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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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es denn sein!«
    Rasch hob Magg die Krone empor und setzte sie auf.
    »Magg!«, schrie er. »Magg der Mächtige! Magg der Todesfürst!«
    Doch das Triumphgeschrei des Haushofmeisters verwandelte sich in einen gellenden Todesschrei. Hastig packte er den ehernen Reif auf seinem Kopf, und Taran und Fflewddur wichen entsetzt zurück.
    Die Krone glühte wie ein rotes Eisen in der Esse. In seiner Todesnot zerrte Magg vergeblich an dem glühenden Metall, das nun weiß vor Hitze geworden war. Und mit einem letzten Schrei stürzte er vom Thron. Eilonwy schrie auf und wandte sich ab.
    Gurgi und Glew hatten die Spur der Freunde verloren und tappten durch die gewundenen Gänge, um sie wiederzufinden. Gurgi war entsetzt, dass er mitten in Annuvin war, und schrie bei jedem Schritt nach Taran. Doch nur das Echo aus den düsteren Hallen antwortete ihm. Glew hatte ebenso viel Angst.
    Doch fand er immer noch Gelegenheit, sich bitter zu beklagen.
    »Das ist zu viel!«, schrie der ehemalige Riese. »Zu viel! Habe ich denn nicht schon genug erduldet? Auf ein Schiff gezerrt, nach Caer Dallben entführt, halbtot gefroren, mein Leben in diesem Gebirge aufs Spiel gesetzt, ein Vermögen aus der Hand geschlagen! Und jetzt das! Als ich ein Riese war, hätte ich niemals so eine Behandlung erduldet!«
    »Oh, Riese, lass das Jammern und Klagen!«, sagte Gurgi, der selbst verzweifelt war, weil er sich von den Freunden getrennt sah. »Gurgi ist verzweifelt und verloren, aber er will lieben Herrn finden mit Rufen und Suchen. Hab keine Angst«, versicherte er mutig, obgleich seine Stimme unsicher klang, »tapferer Gurgi rettet klagenden kleinen Riesen, oh, ja.«
    »Dabei bist du nicht gerade erfolgreich«, gab Glew schnippisch zurück. Trotzdem hielt sich der feiste kleine Mann dicht an der Seite der armseligen Kreatur und folgte ihr mit seinen kurzen, plumpen Beinen Schritt für Schritt.
    Sie hatten das Ende eines Ganges erreicht und fanden eine schwere Eisentür offen. Gurgi blieb ängstlich stehen. Kaltes, grelles Licht drang aus der Kammer. Gurgi machte ein paar vorsichtige Schritte und blickte hinein. Vor ihm erstreckte sich ein scheinbar unendlicher Gang. Das Licht aber kam von Bergen wertvoller Juwelen und goldenen Kleinodien. Weiter hinten nahm er undeutlich sonderbar geformte Gegenstände wahr, die im Halbdunkel verborgen waren. Gurgi wich zurück. Seine Augen traten fast aus den Höhlen vor Erstaunen und Entsetzen.
    »Oh, das Schatzhaus von bösem Todesfürst!«, flüsterte er. »Oh, Glimmern und Flimmern! Das ist ein schrecklicher und unheimlicher Ort, nicht klug für tapferen Gurgi zu bleiben und weilen.«
    Glew jedoch drang weiter vor, und als er die Edelsteine erblickte, röteten sich seine blassen Wangen und seine Augen blitzten auf. »Ein Schatz! Wirklich!«, sagte er und schluckte vor Aufregung. »Einen Schatz hat man mir genommen, aber jetzt werde ich dafür entgolten. Er gehört mir!«, schrie er. »Alles gehört mir! Ich habe es zuerst gesagt! Niemand wird mich daran hindern!«
    »Nein, nein«, widersprach Gurgi. »Das ist nicht deins, gieriger Riese! Nur mächtiger Prinz kann geben und nehmen. Komm mit Eilen, die Freunde zu suchen. Komm mit Reden und Warnen, denn Gurgi fürchtet Täuschung und Fallen. Großer Schatz ohne Wächter? Nein, nein, kluger Gurgi riecht bösen Zauber.«
    Glew aber hörte nicht auf die Kreatur, sondern drängte sie zur Seite. Mit einem Freudenschrei sprang der ehemalige Riese über die Schwelle und hinein in den Gang, wo er seinen Kopf in den größten Juwelenhaufen steckte. Gurgi packte ihn am Kragen und versuchte vergeblich ihn zurückzuziehen. Da plötzlich schlugen Flammen aus den Wänden der Schatzkammer.
    Vor der Großen Halle von Annuvin sammelte Gwydion die Überlebenden der Söhne aus dem Hause Don und der Commot-Reiter. Dort trafen ihn die Freunde und Kaw, der sie triumphierend umkreiste. Einen Augenblick sah Taran Gwydion prüfend an, doch seine Zweifel schwanden sofort, als der große Krieger zu ihm trat und ihm die Hand drückte.
    »Wir haben uns viel zu erzählen«, sagte Gwydion, »aber jetzt ist dazu keine Zeit. Obgleich Annuvin unser ist, ist der Todesfürst entkommen. Er muss gefunden und vernichtet werden, wenn es in unserer Macht steht.«
    »Gurgi und Glew sind irgendwo in der Großen Halle«, sagte Taran. »Lass uns erst beide finden.«
    »Gut, aber beeilt euch«, sagte Gwydion. »Wenn der Todesfürst noch in Annuvin ist, dann schweben sie in Todesgefahr wie wir.«
    Taran nahm Dyrnwyn

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