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Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Titel: Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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dieser Welt, und es würde seine Ränke schmieden, ganz gleich, ob es ein aufrechtes Herz gibt, das dagegen ankämpft, oder nicht. Hätte es mutige Einzelne wie Tarean oder Auril nicht gegeben, würden die westlichen Reiche noch immer unter der Tyrannei des Hexenmeisters Calvas leiden. Wäre nicht eine kleine Gruppe Unerschrockener in die Dunkelreiche hinabgestiegen, würden die Kristalldrachen noch immer im Kerker des Herrn der Tiefe schmachten. Und wenn nicht jeder von uns, der Erfahrung im Kampf gegen dunkle Mächte hat, sein Bestes gibt, wird unsere Welt eher früher als später den Schatten anheimfallen, die aus Gongathar hervorgekrochen sind.«
    Leontir rieb sich mit einer Hand übers Kinn. »Starke Worte, Vogelmann. Wer bist du denn?«
    »Ich bin Iegi, der P…« Er brach ab, weil er sich – im Gegensatz zu Zaeena – an das Versprechen erinnerte, das er Jeorhel gegeben hatte. »… der Kampfgefährte Tareans, der Calvas und den Grimmwolf besiegte. Ich half, die Kristalldrachen zu retten und Kesrondaia aus ihren Ketten tief unter den Mauern von At Arthanoc zu befreien. Und so Kesrondaia will, werde ich bald einer der neuen Kristalldrachenritter sein.«
    »Na wunderbar. Da fühle ich mich doch gleich besser.« Der Alb kehrte hinter seinen Tresen zurück und fing an, Tonkrüge zu sortieren.
    »Leontir!«, brach es aus der Ritterin hervor.
    »Tut mir leid, Zaeena. Wenn auch nur die Hälfte von dem stimmt, was ich aus dem Süden gehört habe, ist ohnehin alles zu spät. Dann können uns weder aufrechte Herzen noch Erfahrung im Kampf gegen dunkle Mächte helfen. Und wenn ich dem Ende der Welt schon ins Auge blicken muss, dann nicht auf irgendeinem Schlachtfeld in der Steppe, sondern lieber in meinem Zuhause, im Kreis von Freunden …«, mit einer weit ausholenden Geste deutete er auf die wenigen Gäste der Taverne, »… und voll des guten Weines. Ihr müsst eure Kriege fortan ohne mich führen.«
    Aurils Mutter senkte den Kopf. »Dann ist der Leontir, den ich einst kannte, offenbar wirklich tot.«
    In den Schatten zu ihrer Linken bewegte sich auf einmal etwas. Mit einem Geräusch, als rieben Wackersteine aneinander, erhob sich eine riesenhafte Gestalt. Sie schob sich um den Tisch herum, an dem sie gesessen hatte, und stapfte mit dumpf krachenden Schritten auf den Tresen zu. Iegi wich unwillkürlich zurück. Es war ein Steinmensch.
    »Tarean?«, fragte der graue Hüne, und seine pupillenlosen blauen Augen glommen im Halbdunkel.
    »Ja. Nein. Ich …« Der Taijirinprinz runzelte die Stirn. »Tâch’thurt?«
    »Ja«, bekannte der Steinerne und schlug sich mit der Faust gegen die Brust, dass es nur so knirschte. »Kämpfen«, sagte er mit einem Eifer in der mahlenden Stimme, der seinesgleichen für gewöhnlich gänzlich abging.
    »Oh ja, das ist eine wunderbare Idee. Nehmt Tâch’thurt an meiner Statt mit«, spottete Leontir vom Tresen aus. »Der sitzt ohnehin den ganzen Tag vor nur einem Krug Wein und langweilt sich und uns andere. Wartet, ich habe sogar ein Geschenk für ihn. Hier, mein Freund, fang. Vielleicht nützt es dir etwas.« Der Alb nahm sein Schwert von der Wand und warf es dem Steinernen zu. Die Klinge prallte an der Brust des Hünen ab und fiel klappernd zu Boden, ohne dass dieser auch nur einen Finger gerührt hätte.
    Tâch’thurt legte fragend den Kopf schief und betrachtete die Waffe einige lange Herzschläge, als wüsste er nicht, was er damit anfangen sollte. Trotzdem beugte er sich hinab, hob sie auf, und sein regloses Steingesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Danke.«
    Zaeena rieb sich die Schläfen.
    Iegi dagegen strahlte den Steinmenschen an. »Tâch’thurt, sei uns willkommen! Mit einem Brocken wie dir soll der Feind erst mal fertig werden.« Er boxte dem grauen Riesen freundschaftlich gegen den Oberarm und bereute es im gleichen Moment, denn seine Faust fühlte sich an, als habe sie buchstäblich gegen Stein geschlagen.
    »Lasst uns hier verschwinden, Iegi«, seufzte die Ritterin. »Bevor noch mehr Einheimische aus ihren Löchern kriechen, um sich uns anzuschließen.«
    »He, Tâch’thurt hat uns aus der Feste des Padeschdahs befreit. Es steckt mehr in ihm, als es den Anschein hat.« Und selbst dieser Anschein war schon sehr eindrucksvoll, wie der junge Vogelmensch fand.
    »In Ordnung.« Zaeena schenkte Tâch’thurt ein dünnes Lächeln. »Nichts für ungut, mein Freund. Gehen wir. In dieser Spelunke ist die Luft schlecht.«
    »Hat mich auch gefreut, dich wiederzusehen, Zaeena«,

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