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Target 5

Target 5

Titel: Target 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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nicht«, brummte Adams, während er den Hörer nahm, um mit dem Kontrollbeamten vom Flugplatz zu sprechen. »Ridgeway wird nicht begeistert sein«, sagte Dawes.
     
     
    »Ich habe deine Nachricht gesendet«, meldete Langer Beaumont, als er wieder zur Tür hereinkam. Er sah sich in der Baracke um. »Wo sind sie?«
    »Sie bringen Sondeborg ins Bett – nachdem ich ihn eingeschläfert habe.« Er erzählte Langer, was passiert war. »Ich glaube nicht, daß die anderen es gemerkt haben, aber ich habe Sondeborg zu dieser Auseinandersetzung herausgefordert. Ich will klar Schiff haben.«
    »Fürchtest du, daß die Russen kommen werden?« Langer ließ seinen Parka auf den Tisch fallen. »Mensch, ist das kalt draußen – ich löse Sam besser in ein paar Minuten ab.«
    »Ich fürchte nicht, daß die Russen kommen könnten – ich bin sicher, daß sie kommen werden«, antwortete Beaumont bestimmt. »Die Frage ist nur, ob sie kommen, bevor oder nachdem wir von hier abgehauen sind. Wenn sie vorher kommen, möchte ich keinen Schwächling wie Sondeborg dabei haben, dem sie Fragen stellen könnten.« Er zeigte auf die Wodkaflasche. »Schon deshalb nicht, weil er ihnen bereits Informationen gegeben hat, nur um an sein Gesöff zu kommen. Er hat ihnen Informationen über die Funkbaracke geliefert.«
    »Solche Informationen brauchten sie – wo der Mast aus dem Dach ragt?«
    Beaumont neigte sich über den Tisch und goß Kaffee aus der Thermosflasche, die Conway für sie bereitgestellt hatte. »Trink etwas davon, zum Aufwärmen. Ja, sie brauchten zum Beispiel die Information, daß niemand dort schlief. In manchen arktischen Stützpunkten hat der Funker ein Feldbett in der Funkbaracke, damit er an der Strippe bleiben kann. Hier ist das nicht nötig – Rickard suchte die Baracke nur dann auf, wenn er das Funkgerät benutzte.« Beaumont stieß mit dem Finger an die zwei dreißig Zentimeter langen Metallröhrchen, die auf dem Tisch lagen. »Kommen sie dir bekannt vor?«
    »Fünfundzwanzigtausend Jahre Geschichte steckt in jedem von ihnen.« Langer nahm eine Röhre in die Hand und untersuchte sie oberflächlich. »Phantastisch, wie sie diese Röhren an der Spitze des Bohrers hinablassen, in einer Tiefe von über dreitausend Meter in den Meeresboden hineinbohren und mit einem Bohrkern zurückholen. Und die eingegrabene Röhre bringt Proben vom Meeresboden zurück. Jahrtausende hindurch wurden die geologischen Schichten am Boden des Ozeans von dem gewaltigen Gewicht des Wassers zusammengepreßt. Deshalb haben wir zum Schluß fünfundzwanzigtausend Jahre, die man in der Jackentasche herumtragen kann.«
    »Das hat Gorow auch getan. Siehst du einen Unterschied zwischen den beiden?«
    Wieder untersuchte Langer die zwei Röhren. Beide waren von ihrem langen Weg durch das Meer und von der Reibung im Meeresboden rostig und abgeschliffen, und beide waren mit einem Bohrkern gefüllt. »Das sind ganz normale Bohrkerne«, antwortete Langer. »Wie die anderen dort drüben.« Er zeigte auf eine Röhrensammlung, die Conway auf einer Kiste ausgebreitet hatte.
    »Diese ist von Gorow.« Beaumont nahm die eine Röhre und benutzte die Spitze seines Taschenmessers als Hebel an ihrem äußersten Ende. Ein massives, etwa acht Zentimeter langes Stück von dem Bohrkern fiel in seine Hand, als er die Röhre umstülpte. Das Stück Bohrkern am anderen Ende der Röhre blieb stecken, als er sie schüttelte. Etwas Glänzendes, fest Zusammengerolltes fiel in seine Hand. Er blinzelte Langer zu und hielt einen Teil des 35-Millimeter-Films gegen das Licht. »Und das, wenn ich mich nicht schwer täusche, dürfte ein Mikrofilm von den Katharina-Plänen sein.«
    »Was sagst du da?«
    »Du hast schon richtig gehört. Ich halte eine Aufzeichnung des gesamten russischen strategischen Unterwassersystems in der Arktis in meiner Hand.« Beaumont rollte den Film wieder zusammen, steckte ihn in die Röhre zurück und stülpte das Stück Bohrkern wieder darüber. »Wenn wir also Gorow verlieren, haben wir wenigstens das noch.«
    »Wenn er aufwacht, wird er es vermissen«, warnte Langer. »An seiner Stelle würde ich als erstes danach sehen, wenn ich wach werde.«
    »Dann halten wir ihn eben bei Laune, indem wir die Röhre in seinen Parka stecken.« Beaumont hielt die zweite Bohrröhre hoch, sah dann auf seine Uhr. Ein Uhr, Ortszeit. »Das könntest du für mich erledigen, wenn du Sam ablöst. Und jetzt werde ich mich aufs Ohr legen, bevor ich in diesem Sessel einschlafe.«
    Er hatte

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