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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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einem alten Friedhof oder Ähnlichem gebaut werden sollen?«
    »Nein, nein, alles ist in bester Ordnung. Es ist sogar eine neue Buslinie in Planung. Aber man sollte in jedem Fall Neubauten auf versteckte Mängel hin untersuchen lassen, die einem die Bauträger gerne hinterlassen oder verschweigen. Hier.« Katie kramte in ihrer Tasche und fischte eine Visitenkarte heraus. Nachdem sie ihre Handynummer auf die Rückseite gekritzelt hatte, reichte sie sie Lauren. »Ruf mich an, dann werde ich mich darum kümmern, dass sich jemand das Haus ansieht. Ich kenne da einen Spezialisten für so etwas. Wenn du ihm meinen Namen nennst, macht er dir bestimmt ein gutes Angebot.«
    Laurens ungezwungenes, offenes Lächeln brachte ihr Gesicht zum Erstrahlen. Katie merkte, wie ihre Anspannung allmählich nachließ. »Oh, vielen Dank, Katie! Das ist wirklich lieb von dir!«
    »Deine Eltern freuen sich doch bestimmt, dass ihr ein Haus gefunden habt«, erkundigte sich Katie und entdeckte Frank, der Bridget durch die Menschenmenge dirigierte.
    »Ja«, nickte Lauren ein wenig unsicher. »Ich hatte angenommen, dass sich meine Mutter ein wenig mehr für uns
freuen würde, aber heute scheint sie irgendwie … ein bisschen neben der Spur zu sein. Ich denke, sie ist einfach nur traurig, dass ich bald ausziehe.«
    »Hallo, Katie!«, strahlte Frank, als sie sich den zwei Tischen näherten. »Reservieren Sie mir einen Foxtrott, sobald ich wieder zu Atem gekommen bin?«
    »Aber natürlich!« Katie lächelte Bridget an, die ein wenig gedankenverloren und längst nicht so fröhlich wie sonst zu sein schien. »Hallo!«
    »Hallo«, brummte Bridget, doch bevor Katie noch etwas Nettes über Laurens Haus sagen konnte, kam eine große, dünne Frau in einem champagnerfarbenen, schräggeschnittenen Kleid angerauscht, die einen verlegenen Chris im Schlepptau hatte. Ihr silberblondes Haar wippte im Einklang mit dem Nachdruck, mit dem sie sprach.
    »Denke bitte immer daran, dass alle Blicke auf dir ruhen werden«, erinnerte sie ihn, während die Musik verklang. »Dein Vater würde sich im Grabe herumdrehen, wenn er wüsste, wie -«
    »Katie!«, rief Chris und nahm sie an die Hand. »Möchtest du tanzen? Super! Komm schon!«
    Katie konnte Chris nicht davon abhalten, sie auf die Tanzfläche zu zerren. Als die ersten Takte von »Fly Me to the Moon« erklangen, wurden sie von der großen Menge der Tänzer verschluckt und von den Tischen fortgerissen.
    Chris runzelte konzentriert die Stirn, als sie versuchten, auf dem engen Raum, der ihnen blieb, die Grundschritte des Foxtrotts zu tanzen. Es war gar nicht so einfach, wenn die Hauptsorge darin bestand, den anderen Leuten nicht auf die Füße zu treten, ganz zu schweigen von dem eigenen Tanzpartner. Katie hörte, wie Chris heimlich versuchte, den Takt mitzuzählen, während er sie führte und seine große Hand auf ihrem Rücken ruhte.
    Den Takt mitzuzählen, war laut Angelica ein absolutes Unding.
Mitzuzählen, anstatt den Partner anzulächeln, war in etwa genauso schlimm, wie dem Partner zu sagen, er habe zwei linke Füße und obendrein Tomaten auf den Ohren. Doch Katie fühlte sich nicht beleidigt. Sie hatte zuvor schon einmal mit Chris getanzt, und es war sogar eher beruhigend, zu wissen, dass sich der Partner allein auf die Grundschritte konzentrieren würde, anstatt einen in irgendeine schicke Drehung zu bugsieren, einfach nur, um zu beweisen, dass man es konnte, wie Baxter es gern zu tun pflegte.
    Nachdem sie die Tanzfläche halb umrundet und andauernd die Tänzer in ihrem Umfeld entschuldigend angelächelt hatten, wurde das Gedränge zu dicht, und sie waren gezwungen, ein paar Schritte auf der Stelle zu tanzen, bis sich das Gedränge aufgelöst hatte. Plötzlich bekam Chris Panik. »Liegt es an mir, oder tanzen wir einen anderen Tanz als alle anderen?«
    »Spielt das denn eine Rolle? Solange wir uns in annähernd der gleichen Geschwindigkeit bewegen wie sie, ist es doch egal, oder?«
    Die Antwort schien Chris kaum zu überzeugen. »Dann versuch mal, das meiner Mutter zu erklären!«
    »Du tanzt aber gerade nicht mit deiner Mutter, sondern mit jemandem, der einen Foxtrott nicht von einem Merengue unterscheiden kann!«, erwiderte Katie. »Ich finde, dass wir uns ganz gut schlagen. Herzlichen Glückwunsch übrigens zum neuen Haus!«
    Seine Miene verkrampfte sich noch mehr. Katie empfand richtig Mitleid mit ihm.
    »Es ist eine gute Sache«, fügte sie ermutigend hinzu. »Eine vernünftige Entscheidung.«
    »Kann ich

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