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Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Titel: Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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waren zerrissen und zerfetzt, sein dünnes Haar hing feucht in die Stirn, seine Amtskette war verbeult. Doch da er sich nun in Achrens Nähe wusste, verschränkte Magg die Arme und warf hochmütig den Kopf zurück. Wut und Hass sprachen aus seinen Augen. Hätte ihm Achren die Macht verliehen, allein sein Blick hätte genügt, Fflewddur zu Boden zu werfen.
    »Das soll dir noch leid tun, Harfenzupfer!«, keifte Magg. »Jetzt freue ich mich, dass ich dich nicht gleich, als ich dich zum ersten Mal sah, verprügelt und davongejagt habe. Jetzt werde ich dich an deinen eigenen Harfensaiten am höchsten Turm von Rhuddlums Burg aufhängen, wenn ich erst Fürst von Dinas Rhydnant bin.«
    »Fürst von Dinas Rhydnant!«, rief Fflewddur aus. »Die Kette des Hofmeisters ist schon zu viel Ehre für dich!«
    »Du wirst noch vor mir zittern, Harfenzupfer!«, höhnte Magg. »Dinas Rhydnant gehört mir! Mir ist es versprochen. Und das ganze Reich. König Magg, der Mächtige!«
    »König Magg, der Mächtige!«, gab Fflewddur zurück. »Hat dir Achren ein Königreich versprochen? Ein Stall wäre mehr, als du verdienst.«
    »Achrens Versprechungen sind falsch!«, schrie Taran dazwischen. »Das wirst du schon merken, wenn es zu spät ist, Magg!«
    Die Königin lächelte. »Achren weiß, wie sie die zu belohnen hat, die ihr dienen, wie sie auch weiß, wie sie die zu strafen hat, die gegen sie sind. Maggs Königreich soll zu den mächtigsten des Landes gehören. Diese Halle hier wird zum Mittelpunkt von ganz Prydain werden. Der Herrscher von Annuvin soll demütig und zerknirscht vor mir auf den Knien liegen.« Achrens Stimme sank zu einem Flüstern herab. Ein unheimliches Feuer ging über ihre Züge. Ihre Augen ruhten nicht mehr auf den Gefährten; sie verloren sich in weite Fernen. »Arawn von Annuvin soll sich ducken und um Gnade winseln. Sein Thron soll umgestoßen werden. Ich war es, ich, Achren, die ihm die geheimen Wege zur Macht zeigte. Er betrog mich und nun soll er meine Rache fühlen. Ich war es, die Prydain vor ihm regierte. Und so soll es wieder werden. So soll es immer bleiben.«
    »Man weiß von deiner früheren Herrschaft«, unterbrach sie Gwydion scharf, »und wie du allenthalben die Menschen in Sklavenbanden hieltest. Man weiß von den Qualen jener, die gegen dich waren. Und selbst für die, die sich dir beugten, war das Leben kaum besser als ein langsamer Tod. Nein, Achren, das soll nie wiederkommen. Glaubst du, die Prinzessin wird dir helfen?«
    »Sie wird mir gehorchen«, erwiderte Achren. »Das ist so sicher, als hielte ich ihr lebendiges Herz in Händen.«
    Gwydions Augen blitzten. »Deine Worte sind in den Wind gesprochen. Sie können mich nicht täuschen. Du willst herrschen und die Prinzessin soll dein Werkzeug sein? Der Zauber, über den sie gebietet, schläft noch. Du hast nicht die Mittel ihn zu erwecken.«
    Achrens Gesicht wurde noch fahler. Sie wich zurück, als hätte sie einen Streich empfangen. »Du redest von Dingen, die du nicht verstehst!«
    »Oh nein, durchaus nicht!«, platzte da Rhun heraus, der die ganze Zeit staunend zugehört hatte. Triumphierend blickte der Prinz von Mona Achren ins Gesicht. »Das Buch! Das Goldene Licht! Wir haben beide und wir werden sie niemals herausgeben!«

Die Goldene Peledryn
    rinz Rhun! Nicht!« Tarans Warnung kam zu spät. Rhun selbst erkannte, was er angerichtet hatte, und schlug sich mit der Hand auf den Mund. Verwirrt blickte er um sich. Gwydion stand schweigend da, seine wettergebräunten Züge waren streng und gefasst. Aus dem Blick, den er dem unglücklichen Prinzen von Mona zuwarf, sprach nicht Tadel, sondern Bedauern. Prinz Rhun ließ den Kopf hängen und wandte sich jammervoll ab.
    Bevor Rhun seine leichtsinnige Bemerkung gemacht hatte, war Taran eine Spur von Unsicherheit auf Achrens Zügen aufgefallen. Das war jetzt vorüber. Ihre Lippen öffneten sich zu einem schwachen Lächeln.
    »Denke nicht, dass ich vor dir die Wahrheit verbergen will, Fürst Gwydion«, sagte sie. »Ich weiß, dass das Buch der Zaubersprüche aus Caer Colur verschwunden ist. Ich habe es lange gesucht. Der Goldene Pelydryn ging irgendwo verloren oder die Prinzessin hat ihn selbst verloren. Beides fehlte mir noch zu meinen Plänen. Nimm meinen Dank entgegen, Fürst Gwydion«, fuhr Achren fort. »Du ersparst mir die Mühe einer langen Suche. Erspare dir selbst viel Pein und gib sie mir. Jetzt!«, befahl sie streng. »Her damit!«
    Gwydions Stimme war fest und seine Worte fielen langsam und

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