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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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heitere Miene. »Ja. Ich denke, Greg und ich werden uns ein wenig unterhalten, und dann …«

    Katie sah erst zu Ross, dann zu Jo hinüber. »Wenn du noch bleiben möchtest, Ross, dann kann ich auch gerne die Kinder zu uns nach Hause fahren.«
    »Nein«, erklärte Jo. »Das ist doch nicht nötig. Warum geht ihr nicht kurz irgendwo etwas zu Mittag essen und lasst das Auto hier stehen? Kommt dann einfach vorbei, wenn ihr fertig seid.«
    »Bist du sicher …?«
    »Ganz sicher.«
    Katie drehte sich wieder zum Auto um. Molly wurde gerade ein wenig weinerlich, und Hannah zappelte in ihrem Kindersitz herum. »Na gut! Wer fährt mit mir zum Drive-in, um nachträglich einen Geburtstagsdoughnut zu essen?«
    »Hey!«, rief Ross, drehte sich nach hinten zu den Kindern um und hob beide Daumen in die Höhe.
    »Hey!«, wiederholten Molly und Hannah wie ein Echo.
    Katie konnte jedoch nicht feststellen, ob ihre Begeisterung eine Reaktion auf die Doughnuts oder auf Ross war. Wahrscheinlich lag es an beidem.
    »Doughnuts?«, fragte Ross, als er rückwärts aus der Einfahrt hinausfuhr.
    Seine Stimme klang völlig ruhig, doch Katie wusste, was er wirklich meinte: Du erlaubst doch sonst nie Doughnuts, du willst dich bloß bei ihnen einschmeicheln – ich weiß genau, was du vorhast.
    Katie musste an Gregs vollkommen unangemessene Bestechungsgeschenke denken und dachte grimmig, dass sie im Gegensatz zu ihm wenigstens wusste, womit sie ihren Kindern eine Freude bereiten konnte.
    »Ich brauche unbedingt etwas Süßes«, erklärte sie und drehte die Titelmelodie der Teletubbies lauter.

26

    Für Laurens und Chris’ Freunde – sowie für jeden anderen unter vierzig (und ein paar, die so taten, als gehörten sie immer noch zu dieser Altersgruppe) – begann der Samstagabend traditionell am anderen Ende der High Street, im »Jolly Fox Inn«, dem heruntergekommenen Pub gleich gegenüber der Stadthalle. Im Gegensatz zu der wogenden Menge der leger gekleideten minderjährigen Biertrinker um sie herum stand Lauren der Sinn so gar nicht nach Feiern.
    »Lauren, noch einen Orange and Soda für dich?«, fragte Kian, ohne sie anzuschauen. Stattdessen beobachtete er die gut gebaute Rothaarige, die an der Bar bediente und sich alle Mühe gab, nicht zu ihm hinüberzusehen.
    Kian beobachtet sie nicht, dachte Lauren mürrisch. Er zieht sie mit seinen Blicken geradezu aus.
    Seit einer Stunde saßen sie eingezwängt in ihrer Sitznische und hatten bisher nichts anderes getan, als sich zu betrinken und Kian zuzuhören, wie er die anwesenden Mädchen beurteilte. Eines der Mädchen kannte Lauren aus der Praxis, da es sich kürzlich beim Netball eine Verstauchung zugezogen hatte. Lauren trank lieber nichts, da Irene sie mittlerweile täglich anrief, um sie dazu zu »ermutigen«, sich an den Entgiftungsplan zu halten. Wenn Lauren nur einen Barcadi Breezer ansah , konnte sie schon Irenes enttäuschten Seufzer hören.
    So, wie sich die Dinge entwickelten, fragte sie sich allmählich, warum sie überhaupt mit in den Pub gegangen war.

    Um Chris zu sehen, rief sie sich wieder in Erinnerung und betrachtete ihn von der Seite. Doch Chris verhielt sich auffallend seltsam. Er versuchte verzweifelt, sowohl einen Abend mit seinen Kumpeln als auch einen romantischen Abend mit seiner Verlobten unter einen Hut zu bekommen. Also trank er, feuerte Kian an und fragte gelegentlich bei Lauren nach, ob sie nicht vielleicht doch lieber »etwas Richtiges« trinken wollte.
    »Sie ist eine glatte acht Komma drei, und sie fühlt mich schon«, erklärte Kian und warf der Rothaarigen hinter der Bar immer noch lüsterne Blicke zu. »Los, komm schon, schau hoch, schau hoch, du willst mich doch … Jaaa!«
    Wie aufs Stichwort sah sie Kian mit ihren langen Wimpern an und belohnte ihn mit einem kessen Lächeln und einem Augenzwinkern, das aber auch auf ihren unglücklichen Silberblick zurückgeführt werden konnte. Was jedoch aufgrund der dick aufgetragenen Wimperntusche nur schwer zu entscheiden war. Selbst aus einer Entfernung von gut fünfzehn Metern konnte Lauren sehen, dass die alte Masche anscheinend immer noch funktionierte.
    Sie drehte sich zu Chris um und verdrehte die Augen, doch dieser zuckte nur nachsichtig mit den Schultern. »Was ist?«, flüsterte er dann, als er ihren finsteren Blick bemerkte.
    »Was glaubt er denn, wer er ist? Ein Model?«, zischte Lauren, doch Kian bekam ohnehin gar nichts mit, da er immer wieder der Rothaarigen zuzwinkerte und seine Uhr aufleuchten

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