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Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Titel: Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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vergangenen Zeiten, der sich in der uralten Stadt Gongathar eingenistet hatte. Alle waren sich jedoch einig darin, dass Nondur am Rand des Zusammenbruchs stand, wenn nicht bald ein Wunder geschah. Dorfgemeinschaften, die südlich des Abidhar am Rand der Steppe lebten, hatten die Flucht nach Norden angetreten. Ganze Wachfesten standen leer, weil ihre Truppen in Richtung Gongathar verlegt worden waren. Und auch in Durai gab es immer weniger Soldaten, denn alle paar Tage setzte der Padeschdah neue Einheiten nach Süden in Marsch. »Bald hat der Bursche niemanden mehr, der über seine Stadt wacht. Gut für uns«, verkündeten ein paar der zwielichtigeren Gestalten grinsend.
    Entlang der Grenze von Thal verdichteten sich unterdessen die Hinweise auf Hilfe aus dem Norden. In einem Gasthaus hörten Tarean und die anderen, dass Herolde des Fürsten von Dorf zu Dorf zogen, um zur Kampfbereitschaft aufzurufen. Etwas näher an Bristaja selbst schnappten sie dagegen ein Gespräch zweier Männer auf, die sich darüber unterhielten, dass unter den Gildesöldnern der Stadt ein Streit ausgebrochen sei, ob man die eigenen Dienste ohne Aussicht auf Vergütung anbieten dürfe oder nicht.
    Am Nachmittag des neunten Tages ihrer Reise überflogen sie gerade die Handelsstraße zwischen Anfurt und Durai, als sich Moosbeere, die in Tareans Tasche geschlafen hatte, zu Wort meldete und sich beschwerte, dass es so hell sei. Als der Junge daraufhin ins Innere blickte, sah er, dass die Phiole mit dem Wasser des Sehens silberweiß glitzerte. Er bat die anderen zu landen und bereitete eine Schale mit Wasser vor, um mit Zaeena in Verbindung zu treten.
    Während des Gesprächs erfuhren sie zu ihrer aller Verblüffung, dass die andere Hälfte ihrer Gemeinschaft bereits in der Küstenstadt eingetroffen war. Ihre Augen wurden noch größer, als sie darüber hinaus vernahmen, auf welche Weise dieses Wunder zustande gekommen war. »Es gibt einiges zu erzählen«, schloss Auril, und ein vielsagendes Grinsen zuckte um ihre Mundwinkel. »Beeilt euch. Wir warten hier auf euer Eintreffen.«
    Vier Tage später traf die Gemeinschaft gegen Abend an der Stadtgrenze von Bristaja wieder aufeinander. Zaeena und Hattson begrüßten Halfbadur, der zwar eine mürrische Miene zur Schau stellte, aber nicht völlig verhehlen konnte, dass auch er sich über die Wiedervereinigung mit den alten Kampfgefährten freute. Iegi dagegen fielen, Aurils Vorhersage entsprechend, für einen Moment beinahe die Augen aus dem Kopf, als er Callyn in Begleitung der Albin bemerkte. Allerdings fing er sich sofort wieder und beehrte das Taijirinmädchen mit einer formvollendeten Verbeugung. »Ich grüße dich. Mein Name ist Iegi, ich bin der Prinz von Airianis«, stellte er sich vor, und obwohl er nach dem Eilflug der vergangenen Tage schmutzig und verschwitzt aussah, gab er eine recht eindrucksvolle Erscheinung ab.
    »Ich bin Callyn, Euer Hoheit«, erwiderte die junge Vogelmenschenfrau schüchtern, während sie nicht so genau zu wissen schien, was sie mit ihren Armen und Beinen anfangen sollte.
    »Freut mich, dich kennenzulernen, Callyn. Und spar dir die Förmlichkeiten. Wir sind alle Kampfgefährten auf dieser Reise.« Iegis Augen blitzten verschwörerisch, als gäbe es noch einiges Ungesagtes zwischen ihnen beiden, und Callyns Wangen wurden daraufhin so rot wie ihr Gefieder.
    »Kommt, Freunde«, sagte Hattson, nachdem Halfbadur und er sich den jeweils übrigen Gefährten vorgestellt hatten. »Wir haben unser Quartier in einem Gasthaus am Rand der Stadt aufgeschlagen. Lasst uns dort einkehren, sodass wir unser weiteres Vorgehen besprechen können.«
    Dieser Vorschlag traf auf breite Zustimmung, und so umrundeten sie Bristaja außerhalb der Stadtgrenze, was zweifellos eine weise Entscheidung war, denn mittlerweile war ihre Gruppe nicht nur zu auffälliger Größe angewachsen, sie bot auch ein solch eindrucksvolles Gemisch an Völkern, exotischen Reittieren und ungewöhnlichen Waffen, dass sie selbst in einer Metropole, die für ihre Söldnergilden berühmt war, einiges Aufsehen erregt hätte.
    Bristaja lag an der Küste des Westlichen Meeres und zugleich am Flussdelta des Riva, und das hatte der Stadt gleich zu zweifacher Blüte verholfen. Denn die wasserreiche Stadt, deren Viertel durch zahllose große und kleine Brücken verbunden wurden, war einerseits von saftigen Wiesen und fruchtbaren Feldern umgeben und diente andererseits als wichtigster Warenumschlagplatz zwischen Anfurt, Altengrund

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