Tanz mit mir - Roman
Friseursalon Tipps für die ultimativen Hairstyles gab. Und obwohl Chloe leider nicht dazu überredet werden konnte, für sie ein zweites Mal als Model herzuhalten, machte die Friseurin ihre Sache wirklich gut und ließ Peggys graues Haar wie das der Queen aussehen. Wenn sich denn die Queen für glitzernde Schmetterlinge und rosarote Strähnchen entschieden hätte.
Bridget erklärte in einem Interview, dass es weniger darum ging, Geld für die Memorial Hall zu sammeln, als die Aufmerksamkeit auf den unsicheren Fortbestand des Gebäudes zu lenken. Doch sogar bei einem Eintrittspreis von £ 25 pro Person (inklusive Getränke und Musik – dank eines weiteren ehemaligen Schülers, der einen lokalen Weinhandel betrieb, sowie eines eigentlich schon pensionierten Bandleaders, den Angelica noch aus ihrer Zeit in London kannte) rissen sich die Leute geradezu um die Eintrittskarten. Das Interesse war überwältigend. Frank hatte tagelang nicht einmal mehr Zeit, sich um die Gartenarbeit zu kümmern, da das Telefon nicht mehr stillstand, und auch Lauren hatte in der Praxis mit dem Kartenverkauf alle Hände voll zu tun. Sogar Kathleen gab widerwillig zu, eine Eintrittskarte kaufen zu wollen. »Aber nur, um dich tanzen zu sehen, du großer Vogel«, fügte sie hinzu, als benötige sie eine zusätzliche Erklärung. Innerhalb kürzester Zeit hatten Ross und Jo eine Website geschaltet, auf der alle Fragen beantwortet wurden und sich die Online-Unterschriftensammlung von Tag zu Tag vergrößerte. Sogar Leute aus London bekundeten ihr Interesse für die Aktion und trugen sich in die Liste ein.
»Ihr macht eure Sache wirklich super«, lobte Katie, als sie eines Abends Ross über die Schulter sah und beobachtete, wie er weitere Fotos hochlud, die er von der Spiegelkugel gemacht hatte. Die Kinder lagen beide gebadet im Bett und schliefen tief und fest, und das ganze Haus war still und friedlich. Katie drückte Ross einen Kuss auf den Hinterkopf. »Das sind wirklich schöne Bilder.«
»Vielen Dank«, erwiderte er.
Ross drehte sich um und lächelte sie an. Sie arbeiteten daran, einander zu loben und auch einmal ein Lob zu erhalten, ohne gleich daraus eine große Sache zu machen – Peter bestand darauf. Nach jeweils zwei Einzelsitzungen gingen sie nun wieder gemeinsam zur Paartherapie. Zunächst war
ihnen alles ein wenig gekünstelt vorgekommen, doch je öfter sie hingingen, desto leichter fiel es ihnen. Nun erschien alles in einem anderen, wärmeren Licht.
»Hören Sie auf, so streng mit sich zu sein«, hatte Peter ihnen geraten, als sie die Therapie fortgeführt hatten. »Wenn Sie nicht ein wenig mehr Nachsicht üben, werden Sie beide immerzu nach Vorwürfen suchen, wo es gar keine gibt. Nicht etwa Sie selbst, sondern diese Vorwürfe sind der eigentliche Grund für Ihre Streitereien.«
Obwohl Peter sie beide gleichermaßen anschaute, während er sprach, wusste Katie sehr genau, dass er damit eher sie als Ross meinte, wehrte sich jedoch nicht dagegen. Sie dachte an Jos und Angelicas Worte und pflichtete ihm bei. Ross und sie hatten es sich zum Ziel gesetzt, einander drei aufrichtige Komplimente am Tag zu machen. Das war auf jeden Fall einfacher, als Hannah dazu zu bringen, ihre täglichen fünf Bissen Obst und Gemüse zu essen.
»Ich habe mich mit Jo unterhalten«, fuhr Ross fort. »Einer ihrer Bekannten braucht eine neue Website. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich gern mit ihm treffen kann, um vielleicht etwas für ihn zu entwerfen.« Er klickte mit dem Cursor auf das Bild einer Buntglasscheibe und verlinkte sie mit den Informationen, die Frank über den Mann herausgefunden hatte, der die Fenster entworfen hatte – und ziemlich berühmt war, wie sich herausgestellt hatte. Ein weiterer Pluspunkt für die Aufnahme in die Liste der denkmalgeschützten Gebäude.
»So, so, und was sagte Jo sonst noch?«, fing Katie an, bevor sie sich auf die Lippe biss. Doch Ross ließ sich nicht verleiten.
»Die Website ist für einen Immobilienmakler, der sich selbstständig machen will. Wir haben schon seit einer ganzen Weile darüber nachgedacht – seitdem wir in den Center Parcs waren. Wir haben uns deswegen ein paar Mal getroffen und Pläne geschmiedet; vielleicht gründen wir zusammen ein eigenes
Büro für Webdesign. Wir könnten zu Hause arbeiten, um für die Kinder da zu sein.« Er drehte sich zu Katie um, um ihre Reaktion zu beobachten.
»Oh! Ist das der Grund, warum ihr euch immer getroffen habt?«
»Ja. Jo hat mir ein paar Tipps und
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