Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts
zu werfen.
Halfbadur gelang es im letzten Moment, den Schild hochzureißen, aber das Gewicht des Ungetüms war zu viel für ihn. Mit einem Aufschrei stürzte der Sette nieder, und der Werbär begrub ihn unter sich.
Knurrend sprang Haffta heran und ließ den Drachenstab auf Bromms Zwilling hinabsausen. Ihre Hoffnung, er möge, wie die Kazzach und Nondurier zuvor, leblos zusammenbrechen, wurde allerdings enttäuscht. Stattdessen wandte er sich ihr nur zu. Unheiliges Feuer toste in seinen Augen, und es lag kein Hauch von Erkennen mehr in ihnen, als er sich erhob, um auf sie loszugehen.
Hafftas Augen weiteten sich. Japsend wich sie zurück. Ich bin tot, fuhr es ihr durch den Sinn.
In diesem Augenblick schlossen sich zwei mächtige graue Arme um den Brustkorb des Dämonenwerbären. Das Ungeheuer wollte herumfahren, nur um festzustellen, dass es dazu nicht in der Lage war, denn der Griff seines neuen Gegners war buchstäblich steinhart.
Tâch’thurts Kopf tauchte hinter Bromms Schulter auf. »Lauft«, sagte der graue Riese. Der Mangel an Aufregung in seiner Stimme ließ das Ganze wie einen gut gemeinten Vorschlag klingen.
Doch Haffta fühlte sich unfähig, auch nur einen Muskel zu regen.
Der Dämon änderte die Taktik. Statt aus der Umklammerung zu fliehen, stieß er sich unvermittelt mit aller Kraft vom Boden ab. Tatsächlich gelang es ihm, Tâch’thurt dadurch zu überrumpeln, und beide gingen krachend zu Boden. Durch den Aufprall lockerte sich der Griff des Steinernen für einen Moment, und sein Gegner nutzte ihn, um sich herumzudrehen. Mit aller Macht donnerte er dem Steinmenschen beide Pranken in die Seiten. Steinsplitter flogen staubend davon, aber Tâch’thurt ließ nicht los.
»Jetzt haben wir dich, du Scheusal!«, schrie Janosthin, machte einen Satz vorwärts und schwang seinen Runenhammer. In einem glühenden Bogen fuhr Arev auf den Rücken des dunklen Bromm hinab.
Mit einem furchtbaren Brüllen spannte der Dämonenwerbär alle Muskeln und rollte sich und Tâch’thurt herum. Ein unheilvolles Krachen war zu hören, als der schwere Hammerkopf statt auf dem Kreuz des Ungeheuers auf dem rechten Oberarm des Steinernen aufkam.
Aus Tâch’thurts Kehle drang ein Laut, der sich anhörte, als stürze ein Haus in sich zusammen. Sein Griff löste sich, und im nächsten Augenblick war Bromms Zwilling schon wieder auf den Beinen. Grollend schlossen sich seine Pranken um den Kopf des Steinernen und zogen ihn in die Höhe. »Jämmerliche Kreatur«, dröhnte er. »Glaubtest du, du könntest mich bezwingen?«
Statt einer Erwiderung packte auch Tâch’thurt den mächtigen Schädel seines Kontrahenten und rammte ihrer beider Köpfe gegeneinander.
Das Ungeheuer grunzte, und heißes Blut sprudelte aus seiner zertrümmerten Schnauze. Es versuchte, sich loszureißen, aber der Steinerne hielt es fest und presste seine Stirn gegen die des Dämonenwerbären.
Janosthin hatte sich unterdessen von dem Schrecken, seinen eigenen Gefährten getroffen zu haben, erholt und schwang erneut seine Waffe. Diesmal saß der Hieb. Mit einem dumpfen Schlag landete der Runenhammer genau zwischen den Schulterblättern des schwarzen Ungetüms. Die Wucht warf Bromms Zwilling gegen Tâch’thurt, und erneut wurden beide zu Boden geschleudert. Der Aufprall trennte sie. Doch statt seinen grauhäutigen Gegner ein weiteres Mal anzugreifen, rollte sich der Dämon herum und außer Reichweite. Dann sprang er auf und funkelte die Kampfgefährten hasserfüllt an. »Ihr habt noch nicht gewonnen. Glaubt das ja nicht!«, grollte er, bevor er herumwirbelte und floh.
»Und du bist nicht unsterblich, Bestie!«, rief Janosthin ihm nach. »Wir werden dich wiederfinden, verlass dich darauf.«
»Herr! Seht nur. Halfbadur!« Einer der Alben zupfte am Harnisch des Setten und deutete auf den Kristalldrachenritter.
Haffta blickte ebenfalls zu dem Gefallenen hinüber, und ihr Herz wurde schwer. Was die Schläge des Dämonenwerbären nicht erreicht hatten, war seiner schieren Masse gelungen: Bleich und schwer atmend lag der Ritter auf dem Rücken. Blutiger Schaum sammelte sich in seinen Mundwinkeln. Es war unübersehbar, dass sein Brustkorb schwere Verletzungen erlitten hatte, und die Grawlfrau bezweifelte, dass er lange genug überleben würde, um von den Heilern auf dem fernen Feldherrenhügel versorgt zu werden.
»Wir müssen ihn sofort zurückbringen!«, rief Janosthin, der das ebenfalls erkannt hatte. »Er stirbt, wenn wir zu lange warten.« Er sah die Alben
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