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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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tanzenden, wirbelnden Farben. Und im nächsten Augenblick hatte Taran nur mehr eine schartige Waffe in der Hand, deren Klinge stumpf schimmerte. Die Flamme, die einst in ihr gebrannt hatte, war erloschen, nur die Strahlen der sinkenden Sonne spiegelten sich im Stahl.
    Eilonwy trat neben Taran. »Die Schrift auf der Scheide ist ebenfalls verschwunden. Ich glaube es wenigstens. Vielleicht liegt es aber auch an dem schwachen Licht. Lass mich sehen.«
    Sie zog die goldene Kugel aus dem Mantel und hielt sie nahe an die schwarze Scheide. Und da erschienen in den goldenen Strahlen plötzlich Schriftzüge.
    »Meine Kugel macht die Buchstaben sichtbarer! Früher haben wir nicht so viel davon lesen können!«, rief sie überrascht. »Sogar der Teil, der ausgelöscht war. Ich kann fast alles davon sehen!«
    Die Freunde drängten sich um sie. Eilonwy hielt die Kugel, und Taliesin nahm die Scheide und untersuchte sie eingehend.
    »Die Schrift ist deutlich, aber sie schwindet rasch«, sagte er. »Dein goldenes Licht, Prinzessin, zeigt wirklich, was bisher verborgen war. ›Dyrnwyn ziehe nur, wer da königlichen Geblüts ist, zu herrschen damit, zu schlagen das Böse. Wer immer es zieht in edler Absicht, wird sogar den Fürsten des Todes bezwingen.‹«
    Einen Augenblick später war die Zauberschrift verschwunden. Taliesin drehte und wandte die Scheide in den Händen. »Vielleicht verstehe ich erst jetzt, was in den alten Gesängen angedeutet war, dass nämlich einst ein mächtiger König seine Gewalt für seinen eigenen Vorteil missbrauchte. Ich glaube, Dyrnwyn war seine Waffe. Lange war sie verschollen. Nun ist sie wiedergefunden.«
    »Dyrnwyns Aufgabe ist beendet«, sagte Gwydion. »Lasst uns diesen üblen Ort verlassen.«
    Das Gesicht der toten Achren war ruhig und entspannt und ohne Bitterkeit. Die Freunde hüllten sie in ihren schwarzen Mantel und trugen sie in die Große Halle. Denn sie, die einst Prydain regiert hatte, war nicht ohne Verdienst gestorben.
    Plötzlich ging auf dem Turm Annuvins die schwarze Fahne des Todesfürsten in Flammen auf. Die Wände der Großen Halle zitterten, und die Festung erbebte.
    Die Freunde ritten durch das Eiserne Tor. Hinter ihnen fielen die Mauern in sich zusammen, und die hohen Türme sanken zu Boden. Eine Flammenwand züngelte aus den Ruinen, die einst Annuvin gewesen waren, in den Himmel.

Das Geschenk
     
    ndlich waren sie wieder zu Hause. Gwydion hatte die Freunde nach Westen geführt, wo die goldenen Schiffe auf sie warteten. Von dort aus waren sie, mit Kaw stolz auf der Spitze des höchsten Mastes, zum Avren-Hafen gesegelt. Die Nachricht von Arawns Tod hatte sich rasch verbreitet. Und als die Gefährten die Schiffe mit den glänzenden Segeln verließen, hatten sich bereits viele Cantref-Fürsten eingefunden, um den Söhnen der Don zu folgen, König Gwydion zu huldigen und die Commot-Leute und Taran den Wanderer zu umjubeln. Gurgi entfaltete das, was von der Fahne des Weißen Schweins übrig geblieben war, und zog sie triumphierend auf.
    Gwydion jedoch war sehr still. Und Taran fühlte mehr Kummer als Freude, als sie sich dem kleinen Gehöft näherten. Der Winter hatte seine Kraft verloren. Es taute, und die Erde regte sich aufs Neue. Die ersten, kaum sichtbaren grünen Sprossen bedeckten die Hügel wie mit feinem Nebel. Taran blickte auf Colls verödeten Garten, und die Trauer um den mächtigen Züchter von Rüben, der weit entfernt ruhte, überkam ihn aufs Neue.
    Dallben humpelte ihnen entgegen. Das Gesicht des Meisters war noch zerfurchter, noch zerbrechlicher geworden, und die Haut glich mehr denn je altem, durchsichtigem Pergament. Als Taran ihn erblickte, wusste er, dass Dallben Coll nicht mehr erwartete. Eilonwy lief in seine ausgestreckten Arme. Taran saß ab und folgte ihr. Kaw schlug mit den Flügeln und schwatzte unaufhörlich. Fflewddur, Doli und Gurgi, der noch schäbiger und zerzauster als sonst aussah, eilten, um Dallben zu grüßen und ihm alle zur gleichen Zeit zu berichten, was ihnen widerfahren war.
    Hen Wen quiekte, grunzte und schnaubte und machte Anstalten, ihren Garten zu verlassen. Taran sprang über die Umzäunung, um das ausgelassene Schwein in die Arme zu schließen. Da schrie Eilonwy plötzlich auf. »Ferkel!«
    Sechs kleine Schweinchen, fünf weiß wie Hen Wen und eines schwarz, standen, aufgerichtet auf die Hinterbeine, neben ihrer Mutter. Hen Wen grunzte stolz.
    »Wir hatten Besuch«, erklärte Dallben. »Einer war ein sehr stattlicher Eber. Im Winter

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