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Tanz, Pueppchen, Tanz

Tanz, Pueppchen, Tanz

Titel: Tanz, Pueppchen, Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ihnen eine Ohrfeige gegeben?«
    »Ja. Caroline ist echt jähzornig. Eine Kleinigkeit genügt, und sie explodiert.«
    »Einspruch.« Tyrone King ist schon halb aufgestanden, bevor der Richter seinem Einspruch stattgibt.
    »Beantworten Sie nur die Fragen, Mr. Clemens«, weist der Richter den Angeklagten an.
    »Tut mir Leid, Euer Ehren.«
    »Was ist geschehen, nachdem Caroline Sie geschlagen hat?«, fragt Amanda.
    »An die genaue Abfolge der Ereignisse kann ich mich nicht erinnern.« Dereks sorgfältige Wortwahl klingt aus seinem Mund wie eine Fremdsprache. »Aber ich weiß noch, dass ich versucht habe, mein Gesicht zu schützen. Ich kellnere am Wochenende, und da macht es keinen guten Eindruck, wenn man mit ramponiertem Gesicht aufläuft.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Caroline Sie mehr als einmal geschlagen hat?«
    »Oh ja. Sie hat mindestens drei oder vier Treffer gelandet, bevor es mir zu viel wurde.«
    Deine Mutter hat vor mindestens zwanzig Zeugen dreimal auf den Mann geschossen.
    »Und was haben Sie dann gemacht?«, fragt Amanda lauter als beabsichtigt.
    »Ich hab sie gepackt, aus dem Weg geschubst und gesagt, sie soll machen, dass sie abhaut, weil ich die Schnauze voll hätte von ihrem Mist und schlafen wollte.«
    »Und was hat sie gemacht?«
    »Sie ist mir ins Schlafzimmer gefolgt und hat gekreischt und mit den Fäusten auf meinen Rücken getrommelt. Ich hab sie gewarnt, sie soll mich in Ruhe lassen, aber sie hat sich aufgeführt wie eine Irre.«
    »Sie haben von ihr keinen Oralsex verlangt?«
    »Machen Sie Witze? Das Letzte, was ich wollte, war, ihr meinen Schwanz anzuvertrauen. Verzeihung, Euer Ehren«, sagt Derek Clemens unter dem gedämpften Gelächter einiger Geschworener.
    »Vielleicht könnten Sie Ihre Schilderungen ein bisschen weniger farbenfroh halten«, ermahnt ihn der Richter, aber an seinem Zwinkern erkennt Amanda, dass er den Ausbruch durchaus genossen hat.
    »Und trotzdem hatten Sie schließlich Sex mit ihr«, erinnert Amanda den Angeklagten.
    »Ja.« Er schüttelt ungläubig den Kopf. »Das war ziemlich typisch für uns. In einem Moment keilen wir aufeinander ein, im nächsten Moment sind wir nackt und rammeln wie die Kaninchen.«
    »Haben Sie ihr Kleid zerrissen?«
    Er schüttelt den Kopf. »Diese Nähte reißen doch schon, wenn man sie scharf anguckt. Caroline hat sich dauernd darüber beschwert.«
    »Haben Sie sie zum Geschlechtsverkehr gezwungen?«
    »Auf keinen Fall.«
    Du musst nach Hause kommen, Amanda.
    Was? Auf keinen Fall.
    Amanda atmet tief ein. »Wie erklären Sie sich die Bissspuren, Mr. Clemens?«
    Derek Clemens ist so einsichtig, ernsthaft verlegen auszusehen. Auch er atmet tief ein, bevor er sich den Geschworenen zuwendet, um ihnen seine Geschichte direkt zu erzählen. »Nach dem Sex fing Caroline wieder an, sich aufzuregen. Ich hätte sie aufgehalten, und jetzt hätte Jessica keine Zeit mehr, ihr die Haare zu schneiden, und das wäre alles meine Schuld. Ich hab ihr gesagt, sie soll den Mund halten, weil ich schlafen wollte, und sie fängt wieder an, auf mich einzuschlagen. Ich hab es geschafft, aus dem Bett zu steigen, und versuche von hinten, ihre Hände zu packen, damit sie aufhört, mich zu schlagen, und sie packt plötzlich meine Haare. Meine Haare sind ziemlich lang.« Zur Anschauung schwenkt er seinen Pferdeschwanz hin und her. »Sie packt also fest zu und fängt an, daran zu ziehen. Ich schwöre, ich dachte, sie reißt mir die Haare vom Kopf, also brülle ich, sie soll loslassen. Und was macht sie? Sie zieht natürlich noch fester. Es hat höllisch wehgetan, und ich wusste nicht, wie ich sie bremsen sollte. Also habe ich sie gebissen. Sie hat immer noch nicht losgelassen. Also hab ich sie noch mal gebissen. Fester diesmal. Und dann hat sie endlich meine Haare losgelassen.«
    »Wollen Sie sagen, dass Sie sie in Notwehr gebissen haben?«
    »Ich wollte nur, dass sie aufhört, an meinen Haaren zu ziehen«, jammert er.
    »Und was ist dann geschehen?«
    »Dann hat sie das Telefon genommen und nach mir geworfen. Ich habe es aufgefangen und zurückgeworfen. Es war ein Reflex. Ich wollte sie nicht treffen.«
    »Haben Sie sie gegen ihren Willen in der Wohnung festgehalten?«
    »Himmel noch mal, nein. Ich hab eher gebettelt, dass sie verdammt noch mal endlich verschwindet.«
    »Was haben Sie gemeint, als Sie gedroht haben, sie platt zu machen?«
    Derek Clemens zuckt die Achseln. »Das ist nur so eine Redensart. Wenn jemand Angst um seine Haut hatte, dann ich.«
    »Wie groß

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