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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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schließlich sogar darauf bestanden, dass sie mit ihnen zum Weihnachtsball kommen sollte.
    Der letzte noch fehlende Geldbetrag war dann einer sehr unerwarteten, aber dennoch sehr willkommenen Überraschung zu verdanken gewesen.
    Eines Abends waren Frank und Bridget ins Kino gegangen, während Lauren die Pakete mit dem ganzen Hochzeits-Schnickschnack packte, den sie bei eBay verkauft hatte. Als es gegen acht Uhr plötzlich klingelte, stand Angelica vor der Tür und kämpfte mit dem Gewicht einiger riesiger Kleiderschutzhüllen.
    »Frohe Weihnachten!«, ertönte es unter dem Stapel. »Lassen Sie mich hinein?«
    Lauren dirigierte sie ins Wohnzimmer und hoffte inständig, dass Angelica sich nicht dazu entschieden hatte, dass sie bei der Tanzvorführung alle Kostüme tragen und etwa als Tambourmajorette verkleidet tanzen müssten.
    »Ich bringe Ihnen ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk«, erklärte Angelica, warf die Kleiderschutzhüllen auf das Sofa und begann, die Reißverschlüsse der Hüllen zu öffnen. »Bevor Sie etwas sagen: Ich sortiere gerade aus. Ich brauche die Kleider nicht mehr und möchte, dass Sie sie bekommen. Ich wünsche mir nämlich, dass wieder in den Kleidern getanzt wird – sie haben es verdient, noch einmal zum Einsatz zu kommen.«
    Stoffe, die mit prächtigen purpurfarbenen und scharlachroten Pailletten besetzt waren, kamen zum Vorschein, als sei die Kleiderschutzhülle ein Kokon, aus dem wunderschöne Schmetterlinge schlüpften. Ballkleider. Atemberaubende glitzernde Kleider – viel zu schön für mich, dachte Lauren und strich ehrfürchtig über die Stoffe. »Aber wenn ich …«, fing sie an, als sie von Angelica unterbrochen wurde.
    »Lauren, ich habe von der Hochzeit gehört. Ich kann verstehen, dass Sie sich in das weiße Kleid, die Petticoats und das alles verliebt haben. Aber Sie sind mindestens ebenso elegant
auf der Tanzfläche, wie Sie es eines Tages in einem Hochzeitskleid sein werden. Es ist zwar nicht ganz das Gleiche, ich weiß, aber …« Statt den letzten Satz zu beenden, wandte sie sich wieder den Kleidern zu und befreite sie aus den Kleiderhüllen, bis schließlich das ganze Sofa unter aufwendig verzierten, glitzernden Stoffen verschwand.
    Sie hatte niemals das ausladende weiße Kleid getragen – doch diese Tatsache hatte sie nicht davon abgehalten, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. Das war es, was Angelica eigentlich Lauren hatte sagen wollen. Das Tanzen würde Lauren das Selbstbewusstsein verleihen, das ihr zurzeit noch fehlte. Spätestens dann, wenn sie merkte, dass sie sich bei einem Ball nie wieder hinsetzen musste.
    Da Lauren schwieg, fragte sich Angelica, ob sie die Grenze überschritten hatte.
    Obwohl ihre blauen Augen die Kleider geradezu verschlangen, runzelte Lauren die Stirn. »Angelica, noch nie habe ich etwas so Schönes geschenkt bekommen. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!«
    »Ein einfaches Danke reicht vollkommen aus. Und das Versprechen, dass Sie die Kleider tragen werden.«
    Lauren hielt sich ein Kleid vor die Brust – das schöne Foxtrottkleid, wie Angelica feststellte, mit den wippenden purpurroten Federn. »Es ist nur … Die Kleider sind atemberaubend, wie für eine Prinzessin gemacht, aber …«
    Die Kleider waren in der Tat atemberaubend schön, aber wie konnte sie in diesen Kleidern tanzen – in dem Wissen, dass ihre Mutter den Ewigkeitsring bei eBay zum Verkauf anbot?
    »Aber was? «, fragte Angelica, woraufhin Lauren ihr schuldbewusst die Geschichte von Bridgets Geldsorgen berichtete.
    »Nun gut, dann sollten Sie die Kleider wohl besser verkaufen!«, erklärte Angelica plötzlich. »Es sind doch nur Kleider! Immerhin sind sie einiges wert.«

    »Aber es sind doch Ihre -«
    »Sie sind nichts als Kostüme .« Sie legte Lauren beruhigend die Hand auf den Arm. »Und dieser Teil meines Lebens ist definitiv vorüber. Behalten Sie ein Kleid, in dem Sie glamourös und bezaubernd aussehen, den Rest verkaufen Sie einfach. Glauben Sie mir: Das Wichtigste ist, dass Ihre Mutter glücklich ist. Und Sie haben eine wirklich wunderbare Mutter.«
    »Und man hat schließlich nur eine Mutter«, seufzte Lauren.
    »Na ja«, erwiderte Angelica. »Für gewöhnlich jedenfalls.«
     
    Bridget war außer sich vor Freude, die Auktion abbrechen und den Ring behalten zu können. Sie war jedoch fest entschlossen, die Ausgaben für Weihnachten strikt unter Kontrolle zu halten. »Dieses Jahr werden wir es mit Geschenken nicht übertreiben«, erklärte sie Frank wenige

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