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Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Titel: Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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und die geretteten Flugschiffer aufgeregt an.
    Hinter ihnen gab Tâch’thurt ein mahlendes Röcheln von sich.
    Haffta drehte sich um und sah, dass der Steinerne mühsam wieder auf die Beine kam. Ganz ohne Folgen schien selbst ein Wesen von seiner Widerstandskraft nicht gegen einen Dämon kämpfen zu können.
    »Tâch’thurt!« Die Grawlfrau eilte an die Seite des grauen Riesen. »Geht es dir gut?«
    Der Steinerne nickte. »Geht.«
    »Wieso hast du eigentlich nicht dein Schwert gegen den Bären eingesetzt?« Haffta deutete auf Leontirs Albenklinge, die Tâch’thurt seit Durai an einem Gürtel auf dem Rücken mit sich herumtrug.
    Ihr Gefährte antwortete mit einem Schulterzucken. Offenbar war er auf die Idee überhaupt nicht gekommen.
    Die Grawlfrau wollte eine weitere Frage stellen, doch Tâch’thurt gebot ihr mit einer Geste, für einen Moment zu schweigen.
    »Obelisk«, grollte er und blickte Haffta aus blau glühenden Augen eindringlich an.
    »Was sagst du?«
    »Stein. Vernichten.«
    Verständnislos sah die Grawlfrau ihn an.
    Der Steinerne gab ein frustriertes Schnaufen von sich, dann legte er Haffta unerwartet behutsam die Hand auf die Schulter. Erschrick nicht, aber …
    Haffta zuckte japsend zusammen, als die Stimme in ihrem Geist ertönte.
    Tâch’thurt hob den Blick zum Himmel und schien die Augen verdrehen zu wollen, was ihm allerdings nicht möglich war, denn wie bei allen seiner Art saßen die blau leuchtenden Kugeln fest in seinem Steinschädel.
    »Entschuldige«, sagte Haffta.
    Der Steinerne wischte ihre Worte beiseite. Schon gut. Ich habe etwas Wichtiges erfahren. Wir müssen unbedingt den Obelisken vernichten, der in der Mitte von Gongathar steht.
    »Ein Obelisk? Woher weißt du das?«
    Ich habe es im Geist des Dämons gesehen. Ich habe ihn hereingelegt. Tâch’thurts Miene verzog sich zu der Andeutung eines zufriedenen Grinsens, danach wurde der Steinerne wieder ernst. Aber nun müssen wir den Obelisken zerstören. Er ist der Fokus, der es den Meistern erlaubt, ihre Diener zu beherrschen. Wenn er ausfällt, haben sie keine Armee mehr.
    In Hafftas Augen dämmerte Verstehen herauf. »Und dann können sich die Nondurier und Alben um die Glutlanddrachen kümmern und die Kristalldrachen um diese schattenhaften Meister.«
    Ganz richtig. Vielleicht erkauft uns das die Zeit, die wir brauchen, um durchzuhalten, bis Tarean und die anderen zurückkehren.
    »Gut«, sagte die Grawlfrau mit einem Nicken. Dann blickte sie sich um und fletschte unbehaglich die Zähne. Halfbadur war dem Tode nahe. Janosthin kümmerte sich um ihn. Die Alben und Flugschiffer gaben unterdessen ihr Bestes, um ihnen die nach wie vor heranrückenden Toten vom Leib zu halten. Es gab niemanden, der diese wahnwitzige Aufgabe übernehmen konnte, außer …
    Du und ich , sprach Tâch’thurt in ihrem Geist. Wir können es schaffen. Ich bahne uns den Weg durch die Feinde, dein Drachenstab wird uns vor den Glutlanddrachen bewahren.
    »Nein, das ist viel zu gefährlich«, widersprach Haffta. »Wir können nicht mit einem Leuchtfeuer der Alten Macht mitten ins Herz der Finsternis vorstoßen. Die Schatten werden uns bemerken und vernichten.«
    Wir müssen den Obelisken zerstören , beharrte der Steinerne.
    »Ja, das müssen wir«, pflichtete ihm die Grawlfrau bei. »Aber wir gehen schnell und heimlich vor, nicht wie Krieger, sondern wie Jäger.«
    Einverstanden. Bleib dicht bei mir, dann kann uns niemand aufhalten.
    Haffta spürte, dass ihre Ohren zuckten und ihre Flanken vor Aufregung zitterten. Noch niemals hatte sie eine auch nur annähernd so tollkühne Tat unternommen. Es gibt für alles ein erstes Mal , dachte sie und wollte losrennen.
    »Wo soll es denn hingehen?«, ertönte auf einmal eine Stimme neben ihr. Der große, blonde Mann mit dem maßgefertigten nondurischen Bronzeharnisch war wie aus dem Nichts aufgetaucht.
    Da sich Tâch’thurt bereits zusammengerollt hatte und der Steinerne ohnehin kein großer Redner war, sah sich Haffta gezwungen zu antworten. »Wir müssen nach Gongathar«, sagte sie knapp. Dann legte sie den Kopf schief. »Ihr seid Ritter Osfert aus Durai, nicht wahr?«
    »Kein anderer«, gab der gut aussehende Krieger mit breitem Grinsen zurück. »Darf ich annehmen, dass eure Aufgabe vollkommen wahnwitzig, furchtbar gefährlich und zugleich unglaublich wichtig für den Ausgang der Schlacht ist?«
    »Ihr dürft«, pflichtete ihm Haffta bei. »Wir wollen den Obelisken zerstören, der all die toten Krieger beherrscht.

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