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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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seine Seite. Taran lief ihm entgegen und verkündete, dass Dyrnwyn gefunden sei.
    »Steck die Klinge in die Scheide!«, befahl Gwydion und bedeckte das Gesicht mit den Händen. »Steck die Klinge in die Scheide, oder es kostet dich dein Leben.«
    Taran gehorchte.
    Gwydion war bleich geworden, die grünen Augen glänzten. »Wie konntest du das Schwert ziehen, Schweinehirt?«, fragte er. »Meine Hände allein dürfen es berühren. Gib mir das Schwert.«
    Gwydions Stimme klang rau und befehlend, aber Taran zögerte. Sein Herz klopfte wild, und Furcht erfüllte ihn.
    »Rasch!«, befahl Gwydion. »Willst du zerstören, wofür ich gekämpft habe? Arawns Schätze liegen ungeschützt vor uns, und Macht, größer als man erträumen kann, wartet auf uns. Du wirst sie mit mir teilen, Schweinehirt. Niemand anderem traue ich. Soll irgendein niedriger Krieger uns diese Reichtümer entreißen? Arawn ist geflohen, Pryderi erschlagen und seine Armee verstreut. Niemand ist stark genug, sich gegen uns zu stellen. Gib mir das Schwert, Schweinehirt. Ein halbes Königreich gehört dir, nimm es, bevor es zu spät ist.«
    Gwydion streckte die Hand aus.
    Taran aber wich zurück. Seine Augen waren vor Entsetzen geweitet. »Fürst Gwydion, das ist nicht der Rat eines Freundes. Das ist Verrat …«
    Und als er auf den Mann starrte, den er seit seiner Kindheit verehrte, begriff er die Falle.
    Taran riss Dyrnwyn aus der Scheide und hob die gleißende Klinge.
    »Arawn!«, keuchte Taran und holte zum Schlag aus.
    Doch bevor Taran traf, verschwamm die verkleidete Gestalt des Todesfürsten. Ein Schatten huschte den Gang entlang und entschwand in der Ferne.
    Die Freunde drängten nun in die Große Halle, und Taran lief ihnen entgegen. Er warnte sie, dass Arawn noch am Leben sei und entkommen wäre. Achrens Augen glühten vor Hass. »Dir entkommen, Sauhirt, aber nicht meiner Rache. Die verborgenen Kammern Arawns sind kein Geheimnis für mich. Ich werde ihn finden, wo immer er sich auch verborgen haben mag.«
    Und ohne auf die Gefährten zu warten, die ihr folgten, stürzte Achren davon. Sie lief an einem schweren Tor vorbei, auf dem das Siegel des Todesfürsten, tief in das eisenharte Holz eingebrannt, prangte.
    In diesem Augenblick sah Taran am anderen Ende der langen Halle eine gebeugte, spinnendürre Gestalt, die auf einen hohen, totenkopfförmigen Thron zueilte.
    Es war Magg. Das Gesicht des Haushofmeisters war bleich, die Lippen bebten. Speichel troff aus seinem Mund, und die Augen rollten in ihren Höhlen. Er stolperte auf die Stufen des Thrones zu, hob einen Gegenstand von den Fliesen auf und wandte sich den Gefährten zu.
    »Nicht näher!«, kreischte Magg so, dass sogar Achren stehen blieb. Taran, der im Begriff war, Dyrnwyn zu ziehen, wurde von Entsetzen geschüttelt, als er Maggs verwüstete Züge sah.
    »Wollt ihr euer Leben behalten?«, schrie Magg. »Dann auf die Knie mit euch! Erniedrigt euch und bittet um Gnade. Ich, Magg, werde euch die Gnade erweisen, meine Sklaven zu sein.«
    »Dein Gebieter hat dich im Stich gelassen«, entgegnete Taran. »Und deine eigene Verräterei hat auch ein Ende.« Er trat einen Schritt näher.
    Maggs knochige Klauen machten eine warnende Bewegung, und Taran sah, dass der Haushofmeister eine sonderbar geformte Krone in den Händen hielt.
    »Ich bin hier der Gebieter«, brüllte Magg. »Ich, Magg, Fürst von Annuvin. Arawn hat mir gelobt, dass ich die Eiserne Krone tragen würde. Ist sie ihm aus den Fingern geglitten? Sie gehört mir, mir nach Recht und Versprechen!«
    »Er ist wahnsinnig geworden«, sagte Taran leise zu Fflewddur, der angewidert beobachtete, wie der Haushofmeister die Krone erhob und mit sich selbst sprach. »Hilf mir ihn zu fangen«, drängte Taran.
    »Kein Gefangener wird er sein«, schrie Achren und zog einen Dolch aus den Falten ihres Mantels. »Sein Leben gehört mir. Und er soll sterben, so wie alle, die mich getäuscht haben. Meine Rache beginnt hier, mit einem verräterischen Sklaven. Dann kommt sein Gebieter an die Reihe.«
    »Lass ihn«, befahl Taran, als die Königin sich dem Thron nähern wollte.
    »Er soll Gerechtigkeit vor Gwydion finden.«
    Achren wehrte sich, doch Eilonwy und Doli packten sie am Arm. Taran und der Barde gingen auf Magg zu. Dieser warf sich auf den Thron.
    »Willst du mir erzählen, dass die Versprechungen Arawns Lügen sind?«, zischte er und streichelte die schwere Krone. »Er versprach mir, ich würde dies hier tragen. Nun wurde sie mir übergeben. So soll

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