Tarnen, tricksen, täuschen
Er hat es geschafft, für wichtig gehalten zu werden.
Also du. Lass dich nicht von deinem Innersten verleiten, bescheiden zu sein. Mehr gibt’s da nicht zu sagen. Oder doch?
Lobe deine Selbstlosigkeit
Der Hilfsbereite ist stets beliebt. Natürlich bist du hilfsbereit. Und bei der hübschen Kollegin noch viel mehr. Was soll der Geiz? Aber auch dem ärgsten Feind hilfst du gerne.
Natürlich kommunizierst du das angemessen. Ist doch klar. Und dabei ergibt sich auch die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen. Der andere muss dir ja Informationen geben. Und wenn die Hilfe für dich auch nur eine Hilfe zur Selbsthilfe für dich ist (alles klar?), dann hast du nach außen trotzdem den Samariter-Orden und für dich den Vorteil, dass dein Mitkonkurrent um den Aufstieg dir verpflichtet ist. Das wird ihn zwar nicht hindern, dich bei Gelegenheit in die Ecke zu drängen. Er ist dir halt über. Nichts zu machen. Aber den Samariter? Ne, das geht nicht. Also berichte auch in allen internen Kommunikationskanälen davon.
Du glaubst an die Macht der Medien wie Intranet Portal oder Hauszeitung? Wo lebst du? In den Firmen wird so viel getratscht wie auf dem Marktplatz am Samstag. Und da werden Könige gemacht und Untertanen hingerichtet wie im Mittelalter. Und seit die Raucher sich nur noch an bestimmten Orten aufhalten dürfen, sind die die Bestinformierten der Firma.
Also sei hilfsbereit bei der Sekretärin, die am meisten tratscht, und lass sie das Telefon nach oben anschmeißen. Wer will dir nicht helfen, wenn du selbst so selbstlos bist? Nur keine falsche Scham. Also freundlich stets das Wohl der anderen betonen und den eigenen Vorteil im Kopf haben. Pass aber auf, wenn du den Chefs hilfst. Wenn du denen am Computer (und da sind diese meist etwas hilflos) locker zeigst, wie souverän du das im Griff hast, geht das nur, wenn du allein bist. Hat der Chef ein Problem, wenn andere dabei sind, dann wird es kritisch. Beispiel gefällig?
In einer Präsentation der Geschäftsleitung konnte derGeschäftsführer sein Powerpoint nicht oder nur sehr umständlich bedienen. Er wollte halt auch seine Kompetenz auf dem Gebiet der EDV beweisen und seine Innovationsfreude. Die Präsentation war fast schon peinlich, wie er sich abmühte. Plötzlich fing das Bild an zu flackern, er wurde nervös und wusste sich sichtlich nicht zu helfen. Ein junger Mitarbeiter in einer der vorderen Reihen erkannte dies und wusste auch, was passiert war. Er ging nach vorne und schob genüsslich den Stecker des Bildschirmkabels wieder ganz rein. Lächelte dabei in Buddha-Manier (s. oben) und setzte sich. Allgemeines Grinsen. Der Geschäftsführer lief leicht an, sagte aber nichts.
Dieser Mitarbeiter hatte sich keinen Freund, sondern einen Feind gemacht, obwohl er half. Das war für ihn das Ende seiner Karriere während der Herrschaft dieses Geschäftsführers. Deshalb sei hier sensibel für die Verhältnisse. Du erinnerst dich vielleicht: Auch zur Zeit der Bibel waren die Samariter eine ausgegrenzte Minderheit. Also achte darauf, dass es dir nicht auch so geht.
Insider-Zirkel schaffen mit ausgewählten Mitarbeitern
Sobald du etwas höher gestiegen bist, hast du einigen Spielraum, wie du Informationen verteilst. Ein beliebtes Mittel, Gunst und Gnade zu verteilen, sind Insider-Zirkel.
Es ist damit wie im richtigen Leben. Eine Gruppe hat stets die Tendenz, sich nach außen abzugrenzen. Das ist uralt, wie oben schon beschrieben! Also schafft sich die Gruppe eigene Riten und Symbole. Sogar eine eigene Sprache. Das kann man positiv verwenden, indem man eine Projektgruppe als solche mit diesen Statussymbolen versorgt und sich diese schaffen lässt. So wird eine Identität geschaffen, und diese sorgt dafür, dass sich die Gruppe der Aufgabe verpflichtet fühlt.
Das ist gängige Praxis in den Firmen. Und das hat überhaupt nichts mit Menschenfreundlichkeit zu tun. Man möchte von der Gruppe und damit auch von dir die beste Leistung und sonst nichts. Firmen sind keine Sozialhilfeeinrichtungen! Lass dir da nichts aufschwatzen. Man kann diese Mechanismen aber auch ganz bewusst negativ einsetzen. Bestimmte Informationen werdennur in bestimmten Sitzungen weitergegeben. Die anderen erfahren nur allgemeines Blabla.
«Ich sag dir das im Vertrauen und nur dir», ist so ein Satz. Du fühlst dich geehrt, und der Informationsverteiler hat dich schon an deiner Millionen Jahre alten Gruppenschwäche gepackt. Bald hat eine kleine Gruppe mehr Informationen als andere. Ob
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