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Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Titel: Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Gefolgsleuten konnte der Thronräuber – denn auch der alte Ritter glaubte, dass Condreth nicht unter natürlichen Umständen abgedankt hatte – nicht im Geringsten gebrauchen.
    Beim Abendessen hatte Auril dann, von Bromm und Haffta unterstützt, Hattson davon berichtet, was sich seit dem letzten Herbst in den westlichen Reichen zugetragen hatte. Der Ritter hatte ihr schweigend zugehört und nur gelegentlich an seinem ungepflegten Bart gezupft. Dabei war sein Blick immer wieder zu Bromms hünenhaftem Werbärenleib und Hafftas Wolflinggestalt gewandert. Auril konnte es ihm nicht verdenken. Begleiter wie die ihren traf man nicht alle Tage.
    »Nun?«, versuchte die Albin ihn zu einer Antwort zu ermuntern, als sie das Schweigen nicht mehr aushielt. »Was sagt Ihr? Werdet Ihr uns helfen? Werdet Ihr uns zu Jeldreth führen und Euch dann mit ihm gemeinsam uns anschließen?«
    Hattson holte tief Luft. »Ich weiß es nicht. Ich muss darüber nachdenken. Es ist eine nicht ganz leichte Entscheidung.«
    »Was hindert Euch, Hattson?«, fragte Aurils Mutter.
    Er blickte unglücklich in die Runde. »Ihr müsst wissen, dass die Zeit nicht spurlos an mir – an uns – vorübergegangen ist. Jeldreth und ich sind nun schon seit vielen Jahren in Rûn. Erst haben wir uns nur vor Calvas und seinen Wölfen verborgen, aber dann fingen wir an, hier wirklich zu leben. Jeldreth ging zu seinem Clan zurück, ich wurde von Clanjard Condreth freundlich in sein Haus aufgenommen. Dort lernte ich eine Frau kennen, wir heirateten, zogen auf einen eigenen Hof, bekamen Kinder.«
    »Ihr seid verheiratet?«, wiederholte Zaeena ungläubig.
    Hattson lächelte schwach. »Ist das so außergewöhnlich, dass ein Mann eine Familie gründet? Nicht alle von uns sind so ruhelos wie Ihr, meine Freundin. Ich habe hier eine Heimat gefunden.«
    »Was ist mit Eurer Familie heute?«, fragte Auril.
    »Nach dem Tod von Condreth im Winter hat sich im Clan Urbjasonn einiges verändert. Ich war nicht länger erwünscht, und meine Frau, obwohl von rûnländischem Blut, wurde für ihre Liebe zu einem Tiefländer geächtet. Wir verloren unseren Hof und mussten fliehen. Wir verbündeten uns mit Männern und Frauen des Clans Raikjasonn, die aus Wînhall vertrieben worden waren, weil sie Mardric nicht als neuen Herrscher anerkennen wollten. Wir leben in einer kleinen, versteckten Siedlung eine Tagesreise in Richtung Norden und versuchen uns gegen Mardric zu behaupten. Jeldreth ist auch dort.« Er brach ab und starrte einige Herzschläge lang schweigend ins Feuer, als läge dort die Antwort auf seine unausgesprochene Frage, was er nun tun solle.
    Zaeena sah ihn aus glühenden violetten Augen eindringlich an. »Hattson, Euer eigener Kampf hier in allen Ehren, aber wir brauchen Euch. Und nicht nur wir. Die Kristalldrachen brauchen Euch. Endar braucht Euch. Das, was dort im Süden geschieht, ist größer als jeder Streit zwischen zwei Clans oder Fürstenhäusern um einen Flecken Erde. Denn wenn wir es nicht aufhalten, werden alle Flecken Erde in der Dunkelheit versinken.«
    Der Ritter verzog das Gesicht und seufzte schwer. »Ich glaube Euch ja … und deshalb werde ich auch mit Euch kommen. Aber ich muss vorher mit meiner Familie sprechen. Ich muss ihr meine Entscheidung erklären. Und natürlich werde ich mit Jeldreth reden müssen, denn ich kann nicht für ihn sprechen.«
    »Gut, dann werden wir Euch zu Eurem Dorf begleiten«, sagte Zaeena.
    Hattson schüttelte den Kopf. »Nein, das werdet Ihr nicht. Eine Gruppe wie die Eure wäre viel zu auffällig. Ihr würdet uns an Mardrics Späher verraten. Nein, ich werde allein gehen. Ihr reist derweil direkt nach Osten bis zu den Ausläufern der Wolkenberge. Es gibt da ein Dorf namens Jaakens Bruch. Wartet dort auf mich.«
    »Aber wieso sollen wir nach Osten reisen?«, fragte Auril. »Wir müssen nach Agialon und dann eiligst südwärts.«
    »Ich denke, der Umweg durch die Wolkenberge wird sich lohnen«, entgegnete der Ritter. »Denn vielleicht finden wir dort einen weiteren Mitstreiter für unsere Sache: Lord Brahe. Ihr erinnert Euch sicher noch an ihn, Zaeena.«
    Aurils Mutter runzelte die Stirn. »Lord Brahe? Er befindet sich in den Wolkenbergen?«
    »Er könnte dort weilen. Nach der Niederlage am Drakenskal-Pass zog er los, um nach Antworten auf die Frage zu suchen, wie uns Calvas alle täuschen konnte.«
    »Und wo genau wollte er diese finden?«
    Der Ritter lächelte geheimnisvoll. »In Nyrdheim.«
    General Jaular stand in seinem Zelt

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