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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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Schloss drehte, sprang der CD-Player an und spielte die CD ab, die Angelica ihnen zum Üben aufgenommen hatte.
    »Once Upon A Time« aus Dornröschen – erst gestern hatte sie dieses Lied noch mitgesungen und gedacht, wie fabelhaft es war, dass Chris so gut aussah und dabei nicht so ein Mistkerl war wie die Freunde ihrer Freundinnen, die sie immer wieder betrogen.
    Mit einem Stöhnen, das direkt aus ihrem tiefsten Inneren kam, riss Lauren die CD heraus und warf sie auf den Rücksitz, bevor sie die Handbremse löste und losfuhr.
     
    Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie weinend und wie betäubt durch Longhampton fuhr, ohne Notiz von den zahllosen Einbahnstraßen und Ampeln zu nehmen. Irgendwann fuhr sie auf der breiten alten Straße, die am Park entlangführte, wo jeder siebzehnjährige Teenager hinfuhr, um das Wenden in drei Zügen zu üben.
    Lauren entdeckte eine große Parklücke, fuhr hinein und stellte den Motor ab. Dieser verstummte allmählich, während sie durch die Windschutzscheibe die kahlen Bäume und den lackierten gusseisernen Zaun betrachtete, der den Park umgab. Als sie noch zur Schule gingen, waren Chris und sie oft hier gewesen, um ein wenig »allein« zu sein. Sie hatten sogar »ihre Bank« gehabt. Ein paar Tapfere waren unterwegs, um ihre Hunde auszuführen und von ihnen um den Ententeich gezerrt zu werden. Ein Pärchen kämpfte mit einem Spaniel, einem Kleinkind und einem Zweierkinderwagen, doch sie schienen viel Spaß zu haben.

    Das werden wir wohl nun gemeinsam nicht mehr erleben, dachte Lauren, als sich ihr Herz schmerzvoll zusammenzog. Chris und ich, wir werden niemals ein Kind oder einen Spaniel bekommen. Er hat alles zerstört.
    Sie griff sich ihren Mantel und stieg aus. Lauren musste schnell gehen, um sich warm zu halten. Longhamptons Park war überraschend groß; er war von einem viktorianischen Fabrikbesitzer gebaut worden, der gemeint hatte, dass seine Angestellten einen Ort haben sollten, an dem sie ihre tägliche Ration Sonnenlicht bekamen. Lauren war beinahe eine Meile des gewundenen Weges gelaufen, bis sie nicht mehr konnte und sich auf die Parkbank fallen ließ, auf der Chris und sie früher so lange geknutscht hatten, bis ihre Lippen ganz wund geworden waren. Lauren starrte unglücklich vor sich hin.
    Unbarmherzig erforschte sie ihr gebrochenes Herz, stellte sich vor, wie Chris mit diesem Mädchen zusammen war, dessen Namen sie nicht einmal kannte, und zerfloss in Selbstmitleid. Wie konnte er ihr das antun? Und das so kurz vor der Hochzeit! Er wusste doch, dass die Anzahlungen schon alle geleistet waren!
    Nun gut, jetzt war alles vorbei. Und er konnte von Glück sagen, wenn ihr Dad ihm keinen Besuch abstattete, um ihn zu verprügeln.
    Plötzlich musste Lauren wieder an ihre Mutter denken. Sie hatte sich für nichts und wieder nichts in Schulden gestürzt, wurde Lauren mit einem Mal erschreckend klar. Obwohl sie es eigentlich nicht für möglich gehalten hatte, fühlte sie sich nun noch schlechter.
    Die Uhr des Rathauses schlug die halbe Stunde, dann die volle Stunde, doch Lauren brachte einfach nicht die Kraft auf, sich zu bewegen. Schritte kamen und gingen, wurden bisweilen langsamer, wenn besorgte Fußgänger ihr einen prüfenden Blick zuwarfen, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. »Schon gut, danke. Wirklich, danke«, schaffte es Lauren zu
murmeln, obwohl sie das Gefühl hatte, dass ihr Inneres mit zerbrochenem Glas gefüllt war.
    Nach einer ganzen Weile hörte sie eine Stimme, die sie kannte. Genauer gesagt eine Männerstimme.
    »Lauren?«, fragte die Stimme zaghaft.
    Lauren vernahm Schritte, die langsamer wurden und schließlich vor ihr verstummten.
    Vorsichtig lugte Lauren durch die Hände, die sie vors Gesicht geschlagen hatte, und erblickte zwei Paar Turnschuhe, die vor ihr auf dem Weg standen. Zwei Schuhpaare.
    Sie hob den Kopf. Vor ihr stand Chris, Kian direkt dahinter. Beide sahen aus, als hätten sie sich bis gerade eben noch angeschrien; Chris wirkte wütend, während Kian einfach nur hinterhältig aussah.
    »Kian möchte dir etwas sagen«, erklärte Chris und gab Kian einen Schubs.
    »Chris hat dieses Mädchen nicht abgeschleppt«, gab Kian zu. »Ich war es.«
    »Das sagst du doch nur, um ihn zu decken!«, erwiderte Lauren. »Für wie dämlich haltet ihr mich eigentlich!?«
    »Nein, es stimmt wirklich«, entgegnete Kian. »Ich war es. Ich habe ihr gesagt, ich heiße Chris, weil … Na ja, ich muss mich ein Weilchen bedeckt halten, um es einmal so

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