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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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wäre er ein Niemand.«
    »Du weißt nichts über Tarean«, fauchte die Albin, täuschte einen niedrigen Hieb an und durchbrach Ardos Deckung, als er auf die Finte hereinfiel und sie zu parieren versuchte. Ihr Schwert brachte ihm eine klaffende Schnittwunde am linken Oberarm bei.
    Mit einem Fluch auf den Lippen zuckte der Alb zurück. Der Säbel entfiel seiner nutzlosen Linken und klapperte zu Boden. »Ah, hat sein magisches Schwert dich ebenso in seinen Bann geschlagen?«, tönte er trotz seiner misslichen Lage gehässig.
    Aurils Klingen zuckten vor und schlugen ihm auch die zweite Waffe aus den Händen, bevor sie sich an seine Kehle legten. »Schweig, Ardo, oder ich bringe dich um.«
    Und als hätten sie sich abgesprochen, tauchte neben der Albin der Werbär auf, unter den linken und den rechten Arm jeweils ein bewusstloses Mitglied von Ardos kleiner Mannschaft geklemmt. Der mit Armbrustbolzen gespickte bepelzte Hüne ließ die beiden mit dumpfem Poltern zu Boden fallen, und aus seinem mächtigen Brustkorb stieg ein dunkles Grollen auf.
    Auf dem Kranausleger focht Iegi unterdessen seinen eigenen Kampf aus, und er kämpfte nicht nur gegen Calvas, er kämpfte auch gegen sich selbst. Denn so sehr er danach strebte, den Hexer davon abzuhalten, Tarean in den Tod stürzen zu lassen – über Haffta machte sich der Taijirinprinz weniger Gedanken –, so schwer fiel es ihm, mit aller Macht gegen das Geschöpf vorzugehen, das den Körper und Geist seiner Nistschwester Raisil als perfiden Schutzschild verwendete.
    Schlag um Schlag tauschte er mit dem Hexer aus, der den Dolch längst weggeworfen und gegen das lange Taijirinmesser eingetauscht hatte, das Raisil bei ihrer Abreise aus Airianis zusätzlich zu ihrem Kampfstab eingepackt hatte.
    »Du bist gut«, sagte Calvas anerkennend, und seine Augen glühten vor freudiger Erregung. Er schien sich keine Sorgen um den Ausgang dieses Duells zu machen, denn bislang hatte er noch nicht von seinen Zauberkräften Gebrauch gemacht. »Ein Jammer, dass ich deinen Körper nicht haben konnte, Vogelmenschenprinz. Aber vielleicht ergibt sich ja noch die Gelegenheit, sich näher kennenzulernen.« Der Hexer kicherte bösartig, während er sich duckte, um einem hohen Schlag Iegis auszuweichen.
    »Nur über meine Leiche!«, versetzte der junge Taijirin und ließ erneut Esdurial hinabsausen.
    Seine Nistschwester fing den Schlag mit ihrer eigenen Klinge geschickt ab und drängte Iegis Waffe zur Seite. »Wenn das dein Wunsch ist, soll er dir erfüllt werden.« Sie wirbelte herum, und ihr Messer zog einen silbernen Halbkreis durch die kühle Morgenluft. Doch der Hieb verfehlte sein Ziel, denn Iegi hatte sich bereits mit einem Flügelschlag und einem kräftigen Sprung in Sicherheit gebracht.
    Der Hexer knurrte unwillig und hob die Linke. Die unsichtbare Faust eines Riesen hämmerte auf Iegis Brustkorb ein und schleuderte ihn vom Kranausleger ins Gebälk hinab, in dem die tonnenförmigen Taurollen aufgehängt waren.
    Mit finsterer Miene trat Calvas näher, nur um von dem Vogelmenschen überrascht zu werden, der mit erhobenem Schwert vor ihm senkrecht in die Höhe sprang. »Das sind unlautere Mittel! Du bist ein schlechter Verlierer!« Iegi schlug von oben zu und zwang Calvas, seine Klinge zur Parade zu heben. Dann setzte er mit einem Überschlag über den Kopf seiner Nistschwester hinweg, landete hinter ihr und trat ihr kraftvoll in den Rücken.
    Raisils schlanke Gestalt taumelte nach vorne und schlug hart auf dem Gebälk auf. Das Taijirinmesser wurde ihr aus der Hand geprellt und verschwand klappernd in den Eingeweiden der Krankonstruktion.
    Im Nu war Iegi über ihr und riss ihren Körper herum. Er packte den Hexer mit der Linken am Kragen und drückte ihm gleichzeitig die Spitze Esdurials an die Kehle. »Das war’s, du Monstrum«, knurrte er.
    Raisils Schläfe, nach dem Sturz während des Greifenrennens vor gut zwei Wochen gerade verheilt, war erneut aufgeplatzt, und helles Blut rann ihr über das Gesicht. Doch ihre violett glühenden Augen blickten leidenschaftslos, und ihr Mund verzog sich zu einem dünnen Lächeln. »Na los«, stichelte der Hexer schwach. »Tu es, Vogelmensch. Töte mich – und töte deine geliebte Raisil.«
    »Ich glaube, ich habe eine bessere Idee«, zischte Iegi mit wutverzerrtem Gesicht. Er zog Raisils Körper gewaltsam in die Höhe und presste die runenverzierte Klinge von Tareans machterfülltem Schwert an ihr Gesicht. »Esdurial!«
    Irgendwo zwischen ihren

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