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Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Titel: Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Anbruch der Nacht wohlbehalten und gesund zurückbringen; und über dieses Abenteuer werden wir alle noch viel zu lachen haben. Ich verspreche dir zur Feier des Ereignisses ein neues Lied.«
    »Du tätest besser daran, ein Hochzeitslied daraus zu machen«, erwiderte Taran bitter, »und es zur Vermählung des Prinzen von Mona vorzutragen.«
    »Rhun?«, rief Fflewddur erstaunt. »Der soll heiraten? Ich hatte keine Ahnung! Das ist der Nachteil, wenn man in den Ställen haust anstatt in der Burg selbst; man versäumt die Neuigkeiten und den täglichen Klatsch. Prinz Rhun, wirklich! Und wer soll die Braut sein?«
    Taran berichtete dem Barden von König Rhuddlums Plänen und von seinem eigenen Eid, Rhun vor aller Unbill zu bewahren.
    »Oho«, sagte Fflewddur, als Taran fertig war, »daher weht also der Wind. Merkwürdig«, fügte er stockend hinzu, »ich hatte immer gehofft, dass Eilonwy, wenn sie sich einmal verlobt, na ja, ich weiß nicht recht, wie ich mich ausdrücken soll – trotz allen Zankens und Streitens zwischen euch beiden, hätte ich eigentlich erwartet …«
    »Mach dich nicht über mich lustig«, fuhr Taran dazwischen und wurde rot. »Eilonwy ist eine Prinzessin aus dem Geschlecht von Llyr. Und meinen Stand kennst du genauso gut wie ich. Solche Hoffnungen habe ich nie gehegt. Es ist ganz in Ordnung, dass Eilonwy einen heiratet, der ihr ebenbürtig ist.«
    Ärgerlich wandte er sich ab und galoppierte voraus.
    »So sprichst du jetzt, das sagst du nur so«, brummte Fflewddur und jagte hinter ihm drein. »Prüfe dein Herz genauer. Du denkst doch in Wahrheit ganz anders.«
    Taran hörte nicht mehr auf ihn und lenkte sein Pferd in die Nähe der Krieger.
    Die Abteilung wandte sich jetzt nordwärts und ritt an den niedrigen Hügeln von Parys entlang. Sie löste sich allmählich in kleinere Truppen auf, die jeweils ihren eigenen Abschnitt durchstreiften. Die Krieger rückten in weit auseinandergezogenen Linien vor und untersuchten jedes denkbare Versteck aufs Genaueste. Doch der Morgen verstrich und die Mittagsstunde ging vorüber und noch hatten sie keine Spur von Magg oder der Prinzessin gefunden.
    Zwischen den sanften grünen Matten lagen hin und wieder öde Geröllhalden. Wenn Magg auf seiner Flucht hier geritten war, dann waren seine Spuren auch für den erfahrensten Spurenleser nicht mehr zu erkennen. Taran ließ den Mut sinken. Vielleicht jagte er einer trügerischen Hoffnung nach und Eilonwy war in eine ganz andere Richtung entführt worden. Ob Kaw vielleicht etwas erspäht hatte?
    Taran verdoppelte seine Bemühungen wenigstens einen abgebrochenen Zweig, einen losgetretenen Stein zu finden – irgendwas, das ihn seinem Ziel näher bringen konnte, ehe die Nacht der Suche ein Ende machte.
    Gurgi, der ganz in seiner Nähe ritt, stieß plötzlich einen Schrei aus: »Sieh nur, sieh nur! Der edle Prinz reitet dort allein! Zu weit in die Wälder! Er wird sich verirren. Dann wird aus dem fröhlichen ›Hallo‹ ein trauriges Weinen und Greinen!«
    Taran war abgestiegen, weil er glaubte eine Spur entdeckt zu haben. Als er aufblickte, sah er gerade noch, wie der Prinz hinter dem Kamm eines Hügels verschwand. Er rief ihm nach, aber Rhun war schon zu weit weg, um ihn noch zu hören, oder, und das war wahrscheinlicher, er kümmerte sich einfach nicht darum. Taran sprang in den Sattel und suchte den Prinzen einzuholen. Bis jetzt hatte er ihn immer im Auge behalten können. Als aber Taran den Hügel erreichte, war Rhun bereits im Schatten eines Waldstücks verschwunden. Unten auf der Wiese, über die sich jetzt schnell die Dämmerung legte, erschien Fflewddur und machte sich durch Rufe bemerkbar. Taran rief noch einmal Rhuns Namen, dann winkte er dem Barden und Gurgi ihm zu folgen.
    »Diese widerliche Spinne ist uns heute entgangen«, schimpfte Fflewddur ärgerlich, als sein Klepper mühsam den Hang erstieg. »Aber morgen werden wir ihn ausfindig machen und Eilonwy wird heil und wohlbehalten sein. Wie ich die Prinzessin kenne, hat es Magg schon bereut, sie entführt zu haben. Sie wiegt ein Dutzend Krieger auf, selbst wenn sie an Händen und Füßen gefesselt ist.« Das bekümmerte Gesicht des Barden strafte seine ermutigende Rede Lügen. »Kommt«, sagte Fflewddur, »der Stallmeister ruft die Krieger zusammen. Wir werden mit ihnen heute Nacht ein Lager beziehen.«
    Während der Barde noch sprach, vernahm Taran in der Ferne ein Hornsignal. Er runzelte die Stirn. »Ich kann es nicht verantworten, den Prinzen allein bei Nacht

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