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Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Titel: Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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sicher sein. Er bedeutet die schlimmste Bedrohung, die jemals unser Reich getroffen hat.« Doli sank erschöpft zurück. Die Gefährten sahen sich voll Schrecken an.
    »Was seine eigentliche Arbeit ist, konnte ich nicht herausbringen«, sprach Doli schließlich weiter. »Oh, ich habe ihn ohne Schwierigkeiten bis zu seinem Versteck verfolgt. Er wohnt in einer Art Gehege hier ganz in der Nähe. Ich hatte mich natürlich unsichtbar gemacht – unnötig, das überhaupt zu erwähnen. Aber dann brausten mir die Ohren wieder so heftig, schlimmer als ein paar Hornissennester! Als es dunkel war, dachte ich deshalb, ich könnte mich wieder sichtbar machen – wenigstens einen Augenblick lang, damit das Ohrensausen etwas nachließe. Das Nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich so aussah, wie ich jetzt vor euch sitze. Morda hätte mich auf der Stelle zertreten können. Stattdessen machte er sich über mich lustig. Es amüsierte ihn offensichtlich, einen hilflosen Frosch zu beobachten. Schließlich warf er mich zwischen die Felsen. Er genoss meinen langsamen Todeskampf sichtlich mehr als einen schnellen barmherzigen Tod. Er war überzeugt, ich würde in diesen wasserlosen Bergen zu Grunde gehen und langsam und allmählich den Tod des Austrocknens sterben. Falls ich durch irgendeinen dummen Zufall nicht sterben sollte – was konnte das schon ausmachen? Wie konnte ein Frosch hoffen, gegen einen Zauberer zu bestehen? Ich versuchte Wasser zu finden, und ich kroch so lange weiter, bis ich erschöpft zusammenbrach. Hätte mich eure Katze nicht gefunden, das sage ich euch, dann wäre es mein sicheres Ende gewesen. Eines aber vergaß Morda«, fügte Doli hinzu. »Einen ganz kleinen Umstand hat er übersehen: Ich konnte noch sprechen. Damals wusste ich das selbst nicht. Der Schreck, mich in einen Frosch verwandelt zu sehen, hat mir vorübergehend die Stimme geraubt.«
    »Großer Belin«, murmelte Fflewddur. »Ich habe von Leuten gehört, die Frösche im Hals haben, aber nie … Verzeih mir, verzeih mir, alter Freund«, fügte er schnell hinzu, als er Dolis finstere Blicke bemerkte. »Ich hatte nicht die Absicht, deine Gefühle zu verletzen.«
    »Doli, sag uns, was wir tun sollen.« Taran war von Dolis Geschichte zu Tode erschrocken. Es war nicht allein die schlimme Lage des Zwerges, die sein Blut erstarren ließ. Er sah vielmehr ganz deutlich, welches Unglück allen Kleinen Leuten drohte. »Führe uns zu Morda. Wir wollen versuchen, ihn gefangen zu nehmen oder zu töten, wenn es nicht anders geht.«
    »Das werden wir tun!« Fflewddur zog sein Schwert. »Ich erlaube nicht, dass meine Freunde in Frösche verwandelt werden!«
    »Nein! Nein!«, rief Gurgi. »Fröschlein sind Fröschlein, und Freunde sind Freunde!«
    »Morda angreifen? Seid ihr denn verrückt?« Doli brauste auf. »Euch wird es genau wie mir ergehen. Nein, das dürft ihr nicht riskieren. Eiddileg muss gewarnt werden, aber vorher werde ich meinen Auftrag erfüllen. Versucht mehr über die Macht Mordas herauszufinden. Wir Zwerge können nicht hoffen, gegen ihn zu bestehen, wenn wir nicht genauer erfahren, mit wem wir uns anlegen. Bringt mich zurück zu Mordas Festung. Irgendwie werde ich seinen Absichten schon auf den Grund kommen. Dann tragt mich zu einem Stützpunkt am Weg, damit ich König Eiddileg Meldung machen kann.«
    Ein plötzlicher Krampf schüttelte ihn, und einen Augenblick lang schien es, Doli würde ersticken. Dann aber musste er so fürchterlich niesen, dass er beinahe aus seinem Pfuhl geschleudert worden wäre. »Verfluchte Nässe!« Doli spuckte vor Ärger. »Verfluchter, boshafter Morda! Alle schlechten Seiten eines Froschlebens hat er mir angehängt!« Doli begann heftig zu husten. »Verdabbt! Ich verliere auch doch beide Stibbe! Bacht schdell! Bacht schdell! Ich zeige euch ded Weg. Wir büssed uds beeiled!«, näselte er verzweifelt.
    Die Gefährten saßen eilends auf, Doli klammerte sich an Tarans Sattelknauf und wies den Weg. Aber der Wald wurde immer dichter und der Ritt immer beschwerlicher. Oft zwang sie das Gewirr der verfilzten Zweige abzusitzen. Doli hatte ihnen versichert, es sei nicht weit, aber sein sonst unfehlbares Orientierungsvermögen war in Verwirrung geraten. Hin und wieder wusste der Zwerg nicht sicher, welchen Weg sie einschlagen mussten, und zweimal hielten die Gefährten an und verfolgten ihre eigene Spur zurück.
    »Bacht bich dicht veradwortlich!«, keuchte Doli. »Ich bid hier auf deb Bauch edladgekroched. Udd vod hier

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