Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr
Wenn jemand nicht beim Frühstück sitzt, braucht er nicht schon in Lebensgefahr zu sein. Habe ich recht, mein Lieber?«, fragte sie den König.
»Du hast natürlich recht, meine Liebe«, erwiderte Rhuddlum. »Das ist ein schwerer Vorwurf gegen einen treuen Vasallen«, fügte er hinzu und betrachtete Taran mit ernstem Blick. »Was hast du gegen ihn vorzubringen?«
Einen Augenblick stand Taran da und wusste nicht recht, was er sagen sollte. Gwydion hatte ihm strenge Schweigepflicht auferlegt. Doch jetzt entschloss er sich zu reden und berichtete überstürzt von allem, was sich seit ihrer Ankunft in Dinas Rhydnant zugetragen hatte.
König Teleria schüttelte den Kopf. »Dieser Schuster war also als Fürst Gwydion verkleidet – oder war es umgekehrt – und dazu Schiffe und Feuerzeichen für Zauberinnen: Das ist die unglaublichste Geschichte, die ich je gehört habe, junger Mann!«
»Unglaublich, allerdings«, fügte König Rhuddlum hinzu. »Aber wir werden die Wahrheit sogleich erfahren. Holt den Schuster und wir werden sehen, ob er der Fürst von Don ist.«
»Fürst Gwydion sucht nach Achren!«, rief Taran dazwischen.
»Ich habe Euch die Wahrheit gesagt. Wenn es nicht so ist, dann nehmt mir das Leben. Holt mir den Haushofmeister!«
König Rhuddlum runzelte die Stirn. »Es ist allerdings merkwürdig, dass Magg nicht zur Stelle ist«, räumte er ein. »Nun ja, Taran von Caer Dallben. Man wird ihn finden und du sollst in seiner Gegenwart deine Anklage wiederholen.« Er klatschte in die Hände und befahl einem Diener den Haushofmeister herbeizuschaffen.
Taran war außer sich. Er sah, wie die Zeit verstrich, und wusste, dass jede Verzögerung Eilonwy das Leben kosten konnte. Endlich kam der Diener zurück und meldete, dass weder Magg noch Eilonwy im Schloss zu finden seien.
Während König Rhuddlum noch ratlos dasaß und über Tarans Bericht nachsann, erschienen Gurgi, Kaw und Fflewddur in der Großen Halle.
»Magg! Diese abscheuliche Spinne!«, rief der Barde aus, als er von Taran alles erfahren hatte. »Beim Großen Belin! Sie ist mit ihm auf und davon! Ich sah sie vergnügt durch das Tor reiten. Ich rief sie noch an, aber sie wollte nicht hören. Natürlich hatte ich keine Ahnung, was hier gespielt wurde. Aber sie sind fort, schon ziemlich lange, wenn ich es mir jetzt überlege.«
Königin Teleria wurde totenbleich. Die Damen des Hofes kreischten vor Entsetzen. König Rhuddlum sprang vom Sessel auf. »Du hast die Wahrheit gesprochen, Taran von Caer Dallben!«
Dann rief er nach der Wache und schritt aus der Großen Halle. Auf seinen Befehl wurden die Ställe und Waffenkammern geöffnet. In wenigen Augenblicken füllte sich der Hof mit Kriegern und Pferden.
Prinz Rhun war inzwischen auch in den Hof hinausgeschlendert, wo er sich neugierig und ahnungslos umsah. »Hallo, hallo!«, rief er zu Taran hinüber. »Eine Jagdgesellschaft? Wunderbare Sache. Ich mache gern einen flotten Morgenritt mit.«
»Eine Jagd auf euren verräterischen Haushofmeister«, erwiderte Taran grob und stieß Rhun zur Seite. Dann ging er auf König Rhuddlum zu. »Herr, wo ist Euer Feldhauptmann? Wir wollen uns ihm zur Verfügung stellen.«
»Ja, mein Feldhauptmann. Das ist leider niemand anders als Magg selbst«, erklärte der König. »Da wir auf Mona nie Krieg hatten, brauchten wir auch nie einen Feldhauptmann. So kam es, dass Magg diesen Ehrentitel erhielt. Ich werde mich nun selbst um das Heer kümmern müssen. Und ihr könnt euch überall nützlich machen.«
Während König Rhuddlum die Aufstellung der Truppe überwachte, holten Taran und seine Gefährten Waffen und Zaumzeug aus den Rüstkammern. Prinz Rhun war auf eine krumme Mähre geklettert, die sich trotz aller Bemühungen des Prinzen beharrlich nur im Kreis bewegte. Unterdessen führten Gurgi und Fflewddur drei Pferde heraus. Der Anblick der lammfrommen Tiere erfüllte Tarans Herz mit Verzweiflung; er sehnte Melynlas, das feurige Ross, herbei, das zu Hause in Caer Dallben friedlich graste.
König Rhuddlum nahm Taran am Arm und zog ihn schnell in einen leeren Stall. »Wir haben miteinander zu reden«, begann er. »Die Krieger sind bereit. Ich habe zwei Abteilungen gebildet. Die eine werde ich selbst führen. Du und deine Gefährten, ihr sollt mit meinem Sohn reiten; er soll die Suche in den Hügeln von Parys nördlich vom Alaw-Fluss leiten. Und von ihm, meinem Sohn, möchte ich gerne mit dir sprechen.«
»Prinz Rhun als Befehlshaber?«, platzte Taran heraus.
»Was soll
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