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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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voll Stolz, »hat mir meine Harfe geschenkt. Ich stehe in seiner Schuld.«
    »Dessen bin ich nicht so sicher«, entgegnete Taliesin. Die Freunde folgten ihm durch die Tür in ein weites, spärlich eingerichtetes Zimmer mit nur einigen grob gearbeiteten Stühlen und Bänken und einem langen Tisch aus sonderbar gemasertem Holz, das im Licht des freundlichen Herdfeuers glühte. Alte Folianten, Stapel und Rollen von Pergament lagen an den Wänden aufgeschichtet und reichten bis in die Schatten der hohen Decke, die gleichzeitig der unverputzte Dachstuhl war.
    »Ja, mein Freund«, sagte der große Barde zu Fflewddur, »ich habe oft an diese Gabe gedacht. Sie hat mir in Wahrheit sogar einige Gewissensbisse verursacht.«
    Er warf dem Barden einen verschlagenen, aber freundlichen und amüsierten Blick zu.
    Taran hatte Taliesin zunächst als einen sehr, sehr alten Mann angesehen; nun aber fand er sich unfähig, sein Alter zu schätzen. Die Züge, obwohl tief eingegraben, schienen eine Mischung uralter Weisheit und Jugendlichkeit zugleich zu vermitteln. Er trug nichts, das seinen Rang angedeutet hätte; und Taran wurde sich klar, dass es auch nicht nötig war. Wie Adaon, sein Sohn und Tarans Gefährte früherer Zeiten, waren seine Augen grau, tief liegend und schienen mehr zu sehen, als was sie tatsächlich erblickten. Gesicht und Stimme des großen Barden strahlten eine natürliche Autorität aus, die größer war als die eines Feldherrn und absoluter als die eines Königs.
    »Ich kannte die Eigenschaft der Harfe, als ich sie dir gab«, fuhr der Barde fort. »Außerdem kannte ich deine Natur und vermutete, dass du einige Schwierigkeiten mit den Saiten haben würdest.«
    »Schwierigkeiten?«, schrie Fflewddur. »Aber überhaupt keine! Niemals …« Zwei Saiten rissen mit einem derartig schrillen Laut, dass Gurgi erschrocken auffuhr. Fflewddur wurde bis an die Nasenspitze dunkelrot. »Tatsache ist, wenn ich es recht überlege, dass mich dieser alte Topf gezwungen hat, die Wahrheit zu sagen – das heißt, ein bisschen mehr die Wahrheit zu sagen, als ich es normalerweise getan hätte. Aber es scheint, dass die Wahrheit niemandem Schaden zufügt, am wenigstens aber mir selbst.«
    Taliesin lächelte. »Dann hast du etwas sehr Wichtiges gelernt. Trotzdem war mein Geschenk ein Spaß – und doch nicht ganz ein Spaß. Sagen wir, das Lachen eines Herzens für ein anderes Herz. Aber du hast es bereitwillig ertragen. Nun kannst du wählen«, sagte er.
    Taliesin deutete auf ein Regal, wo eine Anzahl von Harfen stand, alte und neue und einige davon zierlicher gebogen als Fflewddurs Instrument. Mit einem freudigen Aufschrei lief Fflewddur hinüber, berührte liebevoll die Saiten jeder einzelnen Harfe, bewunderte ihre Schönheit und wusste nicht, für welche er sich entscheiden sollte.
    Er zögerte und betrachtete kummervoll die gerissenen Saiten seiner eigenen Harfe, die abgeschlagenen Stellen und das abgegriffene Holz.
    »Nun ja, du ehrst mich«, murmelte er verwirrt, »aber dieser alte Topf ist gut genug für mich. Es gibt Augenblicke, da scheint er von allein zu spielen. Keine andere Harfe hat einen besseren Klang – wenn alle Saiten aufgezogen sind, natürlich. Sie liegt gut an meiner Schulter. Ich möchte diese dort nicht schlecht machen, aber wir beide sind irgendwie aneinander gewöhnt. Ja, ich bin dir sehr dankbar, aber ich möchte keine andere eintauschen.«
    »Gut, so soll es sein«, sagte Taliesin. »Und ihr anderen«, fügte der Barde zu den Gefährten gewandt hinzu, »ihr habt die Schätze von Caer Dathyl gesehen. Aber habt ihr auch seinen ganzen Stolz, seinen unschätzbaren Besitz erblickt? Er ist hier«, sagte er ruhig und zeigte auf sein Zimmer. »Aufgehäuft in dieser Halle der Überlieferung liegt ein großer Teil des alten Wissens über Prydain. Obgleich Arawn Todesfürst den Menschen die Geheimnisse des Handwerks geraubt hat, so hat er doch nicht die Lieder der Barden an sich reißen können. Hier sind sie, sorgfältig gesammelt. Auch von deinen Liedern, mein tapferer Freund«, sagte er zu Fflewddur, »sind eine ganze Reihe hier.
    Die Erinnerung lebt länger als das, was sie festhält«, sprach Taliesin weiter. »Und alle Menschen haben teil an der Erinnerung und der Weisheit der anderen. Unter diesem Zimmer liegen noch reichere Schätze.« Er lächelte. »Wie bei Gedichten liegt der größte Teil tief verborgen. Hier gibt es auch die Halle der Barden. Doch, Fflewddur Fflam«, sagte Taliesin, »nur ein wahrer Barde darf

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