Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Krug
Vom Netzwerk:
etwas, was wir nicht wissen. Nur was?
    Mit diesem Lächeln kann man wunderbar angreifen, ohne dem anderen seine Absichten und seinen Kenntnisstand mitzuteilen. Vor allem kann man angreifen, ohne etwas in der Hand zu haben. Man muss nicht argumentieren und keine Details kennen. Damit ist man fast unangreifbar. Der andere ist verwirrt und irritiert.
    Und auf Nachfrage kommt dann die Nichtaussage: Ach nichts, mir fiel da nur gerade was ein, nämlich dass du im Moment keine Ahnung hast. Aber das ist für dein Gegenüber nicht ersichtlich. Bluff oder wirkliches Wissen. Probleme hast du nur dann, wenn dich dein Chef dann stellt und Näheres wissen möchte.
    Da dieses Lächeln ein Angriff ist, wird es auch so gewertet. Dann musst du dich rauswinden. Wenn jemand dich also angeht, bleib ruhig und überlege, was er wirklich weiß und wieer dir und deinem Projekt wirklich schaden kann. Das Problem dabei ist, da der Angreifer nichts sagt, kann dieses Lächeln alles heißen und nichts. Lässt demzufolge auch alle Schlüsse zu.
    Und wer von uns hat keine Leiche im Keller, ist also unangreifbar? Also ruhig bleiben, und wenn du es selbst machst, sei dir darüber im Klaren, dass du eine Attacke gegen alle anderen reitest. Dich also nicht zwingend beliebt machst.
     
Reden über alles, entscheiden nichts. Das macht der Chef
    Möchte ich eine Entscheidung verhindern, muss ich Zeit gewinnen. Also lass uns nochmals eine Sitzung machen oder ein Zweiergespräch zur Klärung von Sachfragen. Dann muss noch selbstverständlich die andere Abteilung ihren Sermon dazu geben und noch der eine Gruppenleiter und der Verkauf und das Marketing. Und dann muss das noch in die Zentrale.
    Vor allem in großen Firmen habe ich erlebt, dass die Entscheidungswege so lang waren, dass sich viele Dinge entweder schon von selbst erledigt hatten oder das Projekt schon gescheitert war, bis es eine Entscheidung gab.
    Reden und reden und meeten (Sitzung machen) und reden und so weiter. Du merkst, da kann auch System dahinterstecken. Wenn du also etwas nicht willst, dann zerrede es so lange, bis nichts mehr übrig ist.
    Nimm die Politik als Vorbild. Da werden durch das Bürokratieabbaugesetz in Deutschland Gesetze so lange zerredet, bis am Ende noch 40   g Papier als zu streichende Gesetze übrig bleiben. In dieser Zeit wurden von den Bürokraten 64   kg neue Gesetze und Verordnungen erlassen. So macht man das.
    Aber zurück zum Thema. Und wenn es eng wird, du also eine Entscheidung treffen sollst und das nicht willst, dann lass den Chef entscheiden.
    Also heißt die Devise, das muss der Chef entscheiden, und dann vergisst du das und hast keinen Termin bekommen, und dann hat es gerade nicht gepasst und so weiter.
    Ein halbes Jahr kriegst du so problemlos rum. Und genauso verhalten sich die Kollegen, die etwas verhindern wollen. Völker, höret die Signale. Sei also wachsam, wenn immer nochmalsdavon geredet wird, dass wir endlich was tun wollen und nicht nur reden.
     
Zeig deine Bedeutung stets und überall
    Wer ist wirklich wichtig? Wer wichtig ist, erfährt man nicht zwingend aus der Visitenkarte. Das auch und oft. Aber als erster Eindruck genügen vor allem Insignien.
    Eine schicke Agenda des bekanntesten Herstellers schafft schon mal Eindruck. Oder natürlich der Anzug oder der gefälschte Einnäher eines großen Herstellers, teure Schuhe usw. und natürlich der Titel auf einer Visitenkarte.
    Beispiel gefällig? Ich war vor 20   Jahren, gerade erst befördert, in Jeans und ohne Insignien auf einer Messe. Ich war auf der Suche nach Hochleistungsdruckern für das Rechenzentrum. Es war Mittagszeit, am Stand eines großen Druckerherstellers war wenig los. Die Truppe am Tresen in lockere Gespräche vertieft. Häppchen essend.
    Ein Blick zu mir genügte: Keine wichtige Person. Das nächste Häppchen. Ich ging auf die Großdrucker zu, machte sie auf, holte Prospekte dazu, keiner kam. Zum nächsten Drucker, gleiches Zeremoniell. Dann erbarmte sich doch einer der Verkäufer, schlenderte auf mich zu, begrüßte mich und kam rasch auf den wichtigsten Punkt: Haben Sie eine Visitenkarte?
    «Klar, gebe ich Ihnen.» Ich war damals Verkaufs- und Marketingleiter, und das stand auch so auf meiner Karte. Nach einem raschen Blick auf die Weihen straffte sich sein Körper, er wurde lebendig und fing an, sein gesamtes Verkaufstraining anzuwenden. Auch seine Kollegen im Hintergrund rutschten von den Barhockern, und sein Chef kam näher.
    Die Visitenkarte wanderte zu ihm, und auch

Weitere Kostenlose Bücher