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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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gegenübertreten, und sie würden nur die Reihen der Gefallenen vermehren.
    Doch hier liegt unsere Hoffnung«, fuhr Gwydion fort. »Nie seit Menschengedenken hat Arawn seine schrecklichen Krieger in so großer Anzahl ausgeschickt. Er hat für einen großen Gewinn ein großes Risiko auf sich genommen. Und er hat triumphiert. Doch dieser Triumph wurde zugleich seine größte Schwäche: Ohne die Kesselkrieger als Verteidiger liegt Annuvin jedem Angreifer offen und schutzlos da. Und wir müssen angreifen.«
    »Glaubst du denn, dass Annuvin unbewacht ist?«, fragte Taran schnell. »Außer den Kesselkriegern dient Arawn niemand?«
    »Doch, sterbliche Krieger«, entgegnete Gwydion, »und vielleicht eine Abteilung Häscher. Doch wir können sie besiegen, wenn die Kesselkrieger nicht rechtzeitig zu deren Beistand nach Annuvin zurückkehren.«
    Gwydions blutverkrustetes Gesicht war hart wie Stein. »Sie dürfen Annuvin nicht erreichen. Ihre Kräfte schwinden, je länger sie dem Reich des Todesfürsten fernbleiben, deshalb müssen sie um jeden Preis behindert, aufgehalten und von ihrem Weg abgelenkt werden.«
    Coll nickte. »Ja, das ist wirklich eine Hoffnung, die letzte, die wir überhaupt noch haben. Und es muss rasch geschehen, denn nun werden sie eilig zu ihrem Herrn zurückkehren. Können wir sie überholen, wenn sie sich einmal auf den Weg gemacht haben? Können wir sie zurückhalten und gleichzeitig Annuvin angreifen?«
    »Nicht, wenn wir zusammen reiten«, sagte Gwydion. »Wir müssen uns in zwei Gruppen teilen. Die erste, kleinere, wird so viele Pferde erhalten, wie nur unbedingt entbehrt werden können. Sie wird die Kesselkrieger verfolgen. Die zweite wird zum Tal von Kynvael marschieren und dann dem Fluss nach Nordwesten bis an die Küste folgen. Das Gebiet des Tales ist ruhig, und in einem Gewaltmarsch kann man das Meer in zwei Tagen erreichen. Das Meer muss unser Wagnis unterstützen«, fuhr Gwydion fort, »denn Pryderi kann zu leicht unseren Vormarsch auf dem Land verhindern.« Er wandte sich zu Taran. »Math Sohn des Mathonwy sprach zu dir von den Schiffen, die die Söhne aus dem Hause Don vom Sommerland hertrugen. Diese Schiffe wurden nicht aufgegeben. Sie sind immer noch seetüchtig und werden in ständiger Bereitschaft gehalten. Ein getreues Volk von Wächtern, warten sie in einem verborgenen Hafen nahe der Kynvael Mündung. Sie werden uns zur Westküste Prydains tragen, vor die Bastionen Annuvins. Zwei Menschen haben Kenntnis von diesem Hafen. Einer war Math Sohn des Mathonwy. Der andere bin ich. Ich habe keine andere Wahl, als die zweite Abteilung zu führen.« Er wandte sich an Taran. »Willst du die Führung der ersten Abteilung übernehmen?«
    Taran hob den Kopf. »Ich tue, was du befiehlst.«
    »Ich befehle es nicht«, sagte Gwydion. »Ich lege keinem Mann eine derartige Aufgabe gegen seinen Willen auf. Und alle, die dir folgen, sollen es freiwillig tun.«
    »Es ist mein Wunsch«, sagte Taran.
    Die Gefährten murmelten zustimmend.
    »Die Schiffe der Söhne aus dem Hause Don sind schnell«, erklärte Gwydion weiter. »Ich verlange von euch nur, dass ihr die Kesselkrieger eine kurze Zeit aufhaltet. Doch hängt alles von dieser kurzen Zeit ab.«
    »Wenn ich versage«, warf Taran ein, »wie soll ich dir eine Nachricht zukommen lassen? Wenn die Kesselkrieger Annuvin vor dir erreichen, wird dein Plan nicht gelingen können und du musst umkehren.«
    Gwydion schüttelte den Kopf. »Es gibt kein Zurück, denn es gibt keine andere Hoffnung. Wenn einer von uns versagt, dann ist unser aller Leben verspielt.«
    Llassar, Hevydd und all die anderen Leute aus den Commots folgten Taran. Die restlichen Krieger Fflewddur Fflams schlossen sich ihnen an und machten den größten Teil von Tarans Abteilung aus. Zur allgemeinen Verwunderung wollte auch Glew mit ihnen reiten.
    Der ehemalige Riese hatte sich von dem Schrecken erholt – jedenfalls so weit, dass er wieder fast so verdrießlich war wie früher. Seinen Appetit jedoch hatte er vollständig zurückgewonnen, und er verlangte ständig aus Gurgis unerschöpflichem Schnappsack etwas zu essen.
    »Das Hin- und Hergestupse reicht mir langsam«, murmelte er und leckte sich die Finger ab. »Und jetzt soll ich entweder auf ein Schiff gezerrt oder zwischen eine Herde wilder Gäule geschleppt werden. Gut, gut. Ich entscheide mich für das Letztere. Wenigstens ist das nicht nass und salzig. Aber ich sage euch, als ich ein Riese war, hätte ich weder dem einen noch dem anderen

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