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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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das Monstrum zusammenbrach.
    »Einen haben wir erwischt!«, schrie Auril voller Begeisterung. Doch die Freude währte kaum einen Herzschlag lang, denn im gleichen Moment stieß Haffta ein helles Jaulen aus, und als die Albin herumwirbelte, sah sie nur noch, dass die Wolflingfrau quer durch den Gang und zurück in den Thronsaal des Herrn der Tiefe geschleudert wurde, wo sie reglos liegen blieb. Der brullähnliche Dämon schnaubte zufrieden.
    Auril hingegen blieb keine Zeit, sich über Hafftas Wohlergehen Sorgen zu machen, denn ein wildschweinartiges Ungeheuer mit messerscharf glänzenden Borsten stürmte grollend auf sie zu. Die Albin wich aus und hackte mit ihrer brennenden Klinge nach dem Hals des Dämons. Klirrend flogen harte Stacheln in alle Richtungen davon.
    »Auril! Ich brauche die Hilfe deines Schwertes!«, brüllte Fenrir, der einige Schritt weiter von einem Scheusal mit sechs glühenden Augen und vier peitschenden Dornenarmen in einen unausgeglichenen Kampf verwickelt worden war.
    »Ich komme!« Die Albin rannte los.
    Mit einem geschickten Schlag gelang es dem Nondurier einen der Arme des Wesens abzutrennen. Dann tauchte er unter den anderen hindurch und wagte einen Ausfall auf das geifernde Maul des Ungeheuers zu. Der Dämon zischte schmerzerfüllt, als die Waffe des Nonduriers in seinen Rachen fuhr. Instinktiv wich er zurück und entriss dem hundegesichtigen Krieger dadurch sein Schwert. Fenrir fluchte und wandte sich sofort zur Flucht. Im nächsten Moment aber ging ein Ruck durch seinen Körper, und er starrte mit überraschtem Blick auf einen oberschenkeldicken Dorn, der ihm aus der Brust ragte.
    »Mistvieh«, ächzte er, und Blut sickerte aus seiner Schnauze.
    Dann wurde der Dorn aus seinem Leib gerissen, und der Nondurier brach zusammen, wie eine Marionette, der man die Fäden durchschnitten hatte.
    »Fenrir!«, brüllte Bromm und wollte dem Gefährten zu Hilfe eilen. Dabei kam er unglücklicherweise dem sechsbeinigen Ungeheuer mit dem Keulenschwanz in die Quere. Der Dämon warf sich herum, und der massige Hornauswuchs erfasste den Werbären, bevor dieser ausweichen konnte. Schwer keuchend krachte Aurils hünenhafter Gefährte gegen die Gangwand und fiel dort wie ein nasser Sack zur Erde. Sofort sprang die Wolfskatze hinzu und riss den Rachen ihres unverletzten rechten Kopfes auf, um Bromm zu zerfetzen. Ein donnernder Befehl ließ sie innehalten – und alle anderen Dämonen auch.
    Im Türrahmen zu seinem Thronsaal ragte Ghorca’than auf. Seine glühenden Augen wanderten langsam über das Schlachtfeld, bevor sie sich auf die Albin richteten. »Sieh es ein, tapfere Sterbliche«, grollte er. »Du bist geschlagen. Lass deine Waffen fallen, und ich schenke dir dein Leben.«
    Auril blickte sich um. Jetzt, da der unmittelbare Kampf vorbei war, merkte sie, dass sie am ganzen Körper zitterte. Ihr Herz hämmerte wie verrückt, ihr Brustkorb hob und senkte sich unter schweren Atemzügen, und das schwarze Haar klebte ihr in nassen Strähnen an ihrem Gesicht. Sie presste die Lippen zusammen und funkelte den nachtschwarzen Giganten wütend an. Aber sie musste zugeben, dass er recht hatte. Dieser Kampf war vorüber. Enttäuscht öffnete sie die Hand, und Esdurial fiel klappernd zu Boden.
    »Komm«, befahl Ghorca’than.
    »Was ist mit meinen Freunden?«, verlangte Auril zu wissen.
    Der Titan warf ihnen beiläufige Blicke zu. »Dieser da ist tot«, sagte er und deutete auf Fenrir.
    Auril biss die Zähne zusammen. Sie hatte es natürlich erwartet. Eine Wunde wie diese konnte niemand überleben. Trotzdem traf sie das gefühllose Urteil Ghorca’thans wie ein Schlag in die Magengrube. »Der Bär und die Grawlfrau leben. Oder sagen wir: Sie werden leben, wenn du meinen Geboten Folge leistest.«
    »Welchen Geboten?«, wollte die Albin wissen.
    Der Herr der Tiefe schnaubte ungeduldig. »Komm! Dann wirst du es erfahren.«
    Widerwillig leistete Auril der Aufforderung des Riesen Folge.
    Ghorca’than drehte sich um und stapfte zu seinem bizarren Thron zurück. Er ließ sich dort nieder und wartete, bis die Albin zu ihm getreten war. Auf dem Weg hatte sie kurz nach Lebenszeichen bei Bromm und Haffta geschaut. Sie hatte welche gefunden, aber sie waren so schwach, dass sie fürchtete, nicht viel Zeit zu haben, über die Forderungen des Herrn der Tiefe nachzudenken, wenn sie darauf hoffen wollte, dass er ihre Gefährten vor dem Tod bewahrte.
    »Also, was wollt Ihr?«, fragte sie unumwunden.
    Der Gigant lachte leise. Offenbar

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