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Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Titel: Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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bestätigte Taran eifrig. »Ich kann mich auch an diesen Tag erinnern. Du sagst, du bist bis in die höchste Spitze des Baumes geklettert. Obwohl ich dich warnte.«
    »Ich wollte die Bäume kennenlernen«, fuhr Eilonwy fort. »Man muss sie jedes Jahr neu kennenlernen, denn sie sind immer anders. Und im Traum war ich auf den höchsten Ast geklettert.«
    »Es war kein Traum«, versuchte Taran weiter in sie zu dringen, »sondern das Leben, wie du es kennst. Dein eigenes Leben, nicht ein Schatten, der in der Sonne verfliegt. Du warst wirklich auf dem höchsten Ast. Er brach, wie ich befürchtet hatte.«
    »Wie sollte jemand die Träume eines anderen kennen?«, sprach Eilonwy zu sich selbst. »Ja, er brach und ich stürzte. Aber unten stand jemand, der mich auffing. Kann es sein, dass es ein Hilfsschweinehirt war? Was wohl aus ihm geworden ist?«
    »Er ist jetzt hier«, sagte Taran ruhig, um sie nicht wieder aufzuregen. »Er hat dich lange gesucht auf Wegen, die auch er nicht kannte. Und jetzt, da er dich gefunden hat, kannst du den Weg zurück zu ihm nicht finden?«
    Eilonwy stand auf. Zum ersten Mal begannen ihre Augen wieder zu glänzen. Taran streckte ihr die Hände entgegen. Sie zögerte, dann trat sie einen Schritt auf ihn zu.
    Doch als sie auf ihn zuging, verschwamm der Blick wieder und das Licht erstarb. »Es ist ein Traum, nichts weiter«, flüsterte sie und wandte sich ab.
    »Das hat dir Achren angetan!«, schrie Taran. »Sie soll dich nicht länger in ihrer Gewalt haben.« Er packte das Mädchen am Arm und zerrte es zum Fenster hin.
    Bei der Nennung von Achrens Namen erstarrte Eilonwy und entzog sich ihm. Mit einer raschen Drehung wandte sie ihm das Gesicht zu. »Du wagst es, eine Prinzessin aus dem Hause Llyr anzutasten?«
    Ihre Stimme klang scharf, ihr Blick war kalt, die Erinnerung an frühere Zeiten war verflogen. Gab es noch eine Möglichkeit, sie zu retten? Taran wollte fast verzweifeln. Noch einmal packte er sie, um sie mit Gewalt zum Fenster zu schleppen.
    Eilonwy wandte sich mit einem Wutschrei ab und riss sich los.
    »Achren!«, schrie sie. »Achren! Hilf mir!«
    Sie lief auf die Tür der Kammer zu und hinaus in den Gang. Taran griff nach der Lampe und rannte hinter der Prinzessin her. Der Saum ihres Kleides verschwand hinter einer Ecke, das Klappern ihrer Sandalen verhallte in den weiten Fluren. Ununterbrochen rief sie gellend Achrens Namen. Im nächsten Augenblick musste die Besatzung der Burg erwachen, mussten die Gefährten entdeckt werden. Taran verwünschte sich und seine Ungeschicklichkeit. Er hatte jetzt keine andere Wahl mehr, er musste dem Mädchen folgen und es einholen, bevor jede Hoffnung auf ein Entkommen schwand. Schon hörte er einen Ruf von den Mauern und den Klang von Schwertern.
    Die Lampe in seiner Hand verlosch, er warf sie zur Seite. In der Finsternis eilte er bis an das Ende des Ganges und stürmte eine Treppe hinunter. Vor ihm dehnte sich die Große Halle von Caer Colur, durch deren leere Fensterhöhlen jetzt glutrot der Morgen schien. Eilonwy floh durch die Halle und verschwand abermals. Eine Hand griff nach Tarans Jacke und riss ihn herum. Eine Fackel blendete seine Augen.
    »Der Sauhirt!«, zischte Magg.
    Der Haushofmeister riss einen Dolch aus einer Falte seines Gewandes und führte einen Stoß gegen Taran. Der warf einen Arm hoch, um den Streich abzuwehren. Der Dolch flog zur Seite. Magg fluchte und schwang die Fackel wie ein Schwert. Taran wich zurück und versuchte seine eigene Waffe zu ziehen. Die Rufe der Wachen, die aus dem Schlaf aufgeschreckt waren, erfüllten die Halle. Im gleichen Augenblick tauchten Gwydion und dicht hinter ihm die Gefährten auf. Magg wandte sich rasch um. Fflewddur hatte die Soldaten abgeschüttelt und stürzte sich auf den Haushofmeister. Das gelbe Haar des Barden sträubte sich nach allen Seiten.
    »Die Spinne ist mein!«, schrie Fflewddur in wildem Triumph und ließ seine Klinge durch die Luft pfeifen. Magg schrie beim Anblick des wütenden Barden entsetzt auf und suchte zu entkommen. Doch da war der Barde bereits über ihm und hieb mit der flachen Klinge so wütend nach links und rechts um sich, dass die meisten Schläge ihr Ziel verfehlten. Magg sprang mit der Kraft der Verzweiflung dem Barden an die Kehle und klammerte sich fest.
    Bevor Taran Fflewddur zu Hilfe kommen konnte, fiel ein Krieger mit einer Axt über ihn her. Trotz heftiger Gegenwehr sah sich Taran in eine Ecke der Halle abgedrängt. Mitten in dem allgemeinen Tumult kämpften

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