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Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Titel: Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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im Wald umherziehen zu lassen.«
    »Dann«, antwortete Fflewddur mit einem Blick auf die untergehende Sonne, »ist es am besten, wenn wir uns unverzüglich auf den Weg machen. Ein Fflam hat ein scharfes Auge! Aber lieber wäre es mir doch, nicht bei Dunkelheit in dieser Gegend herumstolpern zu müssen, wenn es sich irgend vermeiden lässt.«
    »Ja, ja! Herumstreifen mit Holpern und Stolpern!«, jammerte da Gurgi dazwischen. »Schreckliche Schatten steigen herab und der kühne, vorsichtige Gurgi weiß nicht, welch schlimme Dinge sich dahinter verbergen.«
    Die Gefährten ritten rasch in den Wald hinein, wo sie den Prinzen gewiss zu finden hofften. Als sie sich jedoch mitten im Dickicht befanden und nichts von ihm entdeckten, wuchs Tarans Unruhe. Umsonst rief er den Namen des Prinzen. Nur das Echo antwortete ihm.
    »Er kann nicht weit gekommen sein«, meinte Taran zu dem Barden. »Selbst Rhun muss so viel Verstand haben, dass er bei Einbruch der Nacht anhält.«
    Dunkelheit bedeckte den Wald. Die Pferde, die mehr an ihren ruhigen Stall in Dinas Rhydnant als an die Wälder von Mona gewohnt waren, ließen sich kaum mehr von der Stelle bewegen; sie stiegen und scheuten bei jedem Strauch, den der Wind schüttelte. Die Gefährten mussten schließlich absteigen und zu Fuß gehen; die Pferde zogen sie hinter sich her. Taran war in höchster Sorge. Was als harmloser Zwischenfall begonnen hatte, wurde zu einer todernsten Angelegenheit.
    »Er kann auch vom Pferd gestürzt sein«, sagte Taran. »Eben jetzt liegt er vielleicht verletzt und bewusstlos am Boden.«
    »Dann schlage ich vor, wir suchen den Weg zurück zu den anderen«, meinte Fflewddur, »die sollen uns helfen. Je mehr Augen, desto besser bei dieser Finsternis.«
    »Wir würden zu viel Zeit verlieren«, gab Taran zu bedenken und arbeitete sich durch das Unterholz voran. Gurgi folgte unter leisem Gewinsel. Das Gelände stieg langsam an. Kein Laut war zu vernehmen, nur das Zischen der Zweige, die zurückschnellten, wenn man vorbeistrich, und das Klappern der Hufe auf dem bleichen Gestein. Plötzlich blieb Taran stehen, sein Herz schlug bis zum Hals. Er hatte eine flüchtige Bewegung wahrgenommen, für einen winzigen Augenblick nur, einen Schatten, der im Dunkel dahinhuschte. Er bezwang seine Furcht und tastete sich weiter. Die Pferde wurden noch unruhiger und Tarans Klepper legte die Ohren an und stieß ein angstvolles Wiehern aus.
    Auch Gurgi hatte bemerkt, dass da ein dunkler Schatten vorbeistrich. Dem armen Kerl standen vor Schreck die Haare zu Berge und er begann erbarmungswürdig zu heulen. »Schlimme, furchtbare Gestalten verfolgen den harmlosen Gurgi! Oh, lieber Herr, schütze Gurgis armes, zartes Haupt vor schmerzhaften Püffen und Knüffen!«
    Im Dickicht hinter ihnen regte es sich. Die Pferde stürmten verzweifelt vorwärts und rissen den Barden beinahe zu Boden. »Großer Belin!«, rief Fflewddur entrüstet, denn er war gegen einen Baum gerannt und seine Harfe lag mitten unter den Dornen. »Haltet sie fest! Sonst könnt ihr eure eigenen Pferde auch noch suchen!«
    Nur mühsam gelang es Taran die Tiere zu beruhigen. Trotz guten Zuspruchs wollten sie nun nicht mehr von der Stelle. Mit steifen Beinen blieben sie stehen, ihre Augen waren weit aufgerissen und ihre Flanken zitterten. Taran selbst sank erschöpft zu Boden.
    »Unsere Suche ist planlos und unsinnig«, gab er zu. »Du hattest recht, Fflewddur, wir hätten umkehren sollen. Die Zeit, die ich zu sparen hoffte, ist doppelt vergeudet. Und die Gefahr, die Eilonwy droht, wird mit jedem Augenblick, den wir versäumen, größer. Nun hat sich Prinz Rhun verirrt – und offenbar auch Kaw.«
    »Ich fürchte, du hast recht«, seufzte Fflewddur. »Und wenn ihr nicht wisst, wo wir sind, dann haben wir uns auch verirrt.«

Der Zaubertrank
    ls Gurgi dies hörte, begann er laut und jämmerlich zu heulen; er sank zusammen und verbarg seinen Kopf in den Händen. Taran bezwang seine eigene Verzweiflung, so gut er konnte, und versuchte dem armen Teufel wieder etwas Mut zuzusprechen.
    »Wir können nichts anderes tun, als auf den Morgen warten«, sagte er. »Der Stallmeister mit seiner Abteilung kann nicht allzu weit entfernt sein. Schaut ihr, dass ihr hinfindet; vor allem unterbrecht nicht die Suche nach Eilonwy. Ich aber werde Prinz Rhun suchen«, fügte er bitter hinzu. »Ich habe den Eid geleistet, allen Schaden von ihm fern zu halten, und danach muss ich handeln. Wenn ich ihn finde, dann werde ich euch schon irgendwie

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