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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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Stress klarkommen musst und sie sich dann auch noch moralisch überlegen fühlen!«
    Ross würde das nie tun, dachte Katie entsetzt. Er würde niemals unsere Beziehung vor Jo niedermachen. In vielerlei Hinsicht war er ein so viel besserer Ehemann als Greg!
    In Katie reifte eine unschöne Wahrheit heran. Ich habe einen Fehler gemacht! Ich musste nur einmal all die Dinge aussprechen, damit Ross begreift, wie ernst es mir damit ist, diese Probleme zu beheben. Aber ich will nicht, dass er mich verlässt! Ich will, dass wir die Probleme aus der Welt schaffen!
    Sie hatte jedoch noch eine Erkenntnis gewonnen: Greg war beileibe nicht der Mann, für den sie ihn gehalten und den sie immer ein wenig angehimmelt hatte. Wie viel dieser Schwärmerei war einfach nur eine Projektion gewesen – bei der sie sich den gut gekleideten, gut verdienenden Ehemann vorgestellt hatte, mit dem sie verheiratet sein sollte? Wie viel davon hatte sie seinen Anzügen zugeschrieben, wie viel ihm angedichtet? Katie musste sich angesichts ihrer eigenen Oberflächlichkeit schütteln.

    Jo verdiente etwas Besseres als diesen egozentrischen Tyrannen.
    »Ich dachte zuerst, du würdest einen großen Fehler machen, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher«, erklärte sie langsam.
    »Ich weiß.« Greg lächelte selbstgefällig. »Manchmal muss man eben einfach die Dinge realistisch sehen. Ich denke, dass sie es einfach nicht begriffen haben.«
    Sie, dachte Katie. Sie?
    »Meinst du? Ich glaube nicht, dass du realistisch bist. Du scheinst absolut keine Ahnung zu haben, wie viel Glück du hast, Jo zur Ehefrau zu haben. Vielleicht ist es daher besser, dass du dich von ihr trennst. So kann sie wenigstens jemanden finden, der sie zu schätzen weiß. Du meine Güte, wie gut , dass sie die Türschlösser hat auswechseln lassen!«
    Greg starrte sie sprachlos an.
    »Denn wenn man es einmal genauer betrachtet«, fuhr Katie fort und bekam rote Wangen, als sie halb gegen sich selbst, halb gegen Greg wütete, »wirst du Unterhalt zahlen müssen und die Kinder am Wochenende sehen. Es wird sich also nicht viel für dich ändern. So musst du aber wenigstens nicht die unglaubliche Demütigung ertragen, eine Frau zu haben, die sich amüsiert und wohlfühlt. Stattdessen kannst du dir eine spindeldürre Zwanzigjährige suchen. Natürlich nur, wenn du das nicht schon längst getan hast.«
    Greg schnaubte. »Katie, das ist doch …«
    »Was?«, fragte sie.
    Doch seine Miene verriet ihn. Er senkte schuldbewusst den Blick. Als er jedoch von den Rosen auf dem Küchentisch aufsah, machte er plötzlich ein erschrockenes Gesicht.
    »Was ist?«
    Greg schwieg und starrte über ihre Schulter hinweg.
    Katie drehte sich um und stand vor Jo, die ihren Hausschlüssel fest umklammert hielt.

    »Jo! Ich dachte, du kämest erst heute Nachmittag zurück!«, rief Katie überrascht. »Geht es den Kindern gut?«
    Jo nickte stumm. Sie trug ein grünes Wickelkleid, das sich ein wenig um ihre Kurven spannte. Nach Gregs Wutausbruch konnte Katie nicht anders, als sie anzustarren. Wie gewohnt war sie neidisch auf Jos schönes Dekolleté.
    Greg ist solch ein Idiot!
    Jo hatte immer noch keinen Ton gesagt, und Katie fragte sich allmählich, wen sie so intensiv anstarrte: sie selbst oder Greg.
    Verdammt, dachte Katie. Das ist das erste Mal, dass sie einander begegnen, nachdem Greg Jo verlassen hat. Kein Wunder, dass sie nun aussah, als ob sie gleich vor Wut platzen würde.
    »Ist Ross im Auto?«, erkundigte sich Katie, weil sie das Gefühl hatte zu stören. »Wenn ihr mögt, dann … ähm, passe ich ein paar Stunden auf Molly und Rowan auf, sodass ihr euch ungestört unterhalten könntet.« Sie versuchte es mit einem Lächeln, doch Jos Miene blieb versteinert.
    In der Küche war es so still, dass man eine Nadel hätte fallen hören können. Die Spannung war schier mit Händen zu greifen. Katie hörte draußen Vögel zwitschern.
    Sie brannte darauf, nach den Kindern zu sehen und sie in den Arm zu nehmen. Sie wollte jedoch erst gehen, wenn sie ganz sicher war, dass Jo sie nicht mehr brauchte.
    Endlich sagte Jo etwas. »Wie lange geht das schon so?«, fragte sie kühl, und Katie konnte nicht mit Sicherheit sagen, wen von ihnen beiden sie ansprach.
    Katie runzelte die Stirn. »Wie lange geht was schon?«
    Jos furchterregender Blick wanderte zu Greg hinüber. »Greg? Wie lange schon? Wann wolltest du es mir sagen?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst!«
    »Ach, tu doch nicht so! Du weißt doch ganz

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