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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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Kundenberater unter anderem über Freibeträge und Steuervergünstigungen unterhalten und schließlich die Bank mit einem Kontoauszug ihrer Guthaben wieder verlassen.
    Bridget hatte das betreffende Sparkonto bisher mit keinem Wort erwähnt. Frank nahm jedoch an, dass das Geld von einer Lebensversicherung stammte, die sie irgendwann einmal abgeschlossen hatten, und die nun nach seiner Pensionierung ausgezahlt wurde. Er wusste, dass Bridget ein separates Sparkonto für Laurens Hochzeit angelegt hatte; auf diesem befanden sich einige Tausend Pfund. Wenn Bridget von dem anderen Geld gewusst hätte, hätte sie es ganz bestimmt zum Hochzeitsbudget beigesteuert. Doch sicherlich war es wichtiger, Lauren dabei zu unterstützen, ihr eigenes kleines Häuschen zu kaufen.
    Bridget und er würden ihre Gesellschaft vermissen, dachte er wehmütig, als er Lauren an Trina und Chloe vorbeidirigierte, die sich wie gewohnt darüber stritten, wer den Tanzpart des Mannes übernehmen sollte. Lauren schaffte es immer wieder, Bridget zum Lachen zu bringen, und der Anblick, wie sie sich mit ihren hageren, ellenlangen Beinen, die in dicken Wollsocken endeten, im Sessel vor dem Fernseher lümmelte, verlieh ihnen das Gefühl, wieder jung zu sein – als hätte jemand die Uhr zu dem Zeitpunkt zurückgedreht, als Lauren noch ein Teenager war. Tief in seinem Inneren hatte sich Frank jedoch nach Laurens Auszug schon daran gewöhnt, seine Bridget wieder ganz für sich allein zu haben, die abendliche Stille zu genießen, stets einen gut gefüllten Kühlschrank vorzufinden und Telefonrechnungen zu erhalten,
die unter fünfzig Pfund im Monat lagen. Aber so rasant, wie die Grundstückspreise in Longhampton anstiegen, stand es wohl zu befürchten, dass nach der Hochzeit auch noch Chris in Laurens altes Zimmer einziehen würde. In der Sonntagszeitung konnte man genügend Horrorgeschichten lesen, die von Kindern handelten, die wieder bei ihren Eltern einzogen und dort blieben, bis sie dreißig wurden …
    Mit sechzig Jahren fange das Leben erst so richtig an, behaupteten das nicht heutzutage immer alle Zeitschriften? Bridget würde im nächsten Jahr ebenfalls in den Ruhestand gehen, und es wäre toll, wenn sie eine schöne Zeit miteinander – zu zweit – verbringen könnten, bevor Lauren sie als Babysitter brauchen würde.
    Die Sache war also schnell entschieden. »Wir werden dir das Geld leihen, Liebes«, erklärte er. »Du kannst uns das Geld zurückgeben, wenn das Haus eine halbe Million Pfund wert ist.«
    Laurens Gesicht strahlte vor Freude und Erleichterung. »Dad? Tatsächlich? Oh, das ist so lieb von euch! Vielen Dank! Du bist der beste Vater der ganzen Welt!«
    Wie jedes Mal, wenn Lauren ihn so ansah, ging Frank das Herz vor Liebe über. Er war erleichtert, dass er seinem kleinen Mädchen immer noch etwas Gutes tun konnte. Vielleicht war dies das letzte Mal, dass er ihr helfen konnte, bevor sie erwachsen und mit Chris verheiratet war. Und wenn er ganz ehrlich war, so war es ein ziemlich schönes Gefühl, zu wissen, dass er auch als Rentner immer noch gebraucht wurde. Als »betagter Bürger der Stadt«, wie das immer so schön hieß.
    Um den Entschluss zu feiern, beendeten sie den Tanz mit einer ganzen Reihe von Rückwärtsdrehungen, die sie so elegant und gekonnt ausführten, dass Angelica ihnen nach Ende des Liedes applaudierte.

    Am anderen Ende Longhamptons legte Katie gerade in Jos Eingangshalle den Hörer auf und den Kugelschreiber beiseite.
    »Der Schlüsseldienst sollte in ungefähr einer Stunde hier sein und die Schlösser austauschen. Die haben heutzutage alle rund um die Uhr geöffnet – da fragt man sich ja schon, in welcher Stadt man hier lebt, nicht wahr?«
    Jo rang sich ein Lächeln ab.
    »Soll ich dir noch eine Tasse Tee kochen?« Katie lief geschäftig in die Küche und durchstöberte die Küchenschränke.
    »Ähm, ja, bitte. Hör mal, Katie, solltest du nicht allmählich wieder zu Ross zurück?«
    Mit den Teebeuteln in der Hand hielt Katie inne. »Ich glaube, dass ich dir hier eine größere Hilfe bin. Was ist, wenn Greg zurückkehrt?«
    »Du musst mit Ross reden!«, erklärte Jo entschlossen.
    »Jo, ich habe dir bereits gesagt, dass Ross das nicht möchte! « Als das Telefon plötzlich klingelte, blickten sie sich entsetzt an.
    Jo löste sich als Erste aus der Starre und nahm den Hörer ab. »Hallo?«
    »Wenn das Greg ist, dann gib mir den Hörer – ich werde ihm mal gehörig den Marsch blasen!«, flüsterte Katie.
    Doch der

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