Tarnen, tricksen, täuschen
es dann wirklich wichtige Informationen sind, ist dabei gar nicht raus. Diese Insidergruppe beginnt dieselben Mechanismen einer Insidergruppe zu entwickeln, wie andere Gruppen sich zu einer allgemeinen Gruppe formen. Das ist ein Selbstläufer.
Der Insider-Informationen-Geber braucht eigentlich nichts weiter zu tun, als dieses System mit Insider-Wissen zu füttern. Alle Gruppenmitglieder beginnen unaufhaltsam, sich mit dieser offiziell nicht existenten informellen Gruppe zu identifizieren und selbst bestimmte Informationen nur in der Gruppe weiterzugeben. Der Kreis schließt sich. Mit solchen Zirkeln schafft sich der Kopf der Gruppe ein starkes Machtnetz.
Du kannst dich als Insider einer solchen Gruppe nicht neutral nach außen stellen. Das geht nicht. Das lässt deine Sozialisation und dein genetisches Erbe einfach nicht zu. Also sei auf der Hut, wenn du das Angebot von Geheiminformationen erhältst. Was will der Informationsgeber von dir, und wie willst du dich dazu stellen? Neutral bleiben in der Gruppe kannst du nur sehr schwer, auch wenn du dir das noch so fest vornimmst.
Nochmals: Dieses Rudelverhalten (und nur darum geht es) ist uralt und ist bis heute notwendig. Das wird im Stammhirn abgewickelt. Da hat das Großhirn nur noch die Aufgabe, diese Gefühle zu rechtfertigen. Aber kein Einspracherecht.
Also mach dir hier nichts vor und entscheide, wie du damit umgehen willst.
Entschärfen kannst du das nur mit: «Ach das wusste ich schon» oder ähnlich. Das signalisiert, dass du bereits in anderen Zirkeln zu Hause bist und man dir etwas anvertrauen kann, ohne dass du es gleich weiterbabbelst. Macht den anderen dann neidisch auf deine Quellen. Also immer Vorsicht, mit wem du Informationen austauschst!
Stets hilft auch das Siegel der Verschwiegenheit
Dies ist eigentlich eine Abwandlung des obigen Themas. Anstatt einer Gruppe wird einer Einzelperson, unter Betonung der Verschwiegenheit, ein wichtiges Gerücht oder eine bevorstehende Entscheidung mitgegeben.
Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste: Man möchte von dir, dass du das möglichst weit weitererzählst. Du hast also den Ruf der Plappertante. Bravo. Dann kannst du fast nichts mehr falsch machen, weil du bereits nichts ausgelassen hast. Du giltst in der Firma als Plaudertasche, die nichts für sich behalten kann. Man verwendet dich in der Firma als Massentelefon.
Die andere Möglichkeit. Nur du erhältst die Information, weil der oder die andere sich etwas von dir verspricht. Und was das ist, musst du rasch herausfinden. Handelt es sich dabei schlicht um eine Palastrevolution, und man möchte sich deiner versichern, dann ist das für dich nicht so schlecht, sofern die Revolution glückt.
Man möchte, dass du zum Beispiel schon vorher erfährst, dass sich dein Chef disqualifiziert hat und von seinem Konkurrenten abgesägt wird. Die Info wird also in diesem Fall von oben kommen. Man möchte keine Unruhe bei den Leistungsträgern bzw. Mitarbeitern, die man für wichtig hält. Also bei dir kein intensiveres Lesen der Stellenanzeigen auslösen. Dann kannst du mit dir zufrieden sein. Eine Kündigung steht für dich nicht ins Haus. Die Bosse haben erkannt, dass du ein wichtiger Mitarbeiter bist.
Stammt die Info von Leuten auf deiner Ebene, kann dies bedeuten, dass man dich mag und dir eine Info gibt, unter Vertrauten. Oder man möchte dich in etwas hineinziehen. Dann wird es kritisch. Einerseits wenn es schiefgeht, andererseits, weil du dich dem nicht einfach entziehen kannst. Nur wenn du sofort signalisierst, dass dich das nicht interessiert. Aber die Neugier ist immer eine starke Kraft. Also mach entweder von vornherein, also prinzipiell klar, dass dich Gerüchte nicht interessieren.
Oder wenn du doch neugierig genug bist, sei auf der Hut, was das bedeutet. Irgendwann musst du dich dann vielleichtentscheiden. Und das ist gefährlich. Wenn die Info nur Klatsch ist, kannst du das zur Kenntnis nehmen oder für dich nutzen. Da gibt es dann viele Varianten, die hier nicht alle diskutiert werden können. Grundsätzlich hinterfrage aber stets, wer dir diese Information gibt und warum. Das hilft für eine Einschätzung der Situation.
Preise das Team und arbeite allein für dich
Wir wollen Teamarbeit. Das ist sozial anerkannt und fördert die gute Stimmung. Du arbeitest aber nur an deiner Karriere. Diese ist aber nicht für das Team. Karriere ist ein Nichtteamvorgang. Nur einer kann Karriere machen. Du. Wer sonst?
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