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Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Titel: Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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ein Clansmann mit Namen Jeldreth sind jemals in Wînhall angekommen. Also verlasst uns jetzt besser wieder. Störenfriede wie Ihr sind in Wînhall nicht gerne gesehen.«
    »Vielleicht sollte ich statt mit Euch mit Clan Raikjasonn sprechen«, wandte Zaeena ein.
    »Dann werdet Ihr eine Reise nach Norden antreten müssen, denn der Clan hat keinen Abgesandten mehr im Clansrund.«
    Aurils Mutter vermochte ihre Überraschung nicht gänzlich zu verbergen. »Wie kann das sein? Clan Raikjasonn ist einer der Großclans von Rûn und eine der ältesten und ehrbarsten Familien des Landes.«
    »Die Raikjasonns sind Verräter!«, tönte der Weißhaarige vom Rand der Empore her und schüttelte eine kräftige Faust. »Sie haben dem neuen Clanjard die Treue verweigert. Sie wurden davongejagt!«
    »Ich verstehe«, sagte die Ritterin langsam und neigte den Kopf, um sich umzuschauen. Offenbar schien ihr soeben etwas aufzugehen.
    Es hat einen Thronraub gegeben , fuhr es Auril durch den Sinn. Mardric hat sich gegen Condreth aufgelehnt, nachdem dieser und die Seinen, geschwächt durch ihre Verluste während der Schlacht um At Arthanoc, im letzten Herbst heimgekehrt sind. Das heißt, wir haben hier keine Freunde mehr … Sie schluckte. Das war nicht gut.
    Zaeena deutete eine Verbeugung an. »Dann entschuldigt unser Eindringen. Wir wollen Euch nicht weiter von Eurem Fest abhalten. Gehabt Euch wohl.«
    Mardric kniff die Augen zusammen, als habe er diese Wende nicht erwartet. Aber er nickte. »Ja. Geht. Verschwindet aus meiner Stadt, Albenweib, und kehrt nicht zurück.«
    Die Ritterin gab Auril ein Zeichen, und gemeinsam wandten sich die beiden Albinnen ab, um zwischen den Sitzbänken voll unverhohlen neugierig oder gar misstrauisch dreinblickender Clansmannen hindurchzuschreiten.
    »Warum fühle ich mich plötzlich, als wäre ich auf der Flucht?«, raunte Auril ihrer Mutter zu. Die Eingangstür schien auf einmal furchtbar weit weg.
    »Ganz ruhig. Mardric hat keinen Grund, uns anzugreifen«, gab Zaeena leise zurück.
    »Es sei denn, er findet heraus, dass du eine …«
    »Kristalldrachenritterin!«, ertönte die Stimme des Clanjards hinter ihnen.
    »… bist«, formten Aurils Lippen lautlos, und sie verzog unwillig das Gesicht. Als sie sich umdrehte, sah sie den Grund für Mardrics plötzlichen Erkenntnisgewinn. Der Wachmann, der sie vor dem Clansrund empfangen hatte, stand am Tisch neben dem schwarzhaarigen Rûnländer.
    »Ergreift sie!«, befahl Mardric mit lauter Stimme. »Sie sind mit den Anhängern von Condreth verbündet!«
    »Lauf«, zischte Zaeena und fing an, auf die Tür zuzurennen.
    Auril folgte ihr.
    Um sie herum sprangen die Clansmannen auf, brüllten durcheinander und griffen zu ihren Waffen. Einer von ihnen versuchte, Auril zu packen, doch die Albin rammte ihm den Ellbogen ins Gesicht und ließ ihn mit blutender Nase zurücktaumeln. Er knurrte wütend, und als ihn sein Nachbar, der ihn auffing, anfeixte, verpasste er diesem einen Kopfstoß, der ihn stöhnend zu Boden gehen ließ.
    Direkt vor ihnen machten sich zwei Männer an der Verriegelung der großen Tür zu schaffen. Sie lösten die Holzkeile, mit denen die beiden Türflügel offen gehalten worden waren, und begannen sie zuzuschieben, um den beiden Frauen den Weg abzuschneiden.
    Auch Zaeena musste sich mittlerweile ihrer Haut erwehren, doch Auril fiel auf, dass ihre Mutter nur den Holzstiel ihrer Schwertlanze einsetzte, um sich zu verteidigen. Offenbar wollte sie ein Blutvergießen unter den Rûnländern vermeiden, denn sollten sie wirklich ergriffen werden, würde jeder Tote ihre Lage nur noch verschlimmern.
    Auril duckte sich unter den zupackenden Armen eines weiteren Clansmannes hinweg und holte ihn mit einem Tritt in die Kniekehlen von den Beinen. Sie sprang über ihn hinweg, wich einem weiteren Angreifer aus und prallte dabei mit einem glatzköpfigen Krieger zusammen, dessen Gesicht mit blauen Symbolen bemalt war und der sie in seine kräftigen, behaarten Arme schloss. »Hab dich, Kleines.« Er grinste sie mit schwärzlich verfärbten Zähnen breit an.
    »Dein Pech«, erwiderte Auril und riss ihr rechtes Knie in die Höhe. Es traf den Hünen genau zwischen die Beine. Ein schmerzerfülltes Wimmern entrang sich seiner Kehle, und er sackte zur Seite, als er sie losließ.
    In diesem Augenblick traf die Albin etwas Schweres am Hinterkopf. Ein Blitz zuckte durch ihren Schädel, und auf einmal war ihr, als hätte jemand der Welt einen Stoß versetzt und sie dadurch

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