttäuschung, ihr Geglucke in Bezug auf die Kinder sowie die fehlenden Gespräche über andere Themen als Geld oder die Kindererziehung.
    »Es tut mir so leid!«, platzte es aus Katie heraus. Sie musste nicht einmal sagen, was genau, da ihr einfach alles leidtat.
    Jo holte tief Luft, und Katie fragte sich, ob sie wohl wieder eine von Jos Paartherapie-Standpauken über sich würde ergehen lassen müssen.

    Doch die Angst war unbegründet. »Lassen wir es gut sein«, erklärte Jo. »Ich will nicht in Tränen aufgelöst

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