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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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diesem schrecklichen Dschungel sich selbst überlassen zu sein – nie mehr eine menschliche Stimme zu hören oder ein menschliches Gesicht zu sehen – in ständiger Bedrohung durch wilde Tiere oder, was noch grauenvoller war, durch wilde Menschen zu leben – der Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit preisgegeben. Es war entsetzlich.
    Weit im Osten eilte Tarzan von den Affen durch die Baumwipfel zurück zu seinem Stamm. Noch nie hatte er sich mit so leichtsinniger Geschwindigkeit fortbewegt. Er spürte, daß er vor sich selbst davonlief – daß er seinen eigenen Gedanken zu entkommen suchte, indem er wie ein aufgeschrecktes Eichhörnchen durch den Wald schoß. Ungeachtet dessen konnte er ihnen nicht entrinnen.
    Er sah unter sich Sabor, die Löwin, halb geduckt in entgegengesetzter Richtung durch den Wald schleichen – sie will zum Haus, sagte er sich.
    Was konnte d’Arnot gegen sie ausrichten? Oder wenn Bolgani, der Gorilla, über ihn herfallen würde? Oder Numa, der Löwe, oder die grausame Sheeta?
    Er hielt in seiner Flucht inne.
    »Was bist du, Tarzan? Ein Affe oder ein Mensch?« fragte er sich laut. »Bist du ein Affe, dann wirst du dich so verhalten, wie Affen sich verhalten würden – du läßt deinesgleichen im Dschungel einfach zugrundegehen, sollte es dir einfallen, woandershin zu ziehen.
    Bist du ein Mensch, dann kehrst du jetzt um, um deinesgleichen zu schützen. Du läßt niemanden von deinen Leuten im Stich, nur weil jemand von ihnen dich im Stich gelassen hat.«
    D’Arnot schloß die Tür. Er war sehr erregt. Selbst tapfere Männer, und er gehörte zu ihnen, ängstigen sich zuweilen vor der Einsamkeit.
    Er lud eines der Gewehre und stellte es in Reichweite. Dann trat er zum Tisch und nahm den an Tarzan gerichteten unverschlossenen Brief.
    Vielleicht enthielt er die Nachricht, daß seine Leute den Strand nur zeitweilig verlassen hatten. Er sagte sich, daß es nicht gegen den Anstand verstieß, wenn er den Brief las. Also holte er ihn aus dem Umschlag und durchflog ihn. Er lautete:
    An Tarzan von den Affen
    Wir danken dir, daß wir dein Haus benutzen durften, und bedauern sehr, daß du uns das Vergnügen vorenthalten hast, dich zu sehen und dir persönlich zu danken.
    Wir haben nichts beschädigt und viele Dinge dagelassen, die in diesem einsamen Haus vielleicht zu deiner Behaglichkeit und Sicherheit beitragen können.
    Solltest du den seltsamen weißen Mann kennen, der so viele Male unser Leben rettete und uns zu essen brachte, und solltest du dich mit ihm verständigen können, dann danke auch ihm für seine Freundlichkeit.
    Wir stechen binnen einer Stunde in See, um nie mehr zurückzukehren, doch du und jener andere Dschungelfreund sollt wissen, daß wir euch ewig dankbar sein werden für alles, was ihr für die Fremden an eurer Küste getan habt, und daß wir unendlich mehr getan hätten, um euch beide zu belohnen, hättet ihr uns Gelegenheit dazu gegeben.
    In größter Hochachtung Wm. Cecil Clayton
    »Um nie mehr zurückzukehren«, murmelte d’Arnot und ließ sich mit dem Gesicht nach unten auf das Feldbett fallen.
    Eine Stunde später fuhr er auf und lauschte. Etwas war an der Tür und versuchte, ins Haus zu gelangen.
    Er griff nach dem geladenen Gewehr und legte an.
    Die Abenddämmerung brach an, im Haus war es schon sehr dunkel, aber er konnte sehen, wie die Verriegelung zurückgeschoben wurde.
    Er spürte, wie ihm ein Schauer über den Nacken lief.
    Die Tür tat sich sachte auf, bis durch den dünnen Spalt etwas zu sehen war, das davor stand.
    D’Arnot visierte über den dunkelblauen Lauf den Türspalt an – dann drückte er ab.
     
     
     

 
  Der verlorene Schatz
     
    Als die Expedition von ihrem fruchtlosen Bemühen, d’Arnot zu Hilfe zu eilen, zurückgekehrt war, hatte Kapitän Dufranne nichts anderes im Sinn, als so schnell wie möglich wegzukommen, und außer Jane waren alle damit einverstanden.
    Sie sagte entschlossen: »Nein, ich fahre nicht mit, und Sie sollten es auch nicht tun, denn zwei Freunde von uns sind in jenem Dschungel, und sie werden eines Tages in der festen Überzeugung herauskommen, wir wären noch da und warteten auf sie. Einer der beiden ist ein Offizier von Ihnen, Kapitän Dufranne, der andere ist jener Waldmensch, dem jedes Mitglied der Gruppe meines Vaters das Leben verdankt. Er ließ mich vor zwei Tagen am Rand des Dschungels zurück, weil er glaubte, meinem Vater und Mr. Clayton zu Hilfe eilen zu müssen, und er ist bestimmt geblieben, um Leutnant

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