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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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diese besonderen goldenen Teller haben wollten, die Irene bei der Hochzeitsmesse gesehen hat, erinnerst du dich? Für das Festmahl-Thema?«
    »Das übersteigt ein wenig das Budget, Liebes«, erklärte Bridget vorsichtig. »Was willst du denn lieber haben, die goldenen Teller oder diesen besonderen Punsch-Springbrunnen?«
    »Oh Bridget! Wir können doch nicht von Lauren verlangen, dass sie sich entscheiden muss!«, rief Irene entsetzt. »Es ist immerhin ihr besonderer Tag! Es hat doch keinen Sinn, am falschen Ende zu sparen! Ich war bei so vielen Hochzeiten zu Gast, die letztlich verdorben waren, weil man versucht hatte, hier und da ein paar Pennys einzusparen. Das wird Christopher nicht passieren.«
    »Nein, nein, natürlich soll es eine wunderbare Hochzeit werden«, protestierte Bridget, der der Vorwurf, sie würde Laurens Hochzeit aus Geiz verderben, einen Stich versetzte. »Ich denke nur, dass wir ein paar Entscheidungen treffen müssten …«
    Sie bemerkte, wie sich Laurens Stirn in Falten legte und sich ihre Miene trübte. Lauren hatte ein so sonniges, fröhliches Gesicht, dass schon die ersten Anzeichen von Verzweiflung leicht zu erkennen waren. Bridget wusste nur allzu gut, dass Lauren jede Art von Auseinandersetzung mehr als alles andere hasste – einmal abgesehen von dem Fall, dass sie ihren Willen nicht bekam. Ihr Vater war genauso.
    Auch Irene war Laurens Gemütswandel nicht entgangen, und sie tätschelte ihr sofort beruhigend die Hand: eine kleine Geste, die Bridget auf die Nerven ging.
    Es war nicht Laurens Fehler, ermahnte sich Bridget. In ihrem Leben hat sie weder größere Konflikte noch das Wort »Nein« kennengelernt. Daran hatten Frank und Bridget gleichermaßen Schuld. Schuld. Dies war eigentlich nicht das richtige Wort, da ja immerhin nichts falsch gewesen war.

    Irene blickte zu ihr herüber. »Lass mich bitte aussprechen, Bridget, bevor du ablehnst. Ich habe es zwar schon einmal gesagt, aber wenn es euch lieber ist, dass ich die Hochzeitsfeier bezahle, dann würde ich das mit großem Vergnügen übernehmen«, erklärte sie. »Das hätte Ron auch getan, wenn er noch unter uns wäre, Gott habe ihn selig. Er hätte gewollt, dass Christopher die allerschönste, beste Hochzeit -«
    »Nein«, unterbrach sie Bridget. Irenes Verhalten stachelte ihren Eigensinn an – und das in einer Situation, in der sie normalerweise nur allzu gern eingelenkt hätte. »Nein, wir haben uns darauf geeinigt, dass du das Auto und den Blumenschmuck bezahlst und wir den Rest übernehmen. Das ist das, was Frank will«, fügte sie hinzu. »Du weißt ja, wie stolze Väter nun einmal sind.«
    Lauren blickte lächelnd zu ihrer Mutter hinüber. Bridget spürte, wie eine Mischung aus Stolz und Panik in ihr aufstieg.
    »Mum, kann ich eine Waschmaschine anstellen?«, fragte Chris plötzlich.
    »Du hast Schmutzwäsche mitgebracht?«, fragte Lauren verwundert. »Zu deiner Mutter?«
    »Ja? Warum denn nicht? Kians Waschmaschine ist kaputt. Außerdem hat er kein Bügeleisen.«
    »Du wohnst doch schon seit Monaten bei ihm!«, rief Lauren entsetzt. »Und dir ist jetzt erst die kaputte Waschmaschine aufgefallen?«
    »Natürlich«, erwiderte Irene und erhob sich vom Tisch. »Wo ist denn deine Schmutzwäsche? Nein, du brauchst nicht aufzustehen, ich werde die Maschine für dich anstellen, damit sie richtig eingestellt ist …«
    »Die Sachen liegen im Flur.« Chris lehnte sich zurück, bis Lauren ihm den Ellbogen in die Rippen stieß.
    »Du Faulpelz!«, fauchte sie. »Du wusstest doch ganz genau, dass sie die Sachen für dich waschen wird! Das ist ja kaum zu fassen!«

    »Ach, komm schon, sie genießt es, sich um mich zu kümmern«, zischte er zurück und versuchte, Bridgets Blick auszuweichen. »Dann hat sie das Gefühl, immer noch meine Mum zu sein.«
    »Ich hoffe jedenfalls, dass du nicht von mir erwartest, dass ich die Wäsche allein mache, wenn wir verheiratet sind.« Lauren starrte ihn finster an. »Ich bin nicht dazu erzogen worden, meinem Ehemann hinterherzurennen! Nicht wahr, Mum?«
    »So«, rief Irene und kehrte mit einer Sporttasche zurück, in der sich so viel Schmutzwäsche befand, dass sie aus allen Nähten zu platzen drohte. »Ich packe das hier schnell in die Maschine. Möchte in der Zwischenzeit noch jemand Kaffee haben?«
    »Ja, bitte«, antwortete Chris. »Und noch Kekse.«
    »Na, na, na, Lauren«, rief Irene vergnügt und drohte scherzhaft mit dem Zeigefinger. »Bist du sicher, dass er bei dir genug zu essen

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