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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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jener kleinen, sexy, frechen Sorte Frau gehörte, die Lauren immer das Gefühl gaben, ein schlaksiger Trampel zu sein. Die Sorte Frau, die immer mit den coolen Typen wie Chris zusammenkam.
    Plötzlich fühlte sich Lauren wieder wie vierzehn: hochgeschossen, rotbäckig und – was das Schlimmste war – scheinbar die Letzte, die irgendetwas erfuhr.
    »Und wer bist du bitte schön?«, fragte das Mädchen. »Wohnst du hier?«
    »Ich bin seine Verlobte!«, schrie Lauren und richtete sich zu ihrer vollen Größe von einem Meter achtzig auf. Sie überragte das Mädchen um einiges. »Ich bin Chris’ Verlobte! «

    Die Wut in Laurens Worten nahm dem Mädchen allen Wind aus den Segeln.
    »Oh, verdammt!«, erwiderte das Mädchen leise. »Verdammt!«
    Lauren mochte grimmig aussehen, doch in ihrem Inneren fiel alles wie ein Kartenhaus zusammen. Ich muss noch schlafen, dachte sie verzweifelt. Bin ich gerade mitten in einem schrecklichen Alptraum? Zuerst hat sich Mum so vollkommen untypisch verhalten, und jetzt auch noch Chris. Das konnte doch nicht wahr sein!
    Darum also war Chris gestern nicht ans Handy gegangen, nachdem sie den Pub verlassen hatte! Vor ihrem inneren Auge sah sie quälende Bilder von Chris, wie er dieses Mädchen mit diesem Funkeln in seinen Augen anmachte, wie er ihr Drinks ausgab, über ihre Witze lachte und sie dann im Taxi mit zu sich nach Hause nahm. Sie konnte sich genau vorstellen, wie Kian ihn anfeuerte und ihm einredete, er sei zu jung, um sich schon niederzulassen und eine Familie zu gründen – sie hatte seine Worte quasi im Ohr.
    Vor ihrem inneren Auge sah sie, wie Chris das Mädchen auszog, sie küsste und all die vertrauten Dinge mit der jungen Frau tat, die er sonst mit ihr tat! In ihrem Bett! Laurens Haut kribbelte so sehr, dass sie kaum noch denken konnte.
    Just in diesem Augenblick öffnete sich die Tür, und ein verschlafener Chris trat heraus. Er hielt sich die Hand schützend vor die Augen, um nicht von dem hellen Tageslicht geblendet zu werden.
    Unter dem Morgenmantel, den er hastig übergeworfen hatte, war seine nackte Brust zu sehen. Beim Anblick des goldenen Brusthaars wurde Lauren richtig schlecht. Vor wenigen Minuten noch hat das Mädchen diese Haare geküsst und ihn berührt …
    »Was zum Teufel ist hier los?«, fragte er und rieb sich die Augen. »Einigen von uns geht es nicht so gut …«

    Lauren marschierte zu ihm hinüber, und bevor er sich’s versah, gab sie ihm einen wütenden Stoß.
    Chris schrie erschrocken auf und taumelte durch die Wucht nach hinten gegen das Sofa.
    »Du Mistkerl!«, schluchzte Lauren und schlug mit den Fäusten auf seine Brust ein. Der Schock und die Demütigung schürten das Feuer ihrer Wut. »Du fremdgehender, verlogener Mistkerl! Wollest du mich deshalb nicht dabeihaben? Ist das der Grund, warum du so versessen darauf warst, bei Kian einzuziehen? Damit du dich nebenher noch mit anderen Mädchen treffen kannst und ich nichts davon erfahre? Ja?«
    Chris wirkte benommen und versuchte, ihre schlagenden Fäuste zu fassen zu bekommen. »Beruhige dich, Lauren! Wovon redest du?«
    »Jetzt versuch nicht, dich aus der Sache herauszureden! Sie hat mir alles erzählt! Sie hat gesagt, du hättest sie mit nach Hause genommen! Sie …«
    Lauren hielt inne und sah sich um, doch das Mädchen hatte sich davongestohlen. Auch ihre Kleider lagen nicht mehr auf dem Sofa.
    »Lauren«, bat Chris, »ich kann dir alles erklären. Es ist nicht, wonach es aussieht, ehrlich, es ist -«
    »Gib dir keine Mühe«, fauchte Lauren. »Sag Kian, dass er erreicht hat, was er wollte. Ihr könnt jetzt so oft ausgehen, wie er will! Weil du nämlich mit mir nicht mehr ausgehen wirst!«
    Sie hätte noch mehr gesagt, wenn ihr nicht dicke Tränen den Hals zugeschnürt hätten. Ihr Herz klopfte so wild in der Brust, dass sie überrascht war, dass es Chris nicht auffiel.
    Chris brüllte immer noch »Lauren, Lauren!«, als sie schon die Treppen hinunterstürzte. Die Füße rutschten auf dem ekligen Teppichbelag aus, und sie musste sich ans Geländer klammern, um nicht hinzufallen, als ihr wegen der Tränen alles vor den Augen verschwamm.

    Lauren war klar, dass sie in dieser Verfassung besser nicht Auto fahren sollte. Dennoch riss sie die Fahrertür auf und wollte losfahren, bevor ihr Chris noch hinterherlief und ihr irgendeine zusammengeschusterte »Erklärung« lieferte, die direkt aus Kian Matthews’ Bibel des schleimigen männlichen Verhaltens stammte. Als Lauren den Zündschlüssel im

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