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Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Titel: Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Aber gleich darauf schlug er Taran herzhaft auf den Rücken. »Bei allem Blut, das durch meine Adern fließt! Bei meinem Bart!«, schrie er. »Du hast dir nun einmal in den Kopf gesetzt, die Wildgans, den Irrwisch, den Spiegel oder was es auch ist, zu suchen. Suche es nur, mein Junge! Ob du’s nun findest oder nicht, komm zurück, und Cadiffor wird dich willkommen heißen. Aber beeile dich, denn wenn Gast und Goryon wieder aneinander geraten, dann kann ich nicht dafür bürgen, dass von dem Cantref noch viel übrig sein wird!«
    So machte sich Taran mit Fflewddur und Gurgi wieder auf den Weg. Im innersten Herzen hegte Taran die Hoffnung, er werde mit stolzen Nachrichten über seine Herkunft zurückkehren.

Der Frosch
    ie Gefährten kamen gut voran. Nach ein paar Tagen bereits überquerten sie den Ystrad-Fluss, und Fflewddur führte sie eine Zeit lang am Ufer entlang, bevor sie ihren Weg nordostwärts durch die Berg-Cantrefs fortsetzten. Diese Gegend war grau und steinig und ebenso unfruchtbar, wie die Tal-Cantrefs fruchtbar waren. Wo früher vielleicht einmal fettes Weideland gewesen sein mochte, deckte jetzt Gestrüpp den Boden, und die riesigen Waldflächen waren dunkel von verfilztem Buschwerk und Unterholz. Fflewddur gab zu, dass ihn seine Streifzüge nur selten hierher führten. »Die Fürsten in diesen Cantrefs sind ebenso düster wie ihre Ländereien. Man spielt ihnen die fröhlichsten Lieder, und der beste Lohn, den man dafür erwarten darf, ist ein säuerliches Lächeln. Aber wenn die alte Sage stimmt, dann waren diese Fürstentümer einst so reich wie irgendein anderes in Prydain. Die Schafe aus den Berg-Cantrefs – Großer Belin! Man sagt, ihr Fell sei so üppig gewesen, dass man den Arm bis zum Ellenbogen darin verstecken konnte. Jetzt sind sie eher schäbig.«
    »Aeddan sagte mir, dass Arawn Todesfürst den Bauern des Tales viele Geheimnisse gestohlen hätte«, warf Taran ein. »Sicher hat er auch die Hirten der Berg-Cantrefs beraubt.«
    Fflewddur nickte. »Es gibt nur Weniges, das er nicht zerstört oder an sich gebracht hat – nur das Zwergenvolk hat er unbehelligt gelassen. Denn selbst Arawn wird es sich zweimal überlegen, bevor er sich mit ihnen anlegt. Wie dem auch sei«, fuhr er fort, »ich würde die Reiche des Nordens, wo ich selbst ein Königreich habe, nicht für eines von diesen hier eintauschen. Dort züchten wir zwar keine Schafe, mein Junge, aber wir bringen berühmte Barden und Krieger hervor. Natürlich hat das Geschlecht der Fflam den Thron schon seit – nun, jedenfalls schon bemerkenswert lange inne. In den Adern eines Fflam«, erklärte der Barde, »fließt das königliche Blut derer aus dem Hause der Don! Prinz Gwydion selbst ist mein Verwandter! Ein sehr entfernter – ein sehr entfernter, das ist richtig«, fügte er eiligst hinzu, »aber immerhin verwandt.«
    »Gurgi schert sich nicht um berühmte Schafe oder wollige Barden«, brummte Gurgi. »Er ist glücklich in Caer Dallben. O ja, und wünscht bald wieder dort zu sein.«
    »Wenn du das willst, dann sehe ich schwarz für dich«, sagte Fflewddur zu Gurgi. »Ich fürchte, ihr werdet noch eine recht beschwerliche Reise haben, bevor ihr die Heimat wiederseht, und kein Mensch kann ahnen, wie lange es dauert, bis ihr euren geheimnisvollen Spiegel findet. Ich werde, soweit ich kann, mit euch ziehen«, sagte er zu Taran, »doch früher oder später werde ich in mein Reich zurückkehren müssen. Meine Untertanen erwarten stets voll Ungeduld meine Heimkehr …«
    Die Harfe erzitterte heftig, als eine Saite entzweiriss. Fflewddur wurde rot. »Na ja«, gestand er, »was ich eigentlich sagen wollte, ist dies: Ich sehne mich stets, sie wieder zu sehen. Ich habe zwar oft das Gefühl, dass alles recht gut geht, wenn ich nicht da bin, aber ein Fflam kennt seine Pflichten!«
    Die Gefährten hielten an. Fflewddur ließ sich von Llyans Rücken gleiten und setzte sich auf den Rasen, um die zerrissene Saite zu reparieren. Dann holte er aus seiner Jacke einen großen Schlüssel, mit dem er die hölzernen Wirbel anzog, und begann das Instrument zu stimmen. Plötzlich ertönte von oben ein heiserer Schrei. »Das ist Kaw!« Taran deutete auf den schwarzen Vogel, der im Sturzflug auf die drei Gefährten niederstieß und schließlich auf Tarans ausgestrecktem Arm landete. Gurgi klatschte erfreut in die Hände.
    »So hast du uns also doch gefunden, alter Freund«, rief Taran. »Sag mir«, fuhr er rasch fort, »wie geht es Eilonwy? Vermisst sie – uns

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