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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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zugestimmt.«
    Fflewddur blickte den ehemaligen Riesen finster an und nahm Taran an der Schulter. »Scheint so, als seien wir dazu verurteilt, neben all unseren Sorgen auch noch diesen Jammerlappen zu ertragen. Ich bin sicher, er hat es sich in sein mickriges Wieselgehirn gesetzt, doch noch seine Schäfchen ins Trockne zu bringen.«
    Der Barde schüttelte den Kopf und sah Taran sorgenvoll an. »Aber gibt es denn noch Schafe? Es gibt keinen sicheren Ort mehr, an dem Glew seinen Kopf verbergen könnte.«
    Gurgi hatte die Fahne mit dem Weißen Schwein an einer neuen Stange befestigt, aber er seufzte bekümmert über den zerrissenen Stoff.
    »Armes Schweinchen«, winselte er. »Man kann es nicht mehr sehen. Es ist zerrissen mit Stechen und Schlagen.«
    »Ich verspreche dir, dass ich ein neues machen werde«, sagte Eilonwy. »Sobald …«
    Sie unterbrach sich und sprach nicht weiter. Dann schwang sie sich auf Lluagor. Taran bemerkte ihren sorgenschweren Blick. Die Prinzessin von Llyr würde lange warten müssen, befürchtete er, bis sie wieder eine Sticknadel in der Hand halten könnte. Und in seinem Herzen keimte die uneingestandene Furcht, sie würden Caer Dallben niemals wieder sehen. Am Ende ihres verzweifelten Marsches würde vielleicht der Tod als einziger Preis winken.
    Die Krieger, bewaffnet mit Lanzen und Schwertern, waren aufgesessen und standen bereit. Die Gefährten nahmen Abschied von Gwydion und ritten nach Westen. Coll hatte die Vermutung geäußert, dass die Kesselkrieger auf direktem Weg nach Annuvin marschieren würden. An der Spitze der kleinen Truppe, die sich ihren gewundenen Weg von den schneebedeckten Höhen ins Tal suchte, ritten Taran und Llassar. Die Klugheit des jungen Hirten erleichterte ihnen den Marsch, denn er leitete sie rasch hinunter in die tieferen Gebiete, ohne dass die Armee Pryderis etwas davon bemerkte.
    Einige Tage lang ritten sie, und Taran befürchtete, dass die Kesselkrieger einen zu großen Vorsprung hätten. Doch konnten sie nichts weiter tun, als so schnell wie möglich weiterzuziehen. Sie hatten sich nach Süden gewandt und durchquerten weite Landstriche mit spärlichem Baumbestand.
    Gurgi machte als Erster die schrecklichen Krieger Arawns aus. Die Kreatur wurde grau vor Furcht und deutete auf eine felsübersäte Ebene. Glew blinzelte, verschluckte sich und konnte nur mit Mühe den Bissen hinunterschlucken, an dem er herumkaute. Eilonwy blickte schweigend nach vorn, und der Barde stieß einen leisen Pfiff aus.
    Tarans Mut sank beim Anblick der Armee der Kesselkrieger, die sich wie ein Lindwurm über das flache Land wand. Er sah Coll an und fragte ihn: »Werden wir sie überhaupt aufhalten können?«
    »Ein Steinchen kann die Bahn einer Lawine verändern«, gab Coll zurück, »oder ein Zweig die Flut aufhalten.«
    »Aber ich frage mich«, murmelte Fflewddur, »was passiert mit dem Zweig oder dem Steinchen? Ich sollte lieber nicht daran denken.«
    Taran wollte seinen Kriegern den Befehl geben, sich zum Angriff zu formieren, als Coll seinen Arm ergriff.
    »Noch nicht, mein Junge«, riet er. »Zuerst würde ich mir Gewissheit darüber verschaffen, welchem Weg diese Kreaturen folgen wollen, um nach Annuvin zu gelangen. Wenn der Zweig Erfolg haben soll, muss er an der richtigen Stelle liegen.«
    Bis zum Morgen des nächsten Tages passten die Gefährten ihre Marschgeschwindigkeit der der Kesselkrieger an. Manchmal waren sie vor ihnen, manchmal an ihren Flanken, nie jedoch verloren sie sie aus den Augen. Es schien Taran, dass die bleichen Krieger ihren Schritt verlangsamt hatten. Ihre schwarzen Reihen bewegten sich gleichmäßig, doch schwerfällig, als trügen sie schwere Lasten. Er sprach mit Coll darüber.
    »Ihre Stärke nimmt etwas ab«, sagte dieser. »Die Zeit arbeitet für uns, doch, so vermute ich, werden auch wir bald für uns arbeiten müssen.«
    Sie hatten einen weiten Gürtel Brachland erreicht, nackte, graslose Erde, die sich endlos nach beiden Seiten ausdehnte, so weit das Auge reichte. Der rote Boden war, als sei er schlecht gepflügt worden, mit tiefen Senken und Rinnen durchzogen. Kein Baum, kein Strauch wuchs in der unfruchtbaren roten Erde, und nirgends entdeckte Taran auch nur die leiseste Spur, dass jemals etwas Lebendes hier gewesen war. Unentschlossen überblickte er die Ebene. Ihn fror. Aber es war nicht nur der eisige Wind, der ihn erschaudern ließ, sondern das Schweigen, das wie ein Eisnebel über dem toten Land lag. Leise fragte er: »Was ist das für ein

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